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04.11.2004 16:49

Historikerin auf Dorothea-Erxleben-Gastprofessur berufen

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Zum Wintersemester 2004/05 wurde Dr. phil. Karin Stukenbrock, wissenschaftliche Assistentin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, auf die Dorothea-Erxleben-Professur der Otto-von-Guericke-Universität berufen. Ihre Lehr- und Forschungsgebiete umfassen u. a. sozial- und medizinhistorische Themen des 18. Jahrhunderts bis zur Neuzeit.

    Die Wissenschaftlerin studierte mittlere und neuere Geschichte, Soziologie und politische Wissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. An der Universität Stuttgart wurde sie im Jahr 2000 mit der Arbeit "Der zerstückte Cörper. Zur Sozialgeschichte der anatomischen Sektionen in der frühen Neuzeit (1650-1800)" promoviert. Karin Stukenbrock war von 1999 bis 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der Universität Halle-Wittenberg. Für einige Monate wirkte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Postdoc-Kolleg "Krankheit und Geschlecht" des Zentrums für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterstudien der Universität Greifswald, um dann als Assistentin an das Hallenser Institut zurückzukehren.

    Karin Stukenbrock ist eine ausgewiesene Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Sozialgeschichte der Medizin. Zu diesem Thema hat sie Monographien und zahlreiche Aufsätze publiziert. Die jüngsten Publikationen sind der gemeinsam mit Jürgen Helm vor einem Jahr herausgegebene Band zur Anatomie im 18. Jahrhundert, eine Arbeit zum Umgang mit fehlgebildeten Kindern in der frühneuzeitlichen Gesellschaft sowie ein Aufsatz über Geschlechtskrankheiten und Prostitution in Magdeburg, der in dem von Professor Eva Labouvie kürzlich edierten Sammelband zur Magdeburger Stadtgeschichte erschienen ist. In ihrem Habilitationsprojekt beschäftigt sich Karin Stukenbrock mit dem Krankheitsbild der Chlorose in Anämiekonzepten des frühen 20. Jahrhunderts.

    Während der Zeit ihrer Gastprofessur will die Wissenschaftlerin gemeinsam mit PD Dr. Eva Brinkschulte, Geschichte, Ethik und Theorie der Medizinischen Fakultät, ein Forschungsprojekt zur Geschichte der Medizin in Magdeburg und Halle initiieren. Um mit ihrer Professur auch in der Stadt zu wirken, wird Karin Stukenbrock im kommenden Jahr im Rahmen des Stadtjubiläums eine öffentliche Vortragsreihe zum Themenfeld "Stadt und Gesundheit" anbieten.

    Sie lehrt an der Hallenser Universität als Historikerin an der Medizinischen Fakultät. Als Dorothea-Erxleben-Gastprofessorin wird sie in Magdeburg sowohl an der Medizinischen Fakultät als auch an der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften wirken. Dies ist eine Besonderheit, die in diesem Studienjahr zum ersten Mal mit der Professur verbunden ist. Die Verknüpfung der Disziplinen sieht Karin Stukenbrock als Chance, die im Wissenschaftsbetrieb geforderte Interdisziplinarität praktisch umzusetzen.

    Ihre Lehrveranstaltungen sind daher thematisch so ausgerichtet, dass sie für Studierende beider Fakultäten interessant sein können. Am Institut für Geschichte bietet sie eine Übung "Der sezierte Körper als Objekt der Wissenschaften im 18. Jahrhundert" an und an der Medizinischen Fakultät ein Seminar zur Einführung in die medizinische Ethik. Im Sommersemester werden dann Veranstaltungen u. a. zur Geschichte des Gesundheitswesens stattfinden, die ebenfalls von Studierenden beider Fachrichtungen besucht werden können und sollen.

    Zum Wintersemester 1997/98 wurde an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die Dorothea-Erxleben-Professur eingerichtet. Dorothea Erxleben (1715 bis 1762) erwarb als erste deutsche Frau 1754 in Halle den medizinischen Doktortitel. Im Frauenförderprogramm ist die Dorothea-Erxleben-Professur für Wissenschaftlerinnen vorgesehen. Die Gastprofessur soll Forscherinnen aus allen Fachgebieten, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, zur fachlichen und persönlichen Profilierung offen stehen. Mit Frau Professor Stukenbrock wird die Dorothea-Erxleben-Gastprofessur zum neunten Mal besetzt.


    Bilder

    Prof. Dr. phil. Karin Stukenbrock
    Prof. Dr. phil. Karin Stukenbrock

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Prof. Dr. phil. Karin Stukenbrock


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