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Forschungen zur Geschichte und Gegenwart von schwarzen Menschen in Europa mit Unterstützung der Volkswagenstiftung
(Mainz, 5. November 2004) Anfang Oktober 2004 wurde an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz ein interdisziplinäres Zentrum für "Black European Studies" (BEST) ins Leben gerufen. Das von der Volkswagenstiftung geförderte und von Prof. Dr. Randolph Ochsmann (Psychologisches Institut) geleitete Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die vielfach vergessene Geschichte und Gegenwart von schwarzen Menschen in Europa zu untersuchen. Das Forschungsvorhaben gliedert sich in drei Teilbereiche: die Selbst- und Fremdwahrnehmung schwarzer Menschen in Europa, ihre öffentliche Selbstdarstellung sowie die Repräsentationen und Images des Schwarzen als Chiffren und Rhetoriken kultureller Differenz. Das Mainzer Zentrum steht in einem engen Austausch mit der University of Massachusetts at Amherst (USA), an der unter der Leitung von Prof. Dr. Sara Lennox (Department of Germanic Languages and Literature) ebenfalls ein "Center of Black European Studies" entsteht.
Die Geschichte schwarzer Europäerinnen und Europäer, deren Zahl auf 18 Millionen geschätzt wird, ist bisher weitgehend unbekannt. Sie ist einige Jahrhunderte alt, was mit den wenigen bekannten Namen - z.B. der Hallensische Philosophieprofessor Wilhelm Anton Amo und die Schriftsteller Alexander Puschkin und Alexandre Dumas - belegt werden kann. Das Schicksal der meisten, etwa der im Nationalsozialismus zwangssterilisierten Afro-Deutschen, ist jedoch gänzlich in Vergessenheit geraten. Ein Bewusstsein der Existenz indigener schwarzer Minderheiten existiert in kaum einem europäischen Land.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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