idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.11.2004 12:56

Laufbandunikat ermöglicht Entdeckung der Schnelligkeit

Stefanie Hahn Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Weltweit einzigartiges Laufband zur Erforschung der Gangarten im Lauflabor der Universität Jena installiert

    Jena (05.11.04) Äußerlich betrachtet wirkt das neue Laufband, das seit kurzem im Lauflabor der Friedrich-Schiller-Universität Jena steht, nicht besonders spektakulär. Aber es hat versteckte innere Qualitäten, die so bislang kein Forschungslaufband der Welt aufweist. Man könnte es regelrecht als Sensibelchen bezeichnen, denn unter seiner schwarzen Gummimatte verbergen sich unzählige Sensoren, die feinste Kräfte erspüren können. "Es kann die Auftrittskraft sowohl für Vorwärts- als auch für Seitwärtsbewegungen messen und zwar unabhängig davon, ob der betreffende Läufer rennt oder geht", beschreibt Dr. André Seyfarth die Fähigkeiten des neuen Arbeitsgerätes. "Bisher", so der Leiter der Nachwuchsgruppe "Lauflabor" von der Uni Jena, "konnten Laufbänder entweder nur Geh- oder nur die Hüpfbewegungen, die wir beim Rennen eigentlich ausführen, erfassen." Da Seyfarths Team jedoch den Gangartwechsel beim Menschen erforscht, genügten die gängigen Messlaufbänder den Ansprüchen der Bewegungsforscher nicht. Gemeinsam mit einer Spezialfirma in Frankreich wurde daher ein neuer Laufbandtyp entwickelt.

    "Entsprechend unseren Anforderungen hat die Firma TECMACHINE einen komplett neuen Laufbandtyp entwickelt und konstruiert und dabei unsere Erwartungen sogar noch übertroffen", berichtet Seyfarth. Die Mitarbeiter seiner von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Emmy-Noether-Gruppe sind nun die Ersten, die an dem Laufbandunikat arbeiten. "Ein großes Problem war bisher die Reibung", berichtet der Wissenschaftler der Uni Jena. "Um beim Erfassen von Bewegungsmustern Reibungsverluste herausrechnen zu können, wurde das gesamte Laufband nochmals auf eine zweite Ebene von Sensoren gelagert", nennt Seyfarth eine Spezialität des Jenaer Gerätes.

    Es hat sich bereits in ersten Versuchsreihen bewährt. Gemeinsam mit Sportwissenschaftlern um Prof. Dr. Reinhard Blickhan wurde auf dem neuen Laufband das Gehen von Personen mit einem Stein im Schuh erfasst. "Ziel der Experimente war zu verstehen, wie sich das Laufmuster bei Verletzungen ändert" erklärt Seyfarth. Solche Erkenntnisse können später bei der Analyse von Laufstörungen herangezogen werden.

    Ende des Jahres wird ein ebenfalls neu entwickeltes Entlastungssystem installiert, welches das Gewicht von Probanden tragen hilft. Damit sollen in Zukunft neue Laufbandtherapien entwickelt werden, die speziell auf die Bedürfnisse von Patienten mit Verletzungen oder Lähmungen zugeschnitten werden können. So müssen sie beim Wiedererlernen der Laufbewegung nicht ihr eigenes Gewicht tragen.

    Kontakt:
    Dr. André Seyfarth
    Nachwuchsforschergruppe "Lauflabor"
    Dornburgerstr. 23, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945730
    E-Mail: oas@uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/Lauflabor.html


    Bilder

    Mitarbeiter der Firma TECMACHINE liefern das neue Laufband an.
    Mitarbeiter der Firma TECMACHINE liefern das neue Laufband an.
    Foto: Seyfarth/Lauflabor Uni Jena
    None

    Von außen ist dem Messlaufband sein sensibles Innenleben nicht anzumerken.
    Von außen ist dem Messlaufband sein sensibles Innenleben nicht anzumerken.
    Foto: Seyfarth/Lauflabor Uni Jena
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Maschinenbau, Medizin, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Mitarbeiter der Firma TECMACHINE liefern das neue Laufband an.


    Zum Download

    x

    Von außen ist dem Messlaufband sein sensibles Innenleben nicht anzumerken.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).