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16.06.1997 00:00

Psychoanalytische Prozessforschung

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    16.6.1997

    Psychoanalytischer Prozess

    20. Werkstatt fuer Empirische Forschung in der Psychoanalyse

    Die Abteilung Psychotherapie und Psychosomatische Medizin (AErztlicher Direktor Prof. Dr. Horst Kaechele) der Universitaet Ulm fuehrt vom 19.-21. Juni 1997 ihre "20. Werkstatt fuer Empirische Forschung in der Psychoanalyse" durch. Das Thema der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Breuninger-Stiftung Stuttgart und vom Universitaetsklinikum gefoerderten internationalen Fachtagung heisst "Psychoanalytic Process. Research Strategies II - Twelve years later".

    Mit diesem Titel knuepft die Veranstaltung an die erste internationale Konferenz ueber Methodologien der psychoanalytischen Prozessforschung 1985 an, die dann durch eine anschliessende Veroeffentlichung - Psychoanalytic Process Research Strategies, hrsg. von Dahl, Kaechele, Thomae, Springer Verlag, Berlin 1988 - Ulm als Ort hochkaraetiger empirisch-psychoanalytischer Forschung in der anglo-amerikanischen Forschungszene bekannt machte. Die diesjaehrige Konferenz ueberprueft die Tragfaehigkeit der damals vorgestellten Forschungsansaetze und bezieht Stellung zu der gegenwaertigen, in der Tagespresse oft geaeusserten kritischen Auffassung, es handle sich bei der Psychotherapie um ein Gebiet, bei dem der Slogan "anything goes" die einzige zuverlaessige Aussage sei. Psychotherapieforschung zu Ergebnis und Prozess ist inzwischen ein hochentwickeltes Forschungsgebiet. Es wird von einer internationalen Wissenschaftlervereinigung, der Society for Psychotherapy Research, repraesentiert, zu deren Praesident Prof. Kaechele 1991 als erster Europaeer gewaehlt worden war. Stetig wird an der Entwicklung von Methoden gearbeitet, die das Verstaendnis psychotherapeutisch-psychoanalytischer Verfahren foerdern und zu einer Verbesserung von therapeutischen Strategien fuehren werden.

    Der bekannteste unter den 120 Wissenschaftlern aus mehr als zehn Laendern, die an der Ulmer Tagung teilnehmen, ist Prof. Lester Luborsky von der Penn Medical School in Philadelphia. Er begann seine Karriere als Therapieforscher mit einer Arbeit ueber "Intraindividual repetitive measurements (P-technique) in understanding psychotherapeutic change" im Jahre 1953 und publizierte erst kuerzlich eine Zusammenfassung seiner langjaehrigen Studien zur Symptom-Kontext-Methode. Mit der Ulmer Abteilung fuer Psychotherapie ist er seit 1978 verbunden. Hier wurde die deutsche Anpassung der Methode zur Messung zentraler Beziehungsmuster entwickelt, die Gegenstand einer DFG-gefoerderten multizentrischen, erst kuerzlich abgeschlossenen Querschnittstudie (Ulm-Leipzig-Goettingen) war.

    Die Konferenz dokumentiert auch, dass die Sektion Informatik in der Psychotherapie an der Universitaet Ulm das Mekka der computergestuetzten Textanalyse in der Psychotherapieforschung geworden ist. Wissenschaftler aus Moskau, Montevideo, Buenos Aires, New York und vielen anderen Orten kooperieren mit der Ulmer Textbank (Leiter PD Dr. Erhard Mergenthaler). Die Zusammenarbeit mit der Abteilung Klinische Psychologie (Prof. Krause) der Universitaet Saarbruecken bei der Durchfuehrung der Konferenz zeigt an, dass neuere methodische Entwicklungen auf dem Gebiet der nonverbalen Kommunikation zur Diskussion stehen. Das Forschungsgebiet hat durch die Verbindung mit der Forschungsstelle fuer Psychotherapie Stuttgart (Leiter Prof. Kaechele) auch in Ulm eine Basis.

    Am 20. Juni 1997 wird in Ulm das dreissigjaehrige Bestehen der Abteilung Psychotherapie gefeiert, die juengst zur "Abteilung Psychotherapie und Psychosomatische Medizin" gewachsen ist.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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