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11.11.2004 15:21

DECHEMA-Positionspapier zur Weißen Biotechnologie

Dr. Christine Dillmann Kommunikation
DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

    Eine internationale Spitzenposition bescheinigen Experten der Weißen Biotechnologie in Deutschland. Bioverfahren werden eine Schlüsselrolle für die verbesserte Nachhaltigkeit in der industriellen Produktion spielen. Dieses Fazit zogen Fachleute auf der von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. und der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) organisierten Tagung "Weiße Biotechnologie: Chancen für Deutschland" in Frankfurt am Main am 10. November.

    Erstmals wurde ein DECHEMA-Positionspapier zur Weißen Biotechnologie vorgestellt, welches unter der Leitung von Professor Erwin Flaschel, Universität Bielefeld, entstand. Die branchenübergreifende Weiße Biotechnologie gewinnt mit ihren neuen, zumeist umweltfreundlichen Verfahren und Produkten an Bedeutung in verschiedenen Industriezweigen. Dazu gehören sowohl die Chemie-, Pharma-, und Lebensmittelindustrie als auch die Kosmetik-, Textil- und Papierbranche. Der Anteil von Chemieprodukten, die durch biotechnische Verfahren hergestellt werden, liegt derzeit noch bei fünf Prozent, eine Steigerung auf zehn bis zwanzig Prozent wird bis zum Jahr 2010 erwartet mit weiterhin steigender Tendenz, so eine Studie von McKinsey.

    Im Positionspapier betont die Autorengruppe, dass die Weiße Biotechnologie von bereits etablierten modernen Technologien in den Naturwissenschaften profitiert. Chemiker und Biologen müssen interdisziplinär mit den Ingenieurwissenschaften in Forschungsverbünden zusammenarbeiten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Notwendig seien vor allem nationale und europäische Forschungsförderung, ein verstärktes Interesse des Kapitalmarktes sowie der Aufbau von Netzwerken. Eine gemeinsame Bestandsaufnahme, das Festlegen der Ziele sowie eine erhöhte Visibilität für Politik und Öffentlichkeit seien ebenfalls von zentralem Interesse.

    Auf der Tagung wurden einige industrielle Erfolgsbeispiele der Weißen Biotechnologie in Deutschland vorgestellt, und Wissenschaftler präsentierten Trends und Perspektiven. Wim Soetaert von der Universität Ghent berichtete über die europäische Position: Ab 2006 fördert die EU in ihrem siebten Rahmenprogramm die Weiße Biotechnologie. Die Motive für die Förderung seien der erhoffte Beitrag zur Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes, die Produktion von Biobrennstoffen in der Landwirtschaft sowie die gewünschte verminderte Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. In der Plattform "Nachhaltige Chemie" hat die EU das Ziel formuliert, 30 Prozent des Rohstoffbedarfs der chemischen Industrie im Jahre 2025 durch Biomasse bereitzustellen und 30 Prozent des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien einschließlich Biomasseverwertung zu decken. Laut Soetaert habe die europäische Weiße Biotechnologie weltweit einen beachtlichen Entwicklungsvorsprung. In der abschließenden Podiumsdiskussion moderierte Stefanie Heiden von der Bundesstiftung Umwelt die Standpunkte und Beiträge der Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Investment und Verbänden.

    Weitere Informationen: Dr. Eckhard Renken (renken@dechema.de; Tel.: 069-75 64-456) oder Dr. Andreas Scriba (scriba@dechema.de; Tel.: 069-75 64-124).


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Maschinenbau
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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