Einem Team von Geologen um Projektleiter Dr. Ulrich Münzer vom Department für Geo- und Umweltwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München ist es gelungen, einen Vulkanausbruch auf Island durch die Auswertung von Satellitendaten vorherzusagen. Mit Hilfe hochauflösender Bilder des Umweltsatelliten ENVISAT der europäischen Raumfahrtbehörde ESA konnten die Wissenschaftler bereits am 31. Oktober und damit 35 Stunden vor dem eigentlichen Ausbruch des Vulkans Grimsvötn die Eruption, die tatsächlich am 1. November erfolgte, ankündigen. Anhand der vom Satelliten gelieferten Daten konnte der Verlauf des Ausbruchs schrittweise nachgezeichnet werden.
Die Beobachtung der vulkanischen Tätigkeit auf Island erfolgt im Rahmen des ESA-Forschungsprojektes "Hazard Assessment and Prediction - Longterm Observation of Icelandic Volcanoes and Glaciers Using ENVISAT-ASAR and Other Radar Data", an den neben den Wissenschaftlern der LMU auch österreichische und isländische Forscher beteiligt sind. Vorrangiges Forschungsziel ist die Erfassung, Identifizierung und Überwachung dynamischer Prozesse und ihrer Folgen auf dem Gebiet des Vulkanismus und der Gletscherkunde. "Es geht uns darum, ein Katastrophen-Monitoring aufzubauen, das schließlich weltweit zur Anwendung kommen soll," erläutert Dr. Münzer. Weiterhin dient das Forschungsprojekt auch der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der Geologie.
Satellitenbilder mit dem Eruptionsverlauf finden Sie auf der Internetseite http://grimsvoetn.geo.lmu.de.
Weitere Informationen:
Dr. Ulrich Münzer, Department für Geo- und Umweltwissenschaften
Sektion Geologie der Ludwig-Maximilians-Universität München
Tel.: +49 (0) 89 2180-6589
Fax: +49 (0) 89 2180-6587
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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