Noch elf Jahre haben die europäischen Länder Zeit, um ihre Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. So schreibt es die EU-Wasserrahmenrichtlinie verbindlich vor. Nicht mehr nur chemische und physikalische Werte, sondern die gesamte Gewässerökologie, vor allem die Zahl und Vielfalt der dort beheimateten Lebewesen sind nun für die Beurteilung maßgeblich. Das Praxiskolloquium "Gewässerunterhaltung - neue Wege in Praxis und Forschung" am 18. November 2004 thematisiert aktuelle Projekte sowie zukunftweisende Maßnahmen und Strategien.
Dass die Flüsse in Deutschland sauberer werden, kann man regelmäßig den Medien entnehmen. Doch auch hierzulande würde derzeit höchstens jeder fünfte Fluss die strengen Anforderungen der Richtlinie bestehen. Viele Gewässer sind heute monotone Lebensräume, in denen früher häufige Arten wie die Bachforelle oder auch der Lachs keine bedeutenden Bestände mehr bilden können. Ursprüngliche Strukturen wie Kolke, Kiesbetten und Uferbäume, die einen guten Lebensraum für diverse Lebewesen bieten, sind großenteils verschwunden. Auch stellenweise hohe Schadstoffwerte und nicht zuletzt akute Hochwasserprobleme veranschaulichen bundesweit die Folgen falscher Bewirtschaftung: Um die Vertragsstrafen zu vermeiden, die vom Jahr 2015 an für belastete Gewässer fällig werden, müssen Unterhaltungsverbände und Behörden spätestens jetzt handeln.
Vor diesem Hintergrund veranstalten das Leichtweiß-Institut für Wasserbau der Technischen Universität Braunschweig und das Institut für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie der Hochschule Magdeburg-Stendal am Donnerstag, 18. November 2004, das Kolloquium "Gewässerunterhaltung - neue Wege in Praxis und Forschung". Über 130 Vertreter der zuständigen Verbände, Behörden, Ingenieurbüros und Forschungsinstitute tauschen in der Zeit von 9 bis 18 Uhr in der Aula der Neuen Oberschule Braunschweig (Beethovenstraße 57, 38106 Braunschweig) Erfahrungen und neueste Erkenntnisse aus.
Was können die Verantwortlichen tun, um auch in Zeiten knapper öffentlicher Kassen die Gewässerqualität zu verbessern? "Theoretisch denkbar wäre eine Verlegung unserer begradigten Gewässer in neu gebaute, naturnahe Bachbetten. Dies ist allerdings bei einer Gesamtlänge von mehreren zehntausend Kilometern nicht finanzierbar und somit sehr unrealistisch", meint Professor Andreas Dittrich vom Leichtweiß-Institut für Wasserbau der Technischen Universität Braunschweig. "Wir wollen Wege aufzeigen, die unter den gegebenen Umständen praktikabel sind und erläutern, wie man auch mit weniger spektakulären Maßnahmen nachhaltige Erfolge erzielen kann."
Prof. Dittrich steht Vertreterinnen und Vertretern der Medien am 18. November um 13.30 Uhr im Foyer zur Aula der Neuen Oberschule für ein Pressegespräch zur Verfügung. Wir bitten um Voranmeldung.
Auskünfte erteilt Dipl.-Ing. Matthias Mende unter Tel.: 0531/391-3941.
http://www.lwi.tu-bs.de/wage/
http://www.tu-baunschweig.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Biologie, Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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