Am 20. November 2004 findet unter der Schirmherrschaft von Professor Rita Süssmuth der fünfte Deutsche Lebertag statt. Bundesweit bieten Kliniken und Selbsthilfegruppen Informationsveranstaltungen an. In München lädt das Universitätsklinikum rechts der Isar unter dem Motto "Erhöhte Leberwerte - was nun?" Interessierte und Betroffene zu Expertenvorträgen und Podiumsdiskussionen ein (20.11.04, 10.00-13.00 Uhr, Ismaninger Str. 22, Hörsaal A).
Hintergrundinformation
Leberzirrhose: unbemerkt und schleichend
Über 3,5 Millionen Menschen in Deutschland sind leberkrank. Die meisten wissen nichts von ihrer Erkrankung, denn zu unspezifisch kommen die ersten Warnzeichen daher: Müdigkeit, Übelkeit, Blähungen, Gliederschmerzen, Nasenbluten. Wer denkt dabei an eine schleichende Leberzirrhose oder eine Hepatitisinfektion?
Die Ursachen für eine Lebererkrankung sind vielfältig. Nur in der Hälfte der Fälle spielt dabei Alkohol eine Rolle. Weitere Gründe sind chronische Virusinfektionen, Übergewicht sowie Stoffwechsel- und Autoimmunkrankheiten. Die meisten Lebererkrankungen verlaufen chronisch. Je länger die oft unbemerkte Krankheit andauert, umso größer die Gefahr einer Leberzirrhose. Sie entsteht, wenn Leberzellen sterben und daraus knotiges Bindegewebe entsteht. Die Leber schrumpft und ist in ihrer Funktion irreparabel geschädigt. Die letzte Überlebenschance für Patienten mit einer fortgeschrittenen Leberzirrhose ist die Lebertransplantation.
Neue Medikamente halten Viren in Schach
Auslöser für eine Leberzirrhose können - außer Alkohol - Infektionen mit Hepatitis-Viren sein. Etwa 500.000 Menschen in Deutschland sind mit dem Hepatitis C Virus und etwa ebenso viele mit dem Hepatitis B Virus infiziert. Die Dunkelziffer liegt weit darüber. Wird die Infektion frühzeitig erkannt, können die Ärzte eine Leberzirrhose verhindern. Im Gegensatz zur Hepatitis C existiert für die Hepatitis B eine wirksame Schutzimpfung. Auch steht für die Behandlung der Hepatitis B eine zunehmende Anzahl von Medikamenten zur Verfügung. So lässt sich das Virus über mehrere Jahre ohne größere Bildung von Resistenzen in Schach halten - kostbare Lebenszeit für den Patienten mit einer aktiven Hepatitis B. Trotzdem gilt: Eine Heilung ist nur bei den wenigsten Patienten mit Hepatitis B möglich.
Gute Heilungschancen für Hepatitis C
Anders verhält es sich bei der Hepatitis C. Hier können bei rechtzeitiger Behandlung im akuten Stadium nahezu alle Patienten und im chronischen Stadium über 60% der Patienten geheilt werden. Je individueller die antivirale Therapie an den Patienten angepasst werden kann, umso besser wirkt sie und umso geringer fallen die Nebenwirkungen aus. Voraussetzung für einen Behandlungserfolg ist der frühe Nachweis einer Infektion. Eine Test auf Hepatitis B oder C führt jeder Hausarzt durch. Liegt tatsächlich eine Infektion vor, sollte der Gang zum Leberspezialisten folgen.
Falls Sie Interesse an der Veranstaltung zum 5. Deutschen Lebertag im Klinikum rechts der Isar haben oder sich für ein Interview mit einem Experten interessieren, wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Klinikums.
http://www.lebertag.org - weitere Informationen zum fünften Deutschen Lebertag
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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