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17.11.2004 12:16

Ex-Kanzlerberater spricht über "Die Reformlüge"

Juergen Andrae Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Dortmund

    "Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig? Eine Lüge. Wir müssen sparen, damit es der Wirtschaft wieder besser geht? Ein Denkfehler. Wir werden immer älter, der Generationenvertrag trägt nicht mehr? Eine Legende. Wir leben über unsere Verhältnisse? Ein Mythos. Die Deutschen werden immer weniger? Eine sinnlose Dramatisierung. Wir müssen länger arbeiten? Ein Trugschluß. Die Reformen bringen uns wieder nach vorne? Ziemlich falsch."

    Die "40 Denkfehler, Mythen und Legenden", mit denen Albrecht Müller in seinem zornigen, aber kurzweilig geschriebenen Buch "Die Reformlüge" abrechnet haben den Autor auf die Spiegel-Bestsellerliste gebracht. Und bei den Wirtschaftsbüchern steht die bislang umfassendste Abrechnung mit der herrschenden neoliberalen Politik auf Platz vier. Der Standort Deutschland, schreibt Müller, sei besser als sein Ruf. Die Schwarzmalerei habe nur einen Sinn: "Mit dem Gerede von Krise und Reformstau wollen Wirtschaft und Politik uns einreden, wir müßten bewährte soziale Strukturen opfern. Doch damit gewinnen wir keine neuen Arbeitsplätze."

    Praxisgebühr, Arbeitszeitverlängerung - die Wut über den Reformwahn wächst. Albrecht Müllers brisantes Buch deckt auf: Es sind die falschen Maßnahmen, mit denen das Land tracktiert wird. Albrecht Müller analysiert die Reformwut und sagt: Der Kaiser ist nackt. Was uns die politische Klasse als prächtiges Reformpaket verkauft, enthält nur leere Versprechungen und
    falsche Annahmen. Die Folgen sind katastrophal. Seit Jahr und Tag zeichnen Politiker und Wirtschaftsexperten ein Schreckensszenario: "Die Lohnnebenkosten sind zu hoch", "Wir leben über unsere Verhältnisse", "Der Generationenvertrag trägt nicht mehr". Alle sind sich einig: Es muß etwas geschehen. Doch was? Das Land taumelt von einer Reform zur nächsten. Es geht auch anders. Fundiert und faktenreich entlarvt Müller die gängigen Klischees über den Zustand unseres Landes als eiskalte Lügen. Das Ziel: die soziale Gerechtigkeit soll ausgehebelt werden. Den Nutzen haben einige wenige, die Zeche zahlen wir alle. Ein wichtiges Buch, das schlagende Argument gegen die Reform-Propaganda liefert und Alternativen zum sozialen Ausverkauf aufzeigt.

    Albrecht Müller, geboren 1938, studierte Nationalökonomie und war Redenschreiber von Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller. Von 1973 bis 1982 Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt bei Willy Brandt und Helmut Schmidt, von 1987 bis 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er lebt als Publizist, Unternehmens- und Politikberater bei Neustadt a.d. Weinstraße. Zusammen mit
    Wolfgang Lieb gibt er die kritische Homepage "Nachdenkseiten" heraus: www.nachdenkseiten.de

    Die Veranstaltung wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem
    Deutschen Gewerkschaftsbund / Kreis Dortmund (DGB), der
    Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der
    Buchhandlung Krüger.

    Albrecht Müller
    "Die Reformlüge"
    Dienstag, den 23.11.2004,
    18 - 20.00 Uhr
    Fachhochschule Dortmund
    Sonnenstr. 96, Raum 6.1.3
    44139 Dortmund


    Weitere Informationen:

    http://www.nachdenkseiten.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Psychologie, Recht, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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