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17.11.2004 14:26

Bremer Universitätsgespräche: Erfolgreiche Führung in stagnierenden und schrumpfenden Märkten

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Angesichts der derzeitigen Wirtschaftsentwicklung haben die 17. Bremer Universitätsgespräche zum Thema "Erfolgreiche Führung in stagnierenden und schrumpfenden Märkten" eine besondere Aktualität. Sie stehen in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Professor Georg Milbradt, Ministerpräsident des Staates Sachsen und werden mit Grußworten des Senators für Wissenschaft und Bildung, Willi Lemke, und des Vorsitzenden der unifreunde Bremen, Professor Bengt Beutler am Donnerstagabend, den 18. November 2004 um 18 Uhr in der Stadtwaage mit einem öffentlichen Vortrag eröffnet. Professor Heribert Meffert, Vorsitzender des Präsidiums der Bertelsmann Stiftung und Direktor (em.) des Instituts für Marketing am Marketing Centrum Münster (MCM) der Universität Münster, führt mit dem Thema "Erfolgreiche Führung in stagnierenden und schrumpfenden Märkten - Die betriebswirtschaftliche Perspektive" in die Universitätsgespräche ein. Am Freitag, den 19. November werden die Universitäts-Gespräche in nicht-öffentlicher Experten-Runde fortgesetzt.

    Für die schwierige Marktlage gibt es eine Vielzahl von Ursachen. Das in zahlreichen Ländern mittlerweile erreichte hohe Wohlstandsniveau hat die Nachfrage nach Gebrauchsgütern - vom Kühlschrank über das Fernsehgerät bis zur Waschmaschine - gedämpft. Oft ist der Ersatzbedarf für alte Geräte die einzige Absatzquelle. Darüber hinaus führt der demographische Wandel, insbesondere in Deutschland, zu rückläufigen Bevölkerungszahlen. Die Zahl potenzieller Kunden schrumpft, in den kommenden Jahren mit zunehmender Geschwindigkeit.

    Eine erfolgreiche Unternehmensführung in stagnierenden und schrumpfenden Märkte erfordert ein verändertes Zielsystem, neue Strategien, andere Organisationsstrukturen und nicht zuletzt neue Führungsstile und Anreizsysteme, um die Motivation bei den Arbeitnehmern zu sichern. Darüber hinaus kommt dem Aufbau eines professionellen Innovations- und Wissensmanagements sowie der Steigerung der Servicequalität eine besondere Bedeutung zu. Letzteres wird angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung und des in allen Bevölkerungsgruppen zu beobachtenden Strebens nach größtmöglicher Bequemlichkeit (Convenience) bei der Lebensführung zu einer Basisforderung an eine erfolgreiche Unternehmensführung. Die Verbesserung der Servicequalität und Innovationskraft hängt vor allem von der Kundennähe der Unternehmen ab, die zukünftig nicht nur wie bisher "gepredigt", sondern tatsächlich gelebt werden muss.

    Dem Phänomen stagnierender und schrumpfender Märkte muss jedoch nicht nur durch jedes einzelne Unternehmen entgegengetreten werden. Aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive ist festzustellen, dass in den von Stagnations- und Schrumpfungstendenzen geprägten Volkswirtschaften der westlichen Welt das Geldvermögen der Haushalte kontinuierlich wächst. Geld ist also in steigendem Maße vorhanden und könnte ausgegeben werden. Gleichzeitig steigt jedoch auch die Arbeitslosigkeit und noch dramatischer die Angst vor ihr. Zusätzlich wächst die Unsicherheit über die Stabilität und die zukünftigen Kosten des Gesundheits- und Rentensystems. Vorsorgesparen scheint manchem Bundesbürger in dieser Situation angebrachter als Konsum.

    Die durch die Politik gesetzten Rahmenbedingungen in Deutschland werden von Wirtschaftsvertretern und Wissenschaftlern teilweise heftig kritisiert. Vor allem an der Arbeitsmarkt-, Konjunktur- und Haushaltspolitik macht sich diese Kritik fest. Nicht zuletzt geraten in jüngster Zeit auch Banken in die Kritik, weil sie eine ausreichende Kreditversorgung insbesondere des Mittelstandes angeblich nicht mehr gewährleisten würden.

    Vor diesem Hintergrund ist es die Zielsetzung der diesjährigen Bremer Universitätsgespräche, das Thema aus möglichst vielen, unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und im gemeinsamen Gespräch innovative Antworten auf drängende wirtschaftspolitische und betriebswirtschaftliche Fragen zu finden. Zu den 17. Bremer Universitätsgesprächen unter wissenschaftlicher Leitung von Professor Christoph Burmann vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen sind namhafte Referenten aus Wissenschaft und Praxis geladen. So nehmen unter anderem an dem nicht öffentlichen Meinungsaustausch teil: Florian Gerster, Staatsminister a.D. in Rheinland-Pfalz und ehemaliger Chef der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, Professor Thomas Straubhaar, Präsident des Hamburger Welt-Wirtschafts-Archivs (HWWA), Professor Rüdiger Pohl, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität Halle/Saale, Professor Heinz Schaefer, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen, Dr. Kurt-Ludwig Gutberlet, Vorsitzender der Geschäftsleitung der BSH Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH aus München, Ralf Pütman, Mitglied des Vorstandes der Kaufhof Warenhaus AG aus Köln und Stefan Ortseifen, Sprecher des Vorstands der IKB Deutsche Industriebank AG aus Düsseldorf sowie 35 geladenen Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft Bremens. Die Gesamt Veranstaltung wird von der Wolfgang-Ritter-Stiftung unter dem Vorsitz von Dr. Helge Bernd von Ahsen finanziert.

    Achtung Redaktionen: Es besteht für Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit, an den 17. Bremer Universitäts-Gesprächen teilzunehmen. Dazu ist eine Anmeldung bei Volker Preuss, Universität Bremen, Tel. 0421 218 2206 erforderlich.

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Fachbereich Wirtschaftswissenschaft
    Prof. Dr. Christoph Burmann
    Tel.: 0421 / 218-8638
    E-Mai: burmann@uni-bremen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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