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03.11.2004 13:42

Neuheiten aus der Biomedizintechnik

Dr. Stefanie Beier Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Wissenschaftler der Universität Hannover präsentieren neueste Forschungsergebnisse

    Wissenschaftler der Universität Hannover nehmen das Kolloquium des Sonderforschungsbereiches Biomedizintechnik (SFB 599) "Zukunftsfähige bioresorbierbare und permanente Implantate aus metallischen und keramischen Werkstoffen" am 22. November 2004 von 9 bis 18 Uhr im Produktionstechnischen Zentrum (PZH), Schönebecker Alle 2 in Garbsen zum Anlass, anhand ihrer Forschungen neue Möglichkeiten der Biomedizintechnik vorzustellen.

    Dipl.-Ing. Thomas Hassel vom Institut für Werkstoffkunde am Fachbereich Maschinenbau der Universität Hannover stellt ein neues Verfahren für die Herstellung von Magnesiumlegierungen und deren Weiterverarbeitung zu Implantaten für das Herz-Kreislauf-System vor. Implantate dieser Art sind nach der Implantation durch eine spezielle Deckschicht erfolgreich vor einem Abbau geschützt. Nachdem genügend Zeit für eine erfolgreiche Verwachsung von Implantat und Gefäßsystem vergangen ist lösen sie sich ohne schädliche Rückstände auf.

    Da sich die Implantate während des Einsetzens verformen und die aufgebrachte Schutzschicht dabei partiell aufreißt, entwickelte das Institut für Werkstofftechnik ein Messverfahren, das das Fortschreiten einer Verformung aufzeigt und quantifizierbar macht. Diese Vier-Punkt-Biege-Korrosionsmessung zeigte, dass innerhalb der verwendeten Beschichtung des Magnesiums mit Magnesiumfluorid bei Rissen eine rasche und eigenständige Reparatur durch eine schützende Oxidschicht zu verzeichnen ist. Grund dafür ist die Neubildung von Magnesiumoxid und Magnesiumhydroxid an den beschädigten Stellen. Damit wird das Grundmaterial wieder von korrosiven Einflüssen abgeschirmt. Im Zeitraum von sechs bis acht Wochen nach dem Einsetzen des Implantats ist der natürliche Auslösungsprozess seines Beschichtungsmaterials vollzogen und das Implantat selbst ist mit dem Gefäß verwachsen. Folglich kann das Grundmaterial des Implantats abgebaut werden. Seine Abbauprodukte werden vom Körper resorbiert.

    Die verwendeten Implantate haben die Form filigraner Röhrchen mit einem Durchmesser von etwa 2,0 mm und einer Wandstärke von circa 0,15 mm. Die Herstellung dieser "Stents" bedarf einer sehr langen Prozesskette, da der Werkstoff Magnesium eine Struktur hat, die sich nur schwer in eine solche Gestalt bringen lässt. Auch hierfür hat das Institut für Werkstoffkunde ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die Stents mit Hilfe einer Ziehbank in Form bringen lassen.

    Ein weiterer Wissenschaftler des Fachbereichs Maschinenbau der Universität Hannover, der beim Kolloquium des Sonderforschungsbereichs 599 über neue Möglichkeiten in der Biomedizin-Technik referiert, ist Dipl.-Ing. Anas Bouguecha vom Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen. Sein Thema sind Untersuchungen im Bereich der Knochenheilung.

    Des Weiteren werden, unter den etwa 100 eingeplanten Gästen, auch Prof. Thomas Stieglitz, Direktor des Instituts für Mikrosystemtechnik der Albert-Ludwigs-Universität Universität Freiburg sowie Prof. Joachim Spatz vom Institut für Biophysikalische Chemie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg als Gastreferenten erwartet.

    Hinweis an die Redaktion:
    Für nähere Informationen stehen Ihnen am Institut für Werkstoffkunde der Universität Hannover Dipl.-Ing. Thomas Hassel unter 0511/762-4348 oder per E-Mail unter hassel@iw.uni-hannover.de sowie Dr. Peter Wilk unter 0511/762-4316 oder per E-Mail unter wilk@iw.uni-hannover.de gern zur Verfügung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Maschinenbau, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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