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18.11.2004 15:53

Das Mobiltelefon im Alltag verschiedener Länder

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Workshop will einen "ethnografischen Blick" auf die mobile Kommunikation werfen

    "Das Mobiltelefon ist zu einem festen, ja sogar als unentbehrlich empfundenen Bestandteil kommunikativer Alltagspraxis geworden. In diesem Sinne hat eine 'Domestizierung' eines 'nomadisierten' Mediums statt gefunden", meint der Kommunikationsexperte Prof. Dr. Joachim R. Höflich von der Universität Erfurt. "Gerade weil das Telefon das häusliche Umfeld verlassen hat, stellt sich die Frage, wie die Menschen ein solches nomadisiertes Medium zähmen oder von ihm gezähmt werden?" Dabei fordere eine damit verbundene Bestandsaufnahme geradezu einen "ethnografischen Blick" auf die Alltagspraktiken mobiler Kommunikation heraus, so Höflich.

    Eine ganze Reihe international ausgewiesener Forscherinnen und Forscher wird sich nun im Rahmen eines Workshops an der Universität Erfurt mit dem mobilen Telefon als Gegenstand einer Ethnografie der Medien auseinandersetzen und diesbezüglich insbesondere deren Grenzen und Möglichkeiten ausloten. Unter anderem werden sich Richard Harper (England) mit der häuslichen Verwendung des Festnetz- und Mobiltelefons, Rich Ling (Norwegen) mit der geschlechtsspezifischen Nutzung des Handys in unterschiedlichen familiären Kontexten, Mizuko Ito (Japan) mit den mobiltelefonbezogenen Umgangsweisen in öffentlichen Räumen Japans, Virpi Oksman (Finnland) mit der Aneignung von Handykameras bei finnischen Jugendlichen, sowie Santiago Lorente (Spanien) mit der unerwarteten Rolle des Mobiltelefons im Rahmen der im vergangenen März in Madrid verübten Terroranschläge beschäftigen. Die Universität Erfurt wird bei dem Workshop von Maren Hartmann, Julian Gebhardt und Joachim R. Höflich vertreten, die sich mit dem Konzept der 'Domestizierung' von Medien bzw. mit dem Spannungsfeld öffentlicher und privater Kommunikation beschäftigen werden.

    Der Workshop findet vom 2. bis 3. Dezember 2004 im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) der Universität Erfurt statt und wird von einer Ausstellung mit dem Titel "Von der Piazza zum Dorfanger: Medien und der Wandel des öffentlichen Raums" am 1. Dezember in den Räumen der Universitätsbibliothek Erfurt eröffnet. In der Ausstellung werden empirische Studien vorgestellt, die im Rahmen des Magisterprogramms Kommunikationswissenschaft entstanden sind und den Einfluss des Handys auf die Kommunikation im öffentlichen Raum zum Thema hatten. "Konkret ging es dabei um die Erforschung des Kommunikationsverhaltens auf einer italienischen Piazza, die Mediennutzung auf der Plaza Major in Madrid sowie den Wandel der Mediennutzung in einem kleinen Dorf in Thüringen", so Höflich, der die Projekte von Studentengruppen betreut hat.

    Kontakt:

    Lehrstuhl Kommunikationswissenschaft/Medienintegration,
    Julian Gebhardt, Tel.:0361-737-4162


    Weitere Informationen:

    http://www.kommunikationswissenschaft-erfurt.de/show/57802.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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