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19.11.2004 14:34

Kakao macht Masthähnchen Appetit

Dr. Michael Welling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BMELV

    Kräuter und Kakaoschalen könnten leistungsfördernde Antibiotika ersetzen

    Masthähnchen lecken sich sprichwörtlich den Schnabel, wenn ihr Futter mit Bohnenkraut oder Schwarzkümmel gewürzt ist. Auch ein Hauch zermahlene Kakaoschalen wird von den gefiederten Feinschmeckern sehr geschätzt. In Fütterungsversuchen haben Wissenschaftler der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und des Instituts für Getreideverarbeitung GmbH herausgefunden, dass die Tiere von diesem Futter mehr fressen und dadurch auch ein höheres Mastgewicht erreichen. Wurden dem Futter 10 Gramm Schwarzkümmel-Saat pro Kilogramm zugesetzt, erhöhte sich die Endmasse der Hähnchen um 6,5 Prozent. Ähnliches galt für Bohnenkraut. Die Zugabe von 10 Gramm Kakaoschalen führte zu einer Gewichtszunahme von 5 Prozent am Ende der 35-tägigen Mast. Etwas differenzierter war das Bild bei der Zugabe von Oregano ("wilder Majoran"): Die Hähnchen fraßen weniger, verwerteten das Futter aber besser. Dieser Effekt zeigte sich besonders deutlich, wenn statt des Krauts nur das aus Oregano destillierte ätherische Öl beigemischt wurde.

    Hintergrund der Versuche ist das Bestreben, Alternativen zu Antibiotika zu finden, die in gewissem Umfang immer noch als Leistungsförderer bei der Hähnchenmast eingesetzt werden dürfen. Da bekannt ist, dass zahlreiche ätherische Öle aus Küchenkräutern eine antimikrobielle und verdauungsregelnde Wirkung besitzen, lag es nahe, die Auswirkung der Kräuter im Futter zu testen. Kakaoschalen gerieten ins Visier der Forscher, weil sie viele Struktur-Kohlenhydrate aufweisen, die prebiotische Wirkungen im Tier haben können. Prebiotika beeinflussen das Wachstum von Mikroorganismen im Darm.

    Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die gesundheitsunterstützende Wirkung der untersuchten Substanzen gerade in Stress-Situationen positiv auf die Tiere auswirken kann.

    Die Untersuchungen sind publiziert in der Zeitschrift "Landbauforschung Völkenrode" (2004), Vol. 54/4, S. 219-229 (http://www.fal.de/index.htm?page=/de/publikationen/default.htm).

    Um Belegexemplar wird gebeten


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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