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24.11.2004 09:30

Deutscher Psychiatrie- und Psychotherapiekongress mit Rekordbeteiligung

Dipl.Pol. Justin Westhoff MWM-Vermittlung
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    B i t t e S p e r r f r i s t b e a c h t e n
    Mittwoch, 24.11.2004, 9.30 Uhr
    Achtung: Drei Pressekonferenzen!
    Mediendienst
    Seelische Erkrankungen deutlich besser behandelbar
    Versorgungslage ist aber noch unzureichend
    Deutscher Psychiatrie- und Psychotherapiekongress mit 4.000 Teilnehmern in Berlin eröffnet
    Alle Presseinfos inkl. PKs unter:
    http://www.mwm-vermittlung.de/aktudgppn04.html

    Berlin, 24.11.2004 -
    Mit über 4.000 Teilnehmern ist am Mittwoch im ICC Berlin der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) eröffnet worden. Dies ist nicht nur ein Rekord für die DGPPN - es handelt sich auch um den größten deutschsprachigen Kongress zur Psychiatrie und Psychotherapie, der jemals stattgefunden hat.
    Psychische Erkrankungen haben bereits in den letzten Jahren zugenommen und stellen sowohl für die Betroffenen als auch für das Gesundheitswesen eine hohe Belastung dar. Dieser Trend wird sich angesichts der demographischen Entwicklung noch verstärken.
    Die Meinung aber, im Gegensatz zu körperlichen könnten seelische Krankheiten nicht oder nur schlecht behandelt werden, ist falsch. Sowohl psycho- und sozialtherapeutische als auch medikamentöse Therapien wurden in den letzten Jahren immer zielgerichteter und erfolgreicher.
    Einen Mangel hingegen stellen die Experten in der Versorgungssituation fest: Seelische Erkrankungen werden - zum Beispiel bei Hausärzten - oft zu spät festgestellt oder von Betroffenen aus Angst vor Diskriminierung nicht offenbart. Ferner haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass die Behandlungsmaßnahmen oft unzureichend sind. Die Zahl der niedergelassenen Fachärztinnen und -ärzte für Psychiatrie und Psychotherapie ist, gemessen am Bedarf, bei weitem zu niedrig, so dass viele Menschen nicht die Hilfe erfahren, die möglich wäre. Die Vernetzung mit Allgemeinmedizinern sowie mit ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten ist ebenfalls noch unzureichend. Im Allgemeinkrankenhaus werden viele Patienten - zum Beispiel mit Suchterkrankungen - wegen körperlicher Symptome therapiert, die Sucht jedoch nicht erkannt oder behandelt. Die Folge ist hier ein "Drehtüreffekt". Hingegen haben Ärzte für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde Behandlungsleitlinien und Qualitätssicherungsmaßnahmen eingeführt.
    Verschärft wird die Situation für Menschen mit seelischen Krankheiten durch gesellschaftliche Ausgrenzung ("Stigma"). Die DGPPN wird heute daher auch den Startschuss für ein nationales "Anti-Stigma-Programm" zusammen mit anderen Organisationen und unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt geben.
    Für viele überraschend, aber wissenschaftlich längst gut belegt ist die Tatsache, dass Früherkennung nicht nur bei körperlichen, sondern genauso auch bei vielen seelischen Krankheiten hilft. Dabei gibt es oft schon Jahre vor dem "Krankheitsausbruch" unterschwellige Anzeichen auf ein erhöhtes Risiko, psychisch zu erkranken. Nicht zuletzt deswegen widmet sich die DGPPN verstärkt der öffentlichen Aufklärung. Im Rahmen des Jahreskongresses, der bis zum Samstag, dem 27. November läuft, bietet die Fachgesellschaft einen am Mittwoch "Schülerkongress" sowie eine kostenlose Informationsveranstaltung für die Bevölkerung am Freitag an. Für Betroffene und Angehörige gibt es zudem "Trialog"-Forum.
    Präsident des Kongresses ist Prof. Wolfgang Maier (Bonn), Präsident der DGPPN ist Prof. Mathias Berger (Freiburg).

    Alle Informationen zum Kongress und zu den Pressekonferenzen unter:unter:
    http://www.mwm-vermittlung.de/aktudgppn04.html
    PRESSE-Kontakt:
    MWM-Vermittlung
    Kirchweg 3 B, 14129 Berlin
    Tel.: (030) 803 96-86; Fax: -87
    E-Mail: mwm@mwm-vermittlung.de

    Das Programm umfasst mehr als 200 Veranstaltungen. Wissenschaftliche und Praxis-Symposien werden ergänzt durch Plenarvorträge, durch "State of the Art"-Symposien für jede psychische Erkrankung, durch die Fortbildungs- und Weiterbildungsakademie, durch Informationsveranstaltungen zu aktuellen Versorgungsfragen und durch eine gesundheitspolitische Diskussion am Psychiatertag. Die inhaltliche Breite des Kongresses spiegelt sich in den Hauptthemen: "Genetischen und Umweltfaktoren in der Krankheitsentstehung", "Evidenzbasierten Psychotherapie" und "Neuentwicklungen in der Versorgung psychisch Kranker", vor allem in Bezug auf die "Integrierte Versorgung"; ein Plenarvortrag stellt zudem die Wirkung der Psychotherapie in der funktionellen Bildgebung des Gehirns dar.
    Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Teilnehmerzahl um 50 Prozent gesteigert werden. Aufgrund seiner inhaltlichen Spannbreite und der hohen Qualität des Vorjahreskongresse übt der DGPPN-Kongress eine starke Anziehungskraft auf Therapeuten und Wissenschaftler aus, die im Bereich psychischer Erkrankungen arbeiten. Deren hohe Relevanz und der medizinische und gesundheitspolitische Innovationsbedarf in diesem Feld wird zunehmend wahrgenommen. Dabei ist der DGPPN-Kongress zum deutschsprachigen Kommunikationsmittelpunkt für Neuentwicklungen in der Therapie und Versorgung psychisch Kranker für die Fort- und Weiterbildung der Therapeuten und für kontroverse Diskussionen zu praktischen Behandlungsfragen geworden. Dem Kongress kommt die wichtigste Transferfunktion von wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen Innovationen im Bereich psychischer Erkrankungen in die Behandlungs- und Versorgungspraxis zu.


    Weitere Informationen:

    http://www.mwm-vermittlung.de/aktudgppn04.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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