FSU-Mediendienst
2. Mykologie-Syposium an der Hautklinik der FSU: Pilzinfektionen auf dem Vormarsch
Jena (15.04.97). Pilzerkrankungen, sogenannte Mykosen, sind in der Bundesrepublik auf dem Vormarsch. Das Spektrum reicht von einfachen Haut- und Schleimhautinfektionen bis hin zu lebensbedrohlichen Krankheitsbildern. Sorge bereitet Medizinern vor allem die unzureichende Patientenaufklaerung, sagt Prof. Dr. Uwe Wollina von der Hautklinik der Friedrich-Schiller-Universitaet anlaesslich des 2. Mykose-Symposiums in Jena.
Haeufig wuerden die vermeintlich banalen Haut- und Schleimhautmykosen von den Patienten unterschaetzt. Werden sie nicht fruehzeitig behandelt, so koennen schmerzhafte und langwierige Folgeerkrankungen - zum Beispiel bakterielle Wundrosen - entstehen, warnt Wollina. Auch im Haar- oder Bartbereich sind komplizierte Krankheitsverlaeufe nicht selten. ,Darueber hinaus gilt die Anfaelligkeit fuer Pilzinfektionen auch als Indiz zum Beispiel fuer Stoffwechselstoerungen wie Diabetes", ergaenzt Wollinas Assistent Dr. Axel Wilmer.
Besonders gefaehrdet sind jedoch Menschen, deren Immunabwehr geschwaecht ist - etwa nach einer aggressiven Chemotherapie oder durch HIV-Infektion. Ebenso sind Kinder fuer die Jenaer AErzte eine Problemgruppe, denn die meisten antimykotischen Medikamente sind in Deutschland nur fuer Erwachsene zugelassen. Dabei infizieren sich gerade Kinder haeufig durch Schmusetiere. ,Hund, Katze oder Meerschweinchen muessen dann gleich mitbehandelt werden, sonst ist die Therapie erfolglos", berichtet Dr. Axel Wilmer.
Entwarnung geben die Jenaer Experten hingegen bei der regelrechten ,Pilzphobie", die durch sensationsheischende Berichterstattung in Boulevardmedien verursacht wurde. ,Die Besiedelung der Darmschleimhaut mit dem Hefepilz Candida albicans ist als natuerlich anzusehen und fuer den gesunden Menschen absolut ungefaehrlich", stellt Professor Wollina klar. Nur fuer Menschen mit gestoerter Immunabwehr entstuenden daraus Gefahren. Von ,Antipilzdiaeten" raet der Jenaer Mediziner ab. Bei unklaren koerperlichen Beschwerden, wie z. B. Mattigkeit und Konzentrationsschwaeche, sei aber auf jeden Fall der Hausarzt zu konsultieren.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
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Deutsch
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