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16.02.1999 15:25

Schneller zum keramischen Prototyp

Dr. Ralf Jaeckel Unternehmenskommunikation
Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS

    Das selektive Sintern von Metallpulvern wird bereits seit mehreren Jahren zum Herstellen von metallischen Modellen und Prototypen eingesetzt wird. Jetzt haben Forscher ein Verfahren entwickelt, mit dem auch Teile aus Strukturkeramik direkt gefertigt werden können.

    Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, sind die Unternehmen gezwungen, immer schneller neue Produkte zu entwickeln. Gefordert sind Bauteil- und Werkzeugmuster, die innerhalb weniger Stunden direkt aus CAD-Daten hergestellt werden. Das Laser-Sintern bietet durch den schichtweisen Aufbau die Möglichkeit, auch komplexe und filigrane Körper schnell anzufertigen. Allerdings wird hierfür bislang häufig nur eine Bronzelegierung als Sinterwerkstoff eingesetzt. Das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS in Dresden hat in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe IKTS ein verbessertes Laser-Sinter-Verfahren entwickelt, mit dem auch Strukturkeramiken ohne den Umweg über organische Binder direkt gesintert werden können.

    Als Werkstoff verwenden die Fraunhofer-Forscher siliziuminfiltriertes Siliziumkarbid (SiSiC) - einen häufig eingesetzten Konstruktionswerkstoff. »Die Dichte sowie die mechanischen und thermischen Eigenschaften von SiSiC lassen sich über die Silizium-Infiltration gut steuern«, nennt Dr. Wolfgang Löschau vom IWS den besonderen Vorzug dieses Materials. Die Herstellung der Bauteile erfolgt in zwei Schritten. Zunächst wird reines SiC-Pulver in Schichten von 50 µm Höhe aufgetragen und in einer Metall-Sinteranlage in oxidierender Atmosphäre mit einem 100 W-CO2-Laser bestrahlt. Bei optimierten Prozeßparametern kann der gesamte Bauvorgang des Formkörpers sogar vollautomatisch ablaufen. Im zweiten Schritt wird dann der noch relativ poröse Formkörper mit Silizium in einem Vakuumofen bei 1600°Celsius infiltriert.

    »Die so gefertigten Bauteile zeichnen sich durch eine hervorragende Formtreue aus. Sie lassen sich gut mechanisch bearbeiten und verfügen über eine hohe Steifigkeit und Wärmeleitfähigkeit«, berichtet Dr. Löschau. Das IWS hat mit dem Verfahren bereits einige Modellkörper und Funktionsmuster wie etwa Leichtbau-Laserspiegel hergestellt, die achtmal leichter sind als konventionelle metallische Spiegel. »Das selektive Lasersintern von Strukturkeramik kann darüber hinaus auch zur Fertigung von optischen Bauelementen für den Weltraumeinsatz, von Motoren- und Triebwerkkomponenten oder Einzelteilen auf dem Gebiet des Werkzeugbaus eingesetzt werden«, betont der Forscher.

    Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:

    Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik
    01277 Dresden, Winterbergstr. 28

    Dr. Wolfgang Löschau
    Tel.: 0351 / 25 83-242, Fax: 0351 / 25 83-300
    E-mail: loeschau@iws.fhg.de

    Presse und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Ralf Jäckel
    Tel.: 0351 / 25 83-444, Fax: 0351 / 25 83-300
    E-mail: jaeckel@iws.fhg.de

    Attraktive Fotos stellen wir Ihnen auf Wunsch gern zur Verfügung.


    Weitere Informationen:

    http://www.iws.fhg.de
    http://www.iws.fhg.de/ext/allg/presse.htm


    Bilder

    Laserspiegelträger aus SiSiC-Keramik; Rohkörper nach Lasersintern und Infiltration (links) bzw. geschliffen und geläppt (rechts)
    Laserspiegelträger aus SiSiC-Keramik; Rohkörper nach Lasersintern und Infiltration (links) bzw. gesc ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Laserspiegelträger aus SiSiC-Keramik; Rohkörper nach Lasersintern und Infiltration (links) bzw. geschliffen und geläppt (rechts)


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