Sozialwissenschaftliches Zentrum Berlin Riga (DeLaSSC) zieht erfolgreiche Zwischenbilanz
Auf einer gut besuchten Veranstaltung an der Humboldt-Universität am 4. Februar informierten beteilige Wissenschaftler zum Stand eines Projekts, über dessen Beginn die Berliner Presse im Sommer 1997 berichtete.
Eineinhalb Jahre nach seiner Gründung hat das Sozialwissenschaftliche Zentrum Berlin-Riga seine erfolgreiche Zwischenbilanz der Öffentlichkeit präsentiert. Das Zentrum, das aus einer langjährigen Kooperation Berliner und Rigaer Politik- und Kulturwissenschaftler hervorging, wurde im Juli 1997 aus Mitteln der Volkswagen-Stiftung als Kooperation der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität Berlin mit der Universität Lettlands in Riga ins Leben gerufen. Seitdem bemüht sich das Zentrum um den Ausbau, die Institutionalisierung und die Vertiefung der deutsch-lettischen Zusammenarbeit in den Sozialwissenschaften.
Wie der Projektkoordinator des Zentrums, Prof. Dr. Manfred Kerner, in seinem Bericht mitteilte, entwickelte sich nach einer organisatorischen Aufbauphase seit dem Frühjahr 1998 ein intensiver, für beide Seiten nützlicher und gewinnbringender Austausch von lettischen und deutschen Dozenten sowie lettischen und deutschen Nachwuchswissenschaftern und Studenten.
Die deutschen Gastdozenten in Riga erweitern durch ihre Vorlesungen und Seminare speziell das Lehrangebot der Politikwissenschaft um dort bisher nicht angebotene Teildisziplinen und wirken am Aufbau eines deutschlandspezifischen sozialwissenschaftlichen Lehr- und Forschungsschwer-punkts in Riga mit. Die lettischen Gastdozenten und Nachwuchswissenschaftler in Berlin bereichern ihrerseits den Lehrplan des Nordeuropa-Instituts der Humboldt-Universität und das Fachbereichs Politische Wissenschaft der FU durch lettland- und baltikumspezifische Themen, die an deutschen Universitäten bisher kaum vertreten waren. Gleichzeitig erhalten die lettischen Gastdozenten Wei-terbildungsmöglichkeiten zur Aneignung westlicher Lehr- und Forschungsmethoden.
Neben dem Wissenschaftleraustausch betreuen die Mitarbeiter des Zentrums in Riga Arbeiten letti-scher Studenten mit deutschlandspezifischen Themen sowie Arbeiten deutscher Studenten und Doktoranden mit lettland- und baltikumspezifischem Schwerpunkt. Pro Semester erhalten zudern zwei weit fortgeschrittene lettische Studenten die Möglichkeit, mit einem Stipendium ihre Ex-amens- und Forschungsarbeiten mit deutschlandspezifischem Inhalt in Berlin zu erstellen. So ent-stehen zur Zeit im Zentrum und seinem Umfeld mehrere Magister-, Diplom- und Doktorarbeiten lettischer und deutscher Studenten und Doktoranden.
Von lettischer Seite nehmen zur Zeit Prof. Dr. Maija Kule, Direktorin des Instituts für Philosophie und Sozialwissenschaften an der Universität Lettlands und Mitglied der Akademie der Wissen-schaften Lettlands, und Prof. Dr. Peteris Ozolins, Hochschullehrer für Politische Wissenschaft an der Universität Lettlands, zwei Kurzzeit-Gastdozenturen wahr. Beide sind unter anderem in ein Colloquium für Examenskandidaten und Doktoranden eingebunden, in dem sie gemeinsam mit ih-ren deutschen Kollegen deutsche Studenten und Doktoranden betreuen. Beide lettischen Gastdo-zenten sowie zwei zur Zeit in Berlin ihre Examensarbeiten vorbereitende lettische Studentinnen zo-gen eine positive Bilanz sowohl ihres Aufenthalts in Berlin als auch insbesondere der bisherigen Zusammenarbeit der drei beteiligten Universitäten und ihrer Mitarbeiter im Rahmen des Zentrums. Über die materielle Hilfe hinaus würdigten sie vor allem die fruchtbare inhaltliche und gute persön-liche Zusammenarbeit.
Der Leiter des Projektes, Prof. Dr. Bernd Henningsen vom Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität, würdigte das Zentrum als eines der wenigen gut funktionierenden Wissenschafts-Kooperationen zwischen den Berliner Universitäten sowie zwischen Ost- und Westeuropa, Hen-ningsen plädierte dafür, über die bisher begrenzten Ansätze der traditionellen Wissenschafts-Kooperationen hinaus die erfolgreiche deutsch-lettische Zusammenarbeit im Rahmen weiterer Ko-operationsprojekte im gesamten Ostseeraum auf eine breitere Basis zu stellen.
Informationen: Prof. Dr. Bernd Henningsen, Tel. 20 19 66 25
Hrsg.: HU-Pressestelle, Heike Zappe, http://www.hu-berlin.de/presse/pressemit/pressehu.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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