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25.11.2004 18:03

... und immer wieder "Glaubwürdigkeit" - Drei Tage für den Artenschutz in der IWF in Göttingen

Michael Niehaus Unternehmenskommunikation
IWF Wissen und Medien gGmbH

    Schüler, Studenten, Wissenschaftler, Naturfilmer und interessiertes Laienpublikum fanden beim Medienforum "Bedrohte Tierarten" in der IWF Wissen und Medien gGmbH vom 11. bis 13. November 2004 eine Plattform für umfangreiche Information und konstruktive Gespräche rund um das Thema "Artenschutz". Die durchgängig gut besuchte Veranstaltung hat bewiesen, dass sich die Medienforen der IWF Wissen und Medien in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen etabliert haben.

    Der stellvertretende Landesvorsitzende des BUND Niedersachsen Karl-Friedrich Weber würdigte in seinem Eingangsreferat das gesellschaftliche Engagement des Naturschutzes und damit auch der Naturfilmer. Ziel sei es, Menschen zu gewinnen: ohne Inszenierung, virtuell, fachlich einwandfrei, ohne die Dinge zu beschönigen und mit menschlicher Kompetenz. "Glaubwürdigkeit zählt im Naturschutz", dies sei auch der Auftrag an die Medien. Gleichzeitig warnte er vor einer zunehmenden Konkurrenz zwischen Verbänden und Wissenschaft.

    Begeisterung wecken für den Artenschutz, will Prof. Dr. Bernd Gerken von der FH Lippe und Höxter mit seinem Hutewald-Projekt im Solling. "Kinder der Zukunft" bietet Menschen jeden Alters u.a. geführte Wanderungen durch Gebiete, in denen Großweidetiere angesiedelt wurden. Gerken setzt auf persönliche Beziehungen zwischen Mensch und Tier, um Vorbehalte zu überwinden.

    Dass Zoologische Gärten auch eine wichtige Rolle für die Arterhaltung spielen, machte die Bandbreite des Themas besonders deutlich.

    In der von Silke Kraus, NaturVision (Natur- und Tierfilm-Festival), geführten Podiumsdiskussion zum Thema: "Wolf in den Medien", ging es um die tradierten oft irrationalen Ängste der Menschen vor dem Wolf. Ängste, die auch durch Medienberichterstattung geschürt werden. Dabei stellte LUPUS-Fachfrau Gesa Kluth auch eine "gewisse Arroganz" der Medien fest. So wird teilweise der naturwissenschaftliche Anspruch der Dokumentation reißerischen Aspekten in der Darstellung geopfert.

    Der Leiter der Nationalparkdienststelle Neuschönau im Bayrischen Wald, Michael Grossmann, setzt ebenfalls - wie Gesa Kluth in der Niederlausitz - auf einen engen Kontakt mit den vornehmlich regionalen Medien, um die Ängste der Menschen in den von Wölfen oder auch Luchsen besiedelten Gebieten zu versachlichen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Grossmann kritisiert allerdings auch das mangelnde Fortbildungsinteresse seiner Berufskollegen - zum Thema "Wolf". Denn auch die mangelnde Information belebe die tradierten Wolfsängste immer wieder neu. Der Arbeitskreis Wolf arbeitet nun an einem "Alarmplan", der auch auf eine Zusammenarbeit zwischen Forstverwaltung, Naturschutz und Presse abstellt.

    Naturfilmer Henry Makowski hob im Rahmen der Podiumsdiskussion ebenfalls hervor, dass "es eigentlich Sache der Medien sei, wie der Wolf angesehen wird." Er forderte einen einprägsamen Slogan, um für die Überwindung der Ängste und für mehr Kommunikation zu werben.

    Mehr Quote durch schnelle Schnitte. Michael Sutor bewies mit eindrucksvollen Bildern, wie die Schnittfrequenz - auch im Naturfilm - gleiches Rohmaterial zu verschiedenen Filmen werden lässt. Anhand seines preisgekrönten Films "Das blaue Wunder - Hyazintharas" machte er den Spagat der Naturfilmer zwischen Unterhaltungsfilm und wissenschaftlichem Anspruch deutlich. So hat die internationale Version des Films deutlich mehr Eingangsschnitte. Die Anforderungen des internationalen Publikums sind weit mehr auf Unterhaltung angelegt als unsere Sehgewohnheiten - noch.
    Im Rahmen des Workshops "Anforderungen an den Tierfilm" wurden diese Aspekte demzufolge auch aufgegriffen.

    Die Videomail von Henry Makowski "Wenn der Traum vom Fliegen zum Albtraum wird" bot ausgiebigen "Sprengstoff" für eine Diskussion. Der Film prangert Tierfilmer an, die für "schöne Bilder" Tiere zu Filmkomparsen instrumentalisieren und so vor Misshandlung nicht zurückschrecken. "Diese Art des Naturfilms stellt eine Gefahr für die Glaubwürdigkeit des Natur-Dokumentarfilms dar", so Makowski.
    Zum Schluss bot das Medienforum "Bilder aus den Lebenswissenschaften" noch eine filmische Uraufführung. Henry Makowski zeigte den Film "Störche - Gefährten unserer Geschichte".

    Als nächstes zeigt die IWF Wissen und Medien "Bilder aus dem System Erde". In ihrem 2. internationalen Medienfestival für die Geowissenschaften "geOmovie 2005" vom 3. bis 5 Mai 2005 sind Gäste herzlich willkommen.


    Bilder

    Bilder aus den Lebenswissenschaften 2004: umfangreiche Information und konstruktive Gespräche rund um das Thema "Artenschutz"
    Bilder aus den Lebenswissenschaften 2004: umfangreiche Information und konstruktive Gespräche rund u ...

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    Podiumsdiskussion (von links nach rechts): Silke Kraus, Michael Grossmann, Gesa Kluth, Henry Makowski
    Podiumsdiskussion (von links nach rechts): Silke Kraus, Michael Grossmann, Gesa Kluth, Henry Makowsk ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Bilder aus den Lebenswissenschaften 2004: umfangreiche Information und konstruktive Gespräche rund um das Thema "Artenschutz"


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    Podiumsdiskussion (von links nach rechts): Silke Kraus, Michael Grossmann, Gesa Kluth, Henry Makowski


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