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26.11.2004 08:23

Auszeichnung für einen wissenschaftlichen Paukenschlag

S. Nicole Bongard Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München

    Große Ehre für einen Mediziner am Klinikum der Universität München: Professor Dr. Reinhard Hohlfeld (51), Leiter des Instituts für Klinische Neuroimmunologie, erhält am 26. November 2004 in Stuttgart den Sobek-Forschungspreis. Der mit 100 000 Euro dotierte Preis ist eine der weltweit bedeutendsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Multiple Sklerose (MS). Der Sobek-Forschungspreis wird nicht für eine wissenschaftliche Einzelleistung vergeben, sondern würdigt das Gesamtwerk eines Forschers.
    Reinhard Hohlfeld gehört - so die Laudatio - "zu den führenden Neuroimmunologen weltweit. Als Erstem gelang ihm 1984 im Labor die Isolierung und die klonale Kultur von humanen T-Helfer-Lymphozyten".

    Die Isolierung der T-Lymphozyten war vor 20 Jahren ein wissenschaftlicher Paukenschlag. Diese Zellen des Immunsystems prägen Hohlfelds wissenschaftliches Leben aber bis heute. Die T-Lymphozyten, die ihren Namen der Thymus-Drüse verdanken, in der sie entstehen, nehmen bei der Regulation des Immunsystems eine zentrale Schlüsselstelle ein. Sie sind an vielen lebensnotwendigen Abwehrreaktionen des Körpers beteiligt, unter anderem helfen sie, Bakterien und Viren zu vernichten, können sogar Krebszellen zerstören. Es kann jedoch passieren, dass die T-Lymphozyten 'verrückt spielen' und in einer Art Überreaktion Bestandteile des eigenen Körpers bekämpfen. Diese Überreaktion spielt bei der Entstehung der Multiplen Sklerose eine große Rolle, sie bietet auch den Ansatz für eine Therapie.

    Bei der Multiplen Sklerose, einer schubweise verlaufenden Erkrankung des zentralen Nervensystems, werden zunehmend Nervenfasern in Gehirn und Rückenmark zerstört. Im schlimmsten Fall droht den Betroffenen ein Leben im Rollstuhl. Bis heute kann MS zwar durch Medikamente in ihrem Verlauf aufgehalten oder abgeschwächt werden, eine Heilung ist aber noch nicht möglich. Das immer bessere Verständnis der autoaggressiven T-Lymphozyten lässt zumindest hoffen, dass es in Zukunft eine Heilung geben wird.
    Hohlfeld und seinen Mitarbeitern ist es kürzlich gelungen, autoaggressive T-Lymphozyten von verstorbenen MS-Patienten in der Zellkultur wiederzuleben und dadurch ihre Wirkmechanismen besser zu entschlüsseln. "Die Informationen, die wir dadurch bekommen, helfen mit, eine Strategie gegen MS zu entwickeln", so Hohlfeld.


    Weitere Informationen:

    http://http:www.klinikum.uni-muenchen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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