9. April 1997
Maske im Gesicht
Internationaler Kongress zum Moebius-Syndrom an der MHH am 13. und 14. April 1997
Das Gesicht ist bewegungslos, ohne Ausdruck, ohne Mimik. Der Patient hat Probleme beim Trinken, Schlucken und Sprechen; die Augen schielen. Was fuer den Betrachter aussieht, als schaue er in das Gesicht einer Puppe, als trage sein Gegenueber eine Maske, hat in Fachkreisen einen Namen: Moebius-Syndrom. Dahinter verbirgt sich eine angeborene, zumeist beidseitige Laehmung der Gesichts- und Augenmuskulatur. Eine Vielzahl der Betroffenen weist zudem Fehlbildungen an Armen und Beinen auf; ein Drittel der Patienten beispielsweise einen Klumpfuss. Das vor gut hundert Jahren erstmals von Dr. Paul Julius Moebius beschriebene Krankheitsbild ist sehr selten. Bis heute sind weltweit lediglich rund 250 Faelle bekannt. In Deutschland leben 55 Patienten; seit geraumer Zeit in einer Selbsthilfegruppe organisiert.
An der Klinik fuer Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) findet am 13. und 14. April 1997 ein internationales Symposium zum Moebius-Syndrom statt. Den Mittelpunkt des Interesses bilden die inzwischen moeglichen plastisch-chirurgischen Operationsverfahren, mit deren Hilfe man der Laehmung des Nervus facialis, eines der betroffenen Gesichtsmuskeln, entgegenwirken kann. So stehen seit kurzem fuer die Wiederherstellung von Wangen- und Mundbeweglichkeit durch die sogenannte freie funktionelle Muskeltransplantation eine aeusserst erfolgversprechende Methode zur Verfuegung. Die fehlende Gesichtsmuskulatur wird dabei durch einen Muskel aus der Innenseite des Oberschenkels ersetzt. Dieser komplexe und schwierige Eingriff erfordert grosse Erfahrung mit mikrochirurgischen Techniken; ausser an der MHH-Klinik unter Leitung von Professor Dr. Alfred Berger wird er weltweit nur an einer Handvoll Zentren vorgenommen.
Bemerkenswert ist, dass mit Professor Ralph T. Mantkelow " Division of Plastic Surgery der Universitaet von Toronto/Kanada " der im nordamerikanischen Raum fuehrende Wissenschaftler auf dem Gebiet des Moebius-Syndroms als Gastreferent gewonnen werden konnte.
Weitere Fragen zur Veranstaltung und zu dieser Erkrankung beantwortet gern Professor Dr. Alfred Berger unter Telefon (0511) 9 06 - 34 23 oder - 37 50.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
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Deutsch
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