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26.11.2004 12:44

Unnötige Eingriffe am Herzen vermeiden: RUB-Fortbildung zur Druckmessung in den Herzkranzgefäßen

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    20 bis 30 Prozent der Ballondilatationen an Herzkranzgefässen in Deutschland sind eigentlich unnötig, schätzen Experten. Sie bringen für den Patienten mehr Nachteile als Besserung und verursachen zusätzliche Kosten für die Krankenkassen. Ob ein Eingriff wirklich sinnvoll ist und wie erfolgreich er war, kann eine Druckmessung in den Herzkranzgefäßen sicher zeigen. Über diese sog. intrakoronare Druckmessung (FFRmyo) können sich Mediziner bei einer Fortbildung in der RUB-Klinik für Kardiologie in den BG-Kliniken Bergmannsheil am 4. Dezember (9.15 Uhr, Hörsaal 1) informieren.

    Bochum, 26.11.2004
    Nr. 361

    Unnötige Eingriffe am Herzen vermeiden
    RUB-Fortbildung: Druckmessung in den Herzkranzgefäßen
    Wie die Methode die Behandlungsqualität verbessert und Kosten spart

    20 bis 30 Prozent der Ballondilatationen an Herzkranzgefässen in Deutschland sind eigentlich unnötig, schätzen Experten. Sie bringen für den Patienten mehr Nachteile als Besserung und verursachen zusätzliche Kosten für die Krankenkassen. Ob ein Eingriff wirklich sinnvoll ist und wie erfolgreich er war, kann eine Druckmessung in den Herzkranzgefäßen sicher zeigen. Über diese sog. intrakoronare Druckmessung (FFRmyo) können sich Mediziner bei einer Fortbildung in der RUB-Klinik für Kardiologie in den BG-Kliniken Bergmannsheil am 4. Dezember (9.15 Uhr, Hörsaal 1) informieren.

    Sicher abschätzen ob der Eingriff wirklich nötig ist

    Bei der intrakoronaren Druckmessung wird durch einen Herzkatheter ein nur ca. 0,3 Millimeter dünner Draht in das verengte Blutgefäß geschoben. Er misst präzise, wie viel Blut durch das Gefäß strömt. So können die Mediziner sicher abschätzen, ob es notwendig ist, das Gefäß zu weiten und eine Stütze (Stent) einzusetzen, oder ob es sich eher anbietet, mit Medikamenten gegen die Verengung vorzugehen. Die Messmethode, die in den 1990er Jahren entwickelt wurde, ist allerdings noch wenig verbreitet, denn die Messdrähte sind teuer. "Wenn man aber davon ausgeht, dass von ca. 250.000 eingesetzten Gefäßstützen jährlich in Deutschland ca. ein Viertel unnötig sind, relativiert sich das", erläutert Dr. Waldemar Bojara, Kardiologe des Bergmannsheil. Denn die unnötig eingesetzten Gefäßstützen sind nicht nur ein entscheidender Kostenfaktor: Nach Eingriffen an Herzkranzgefässen ist auch das Risiko für neue Gefäßverschlüsse erhöht. In den BG-Kliniken Bergmannsheil werden jedes Jahr rund 140 intrakoronare Druckmessungen durchgeführt.

    Weitere Informationen

    Dr. Waldemar Bojara, Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannsheil Bochum, Klinikum der Ruhr-Universität, Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum, Tel. 0234/302-0, E-Mail: waldemar.bojara@rub.de, Programm im Internet: http://www.bergmannsheil.de/veranstaltungen/files/koronarphysiologie.php


    Weitere Informationen:

    http://www.bergmannsheil.de/veranstaltungen/files/koronarphysiologie.php


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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