Verschlüsselungstechniken kommen im Alltag an vielen Stellen zum Einsatz/ Hauptproblem sind fälschungssichere Absenderangaben
Rund vierzig Experten für die Verschlüsselung von Informationen treffen sich am Mittwoch, 1. Dezember, an der Universität Mannheim. Die Gesellschaft für Informatik veranstaltet dort den 1. Mannheimer Krypto-Tag, organisiert vom Lehrstuhl des Mannheimer Informatikers Professor Dr. Matthias Krause.
Wörtlich übersetzt bedeutet Kryptographie "verborgen schreiben". Verschlüsselungstechniken kommen heute bereits an vielen Stellen zum Einsatz, ohne dass es der Anwender bemerkt. Das bekannteste Beispiel sind die Geheimnummern der EC-Karten, die auf den Karten selbst hinterlegt ist. Aber auch auf dem Weg vom Geldautomaten ins Rechenzentrum der Bank dürfen die Daten nicht geändert werden. Ähnliches gilt für Handy-Gespräche: Die Handykosten dürfen nicht zu Lasten eines Dritten gehen, die Gespräche selbst sollen auf ihrem Weg zwischen Handy und nächstem Funkmast gegen unliebsame Mithörer abgesichert sein. Auch Unternehmen müssen sich gegen unliebsame Beobachter schützen. Viele Geschäftsprozesse auch zwischen Unternehmen sind automatisiert, eine fingierte Bestellung etwa kann schnell Millionen-Schäden anrichten.
Die heutigen Sicherheitsstandards reichen nach Einschätzung der Kryptographen jedoch bei weitem nicht aus. Die Verschlüsselungstechnik der Handy-Gespräche beispielsweise beschreibt der Mannheimer Informatiker Dr. Stefan Lucks als "ziemlich lausig", die Sicherheit der auf der EC-Karte dokumentierten PIN-Nummern sieht er an der unteren Grenze der Akzeptanz. Mit neuen Verfahren möchten die Experten den Datenaustausch sicherer machen. Dazu arbeiten die Wissenschaftler über Fachgrenzen zusammen. Neben Informatikern sind auch Mathematiker und Ingenieure in die diversen Forschungsprojekte eingebunden. Etwa zehn Forschungsgruppen zum Thema Kryptographie gibt es an deutschen Hochschulen. Die Universität Mannheim etabliert sich hierbei zunehmend als eines der bundesweiten Zentren in diesem Bereich.
Die dringendste Aufgabe sehen Professor Krause und sein Team dabei nicht im Bereich der eigentlichen Verschlüsselung. "Die Daten so zu übertragen, dass kein Unbefugter sie unterwegs anzapfen und lesen kann, ist nicht das Problem", erklärt der Informatiker. "Das größte Problem ist die eindeutige Identifizierung des jeweiligen Absenders." So gelingt es Betrügern derzeit beispielsweise immer wieder, sich mit gefälschten E-mails beispielsweise als Bankmitarbeiter auszugeben und so bei gutgläubigen Empfängern Passwörter zu erschleichen.
Der 1. Mannheimer Krypto-Tag findet am Mittwoch, 1. Dezember, von 9.50 bis 16.00 Uhr am Lehrstuhl für Theoretische Informatik, Universität Mannheim, D7,27, Raum 002, 68161 Mannheim statt.
Weitere Informationen:
www.gi-fb-sicherheit.de/fg/krypto
PD Dr. Stefan Lucks,
Universität Mannheim,
Lehrstuhl für Theoretische Informatik,
Tel. 0621/ 181 - 26 69,
lucks@th.informatik.uni-mannheim.de
Dipl.-Inf. Christopher Wolf,
Universität Leuven/Belgien,
chris@christopher-wolf.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).