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30.11.2004 10:07

Akademievorlesung der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Eliten-Integration

Renate Nickel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

    Einladung zur zweiten Akademievorlesung der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Eliten-Integration im Wintersemester 2004/2005

    Paul B. Baltes
    Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
    "Eine Wissenschaft der Weisheit: Königsweg oder Holzweg?"

    Donnerstag, 2. Dezember 2004, 19 Uhr s.t.
    Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal,
    Eingang Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin

    Der Begriff der Weisheit hat eine lange Geschichte in den Geisteswissenschaften. Weisheit bezieht sich dabei auf utopieähnliche Hochformen menschlichen Wissens, Urteilens und Handelns. Der Kerninhalt sind grundsätzliche Fragen der menschlichen Existenz (fundamentale Pragmatik des Lebens). Eine weitaus kürzere Geschichte hat die Weisheitsforschung in den empirisch-experimentellen Verhaltenswissenschaften. Erst in jüngerer Zeit gibt es Ansätze einer psychologischen Weisheitsforschung, wie sie beispielsweise am Berliner MPI für Bildungsforschung auf den Weg gebracht wurden. Die Grundannahme ist, dass Psychologen einen, wenn auch begrenzten, Beitrag zu einer Theorie der Weisheit leisten können.
    In diesen psychologischen Forschungen wird Weisheit als ein Expertentum in Fragen der Lebensplanung und Lebensdeutung interpretiert. Gleichzeitig wird untersucht, welche persönlichen und gesellschaftlichen Bedingungen die Entwicklung dieses weisheitsbezogenen Wissens und Urteils fördern. Dabei wird deutlich, warum praktiziertes Weisheitswissen prinzipiell utopische Qualitäten hat und lediglich auf einer relativ inhaltsfreien Meta-Ebene spezifizierbar ist. Ein tiefes Verständnis von kultureller Toleranz, das gesellschaftsfördernde Zusammenspiel von Eigenwohl und Gemeinwohl sowie die Fähigkeit, mit Unsicherheit und fehlender Prognose-Prägnanz umzugehen, bilden den Kern. Auf dieser Meta-Ebene bietet sich Weisheitswissen als eine gesellschaftliche Basiskompetenz an. "Elitäres" weisheitsbezogenes Wissen im kleinen ist also der Königsweg für die Masse, die philosophische oder religiöse Hochform in Reinkultur eher der gesellschaftliche Holzweg.
    Wir möchten Sie bitten, auf diese Veranstaltung hinzuweisen und laden Sie sehr herzlich zur Berichterstattung ein.

    Weitere Vorlesungen in dieser Reihe:

    13. Januar 2005
    Wolfgang Streeck
    Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln
    Nach dem Korporatismus: Neue Konflikte, neue Eliten?

    20. Januar 2005
    Karl Ulrich Mayer
    Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin und Yale University
    Warum sind unsere Eliten ungebildet.


    Weitere Informationen:

    http://zopeman.bbaw.de/bbaw/Veranstaltungen/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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