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30.11.2004 11:09

Abwasserrecycling für Yachten

Silvia Behr Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF)

    Eine Innovation aus dem BMWA-Programm "Innovationskompetenz mittel-
    ständischer Unternehmen" (PRO INNO)

    Anlagen zur Abwasserbehandlung sind bislang nur auf See- und Fahrgastschiffen mit einer Größe von über 50 Metern vorgeschrieben. Beim Boots- und Yachtbau gibt es bislang keine Abwasseraufbereitung, weil die Anlagen zu groß sind und die Direkteinleitung von Abwasser aus WC, Dusche, Pantry und Handwaschbecken in die Gewässer - zumindest bislang noch - geduldet wird. Erst durch neue Technologien der letzten drei bis fünf Jahre kann die erforderliche Kompaktierung bei gleichzeitig höchster Reinigungsleistung erzielt werden. Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" (AiF) hat das Unternehmen Busse aus Leipzig gemeinsam mit der Firma Roth Industry aus Bischoffswerda eine Ab-wasserrecyclinganlage für kleine Schiffe mit miniaturisierten Mikrofiltrationsmembranen entwickelt. Das Abwasser wird gereinigt und so weit aufbereitet, dass eine Wiederverwendung als Brauchwasser für Bordtoilette, Decksreinigung, aber auch in Kombination mit einer zweiten Aufbereitungsstufe als Duschwasser möglich wird. Seit etwa einem Jahr arbeitet eine Referenzanlage mit 300 Litern Tageskapazität - dem Bedarf von sechs Personen - auf einem Museumsschiff in Bremerhaven stabil und störungsfrei.

    Das Abwasser aus einem Sammeltank wird zunächst durch Belüftung und Auflösung der Grobstoffe vorgeklärt. Im zweiten Schritt attackieren gefräßige Mikroorganismen die verbliebenen Kleinstpartikel, während feinste Mikrofiltrationsmembranen Keime und Bakterien zurückhalten. Dazu mussten technische Lösungen zur Minimierung des E-nergiebedarfs, zur kontinuierlichen Energiebereitstellung bei Stillstand des Bootes, etwa durch Einsatz von Solarmodulen, und zur Kompaktierung der Ausrüstungen, wie beispielsweise Bioreaktoren, entwickelt werden. Zu berücksichtigen waren auch die spezielle Zusammensetzung des Abwassers, die Bewegung des Schiffes und die Mög-lichkeit längerer Betriebsunterbrechungen. Außerdem sollten Adapter- und Schnellschlussverbindungen einen leichten Ausbau ermöglichen, wenn Wartungs- und Rege-nerierungsarbeiten anfallen.

    Die Abwasserrückgewinnung direkt an Bord und der damit verbundene geringere Entsorgungsaufwand bieten erhebliche Vorteile. Durch Abwasserrecycling kann der Frischwasserbedarf um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Damit lassen sich die Reichweiten der Fahrten verdoppeln. Die Anlagentechnik soll modular für Yachten von 10 bis 50 Metern Länge entwickelt werden. Standardisierte Hauptbaugruppen sollen eine kostengünstige Serienproduktion der Einzelmodule ab Anfang 2005 sicherstellen.

    Ansprechpartner: Ralf-Peter Busse, Busse GmbH, Leipzig,
    E-Mail: info@busse-gmbh.de, Tel.: 0341 65984-0

    Pressearbeit: AiF, Silvia Behr, E-Mail: presse@aif.de, Tel.: 0221 37680-55


    Weitere Informationen:

    http://www.aif.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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