Das erste Bildungsbarometer bestätigt die bereits in Teilen durchgesickerten bekannten Ergebnisse der jüngsten PISA-Studie. Deutschland erhält lediglich ein "schwach befriedigend" in Fragen der Bildung. "Die Schuld für die Bildungsmisere haben die Bildungspolitiker", berichtet Prof. Dr. Reinhold S. Jäger von der Universität Koblenz-Landau. Das Bildungsbarometer ist unter seiner Leitung vom Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf) mit Unterstützung des Fernsehsenders 3sat entwickelt worden.
"Wir brauchen dringend ein Hilfsmittel, um die bildungspolitische Debatte zu versachlichen", betont Jäger. Dafür sei das Bildungsbarometer ein nützliches Instrument. Alle reden über Bildung, "aber wie es wirklich im pisa-geschüttelten Deutschland aussieht, weiß niemand wirklich", bekräftigt Jäger. Das Bildungsbarometer werde diesen Zustand beenden, weil die Umfrage vierteljährlich ein vergleichbares Bild erstelle und neben der aktuellen Situation auch langfristige Trends aufzeige.
Denn die Nation bangt um ihr wichtigstes Gut: die Bildung. Der PISA-Test wird aller Voraussicht nach den Deutschen erneut Missstände beim Rohstoff Wissen bescheinigen. "Durchgefallen", urteilen einige bereits. Das Bildungsbarometer bestätigt: Die Lage des Erziehungssystems ist alarmierend. Eine deutliche Mehrheit der Deutschen (rund 74%) ist sogar zu einem Verzicht auf die Eigenheimzulage bereit, wenn die Mittel dafür direkt für die Verbesserung des Bildungssystems genutzt werden. Das Bildungsbarometer hat im November 1043 Frauen und Männer aus allen Bildungsschichten, Altersgruppen und Bundesländern online befragt.
Eine größere Praxisnähe der Bildung gehört zu den wichtigsten Forderungen der Befragten. Als dringend notwendiger Schritt wird auch eine Verbesserung der Ausbildung der Lehrer und Erzieher angesehen. Insbesondere sollte auch die Bildung für Benachteiligte stärker unterstützt werden, heißt es in der Studie. Erstmals in Deutschland werden wissenschaftlich auf breiter Basis Aussagen der Bevölkerung gewonnen, wie über bildungspolitische Konflikte, beispielsweise eine Bildungssteuer, oder Reformvorschläge wie die Rechtschreibreform gedacht wird. So wird die aktuelle Situation mit der Erhebung von langfristigen Trends ein zutreffendes Bild des Bildungsbereichs ermitteln.
Zur Information:
Die Ergebnisse des repräsentativen Bildungsbarometers werden der Öffentlichkeit am 2. Dezember 2004 in der Sendung "Kulturzeit" des Senders 3sat (Donnerstag, 19.20 Uhr) und in der Wochenzeitung "Die Zeit" präsentiert. Über die Internetadresse des Bildungsbarometers kann ein kostenloser Newsletter mit den wichtigsten Ergebnissen sowie ein ausführlicher Bericht zum Preis von 10 Euro bestellt werden.
Internetadresse: http://www.bildungsbarometer.de
Kontakt:
Prof. Dr. Reinhold S. Jäger
Tel.: 06341-906-175
Email: jaeger@zepf.uni-landau.de
Universität Koblenz-Landau, Campus Landau
Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf)
Bürgerstraße 23
D-76829 Landau/Pfalz
http://www.bildungsbarometer.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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