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02.12.2004 13:22

"Das Baby verstehen": Erfolgreiche Elternschule wird jetzt deutschlandweit angeboten

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Kursprogramm der Universitätsklinik Heidelberg bereitet werdende Eltern auf ihre neue Rolle vor

    "Je früher desto besser", könnte das Motto des Heidelberger Präventionsprogramms "Das Baby verstehen" lauten: Ziel des Programms ist es, werdenden Eltern zu helfen, eine stabile Beziehung und eine sichere Bindung zu ihrem neugeborenen Kind aufzubauen, so dass seelische Störungen gar nicht erst entstehen. Dieses Elternschuleprogramm wird jetzt deutschlandweit angeboten.

    Das Kurskonzept einschließlich Lehrmaterialien wurde in den vergangenen zwei Jahren am Universitätsklinikum Heidelberg (Abteilung Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie, Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Manfred Cierpka) mit Unterstützung der in Bensheim ansässigen Karl-Kübel-Stiftung für Kind und Familie entwickelt. Die neuen Kursunterlagen bestehen aus einem theoretischen Grundlagenbuch, einem Anleitungsheft mit konkreten Handlungsvorgaben und einer DVD mit zahlreichen Videosequenzen von Eltern-Kind-Interaktionen, die im Curriculum zur Demonstration verwendet werden.

    "In den letzten sechs Monaten haben wir das Kursprogramm an einzelnen Standorten erfolgreich getestet und ständig weiterentwickelt. Es wurde sowohl von den Eltern als auch von den speziell geschulten Hebammen sehr positiv aufgenommen", erklärte Professor Manfred Cierpka bei einer Pressekonferenz am 30. November 2004 im Zentrum für Psychosoziale Medizin der Universitätsklinik Heidelberg. Für den deutschlandweiten Einsatz haben das Heidelberger Präventionszentrum, das auch das Gewaltpräventionsprogramm "FAUSTLOS" vertreibt, und die Karl Kübel Stiftung die gemeinnützige Focus-Familie GmbH gegründet. "Vor und kurz nach einer Geburt sind Hebammen die wichtigsten Ansprechpartner für die Eltern. Diese Experten wollen wir erreichen, damit sie stabilisierend auf Familien einwirken können", sagte Günter Refle von der Karl-Kübel-Stiftung.

    Elternkurse beginnen im letzten Monat der Schwangerschaft

    "Wir wissen heute, wie entscheidend die frühe Kindheit für die spätere Entwicklung und auch für die Gesundheit im Erwachsenenalter ist. Wir müssen die Eltern stark machen, um die Kinder entsprechend zu fördern", sagte Professor Manfred Cierpka. Deshalb beginnen die Elternkurse bereits im letzten Monat der Schwangerschaft. Speziell geschulte Hebammen und andere Experten unterstützen die Eltern, die Signale ihres Babys zu entschlüsseln und adäquat zu reagieren, damit sich eine stabile Beziehung entwickeln kann. In den fünf Kurseinheiten (Doppelstunden), an denen zehn bis 14 Personen teilnehmen, steht die Interaktion mit dem Baby im Mittelpunkt. Videoszenen, die Eltern mit ihrem Baby in der häuslichen Umgebung zeigen, demonstrieren die wichtigsten Kommunikationssignale im Alltag.

    Die Teilnehmer zahlen die Kursgebühr selbst. Weitere Finanzierungsmöglichkeiten (z.B. über Sponsoring) werden noch gesucht.

    Fachleute, die selbst Elternkurse anbieten möchten, können ein zweitägiges Expertentraining absolvieren, das mit einem Zertifikat abgeschlossen wird. Dieses Fortbildungsangebot richtet sich an Experten, die Eltern mit Säuglingen beraten oder behandeln: Hebammen, Pädiater und Kinderkrankenpfleger, aber auch Psychotherapeuten, Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Psychologen und Pädagogen. Ab 2005 sollen die Experten-Fortbildungen möglichst ortsnah stattfinden.

    Interessierte Hebammen und Eltern können sich an die gemeinnützige Fokus Familie wenden, welche den Kontakt zu den Hebammen herstellt. Tel.: 06203 / 957038. Infos über www.focus-familie.de oder info@focus-familie.de

    Bisher sind folgenden Trainings-Termine für Experten geplant: 6./7. Dezember 2004, Odenwaldinstitut in Waldmichelbach; 27./28. Januar 2005, Familienbildungsstätte in Waiblingen; 3./4. Februar 2005 in einer Hebammenpraxis in Kassel; 7./8. April 2005 an der Familienbildungsstätte in Waiblingen.

    Ansprechpartner:
    Professor Dr. med. Manfred Cierpka
    Ärztlicher Direktor der Abteilung Psychosomatische Kooperationsforschung
    und Familientherapie am Universitätsklinikum Heidelberg
    E-Mail: Manfred_Cierpka@med.uni-heidelberg.de
    Tel.: 0 62 21 / 56 47 01 (Sekretariat)

    Dr. phil. Angelika Gregor (Dipl.-Psych.)
    Abteilung Psychosomatische Kooperationsforschung
    und Familientherapie am Universitätsklinikums Heidelberg
    E-Mail: Angelika_Gregor@med.uni-heidelberg.de
    Tel.: 0 62 21 / 56 47 16

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/


    Weitere Informationen:

    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/
    http://www.focus-familie.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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