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02.12.2004 19:51

Mainzer Wissenschaftler berichten in Science über die Entdeckung früherer Wasservorkommen auf dem Mars

Petra Giegerich Kommunikation und Presse
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    Neueste Ausgabe des Magazins stellt die bisher wichtigsten Entdeckungen und Ergebnisse der Mars-Mission vor.

    Elf Berichte von 122 Autoren stellen in der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Science" Ergebnisse der NASA-Marsmission vor. Mit dabei sind Wissenschaftler aus Mainz, die mit ihren Untersuchungsgeräten wesentlichen Anteil daran hatten, das Vorkommen von flüssigem Wasser in der frühen Geschichte des Roten Planeten nachzuweisen.

    Im Januar 2004 sind die beiden NASA-Rover Spirit und Opportunity mit etwa dreiwöchigem Abstand auf dem Mars gelandet. Mit den beiden Rovern sind auch zwei Untersuchungsgeräte aus Mainz angekommen: Das Mössbauer-Spektrometer MIMOS II der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und das Alpha-Röntgen-Spektrometer (APXS) des Max-Planck-Instituts für Chemie. Sie sind beide an dem robotischen Arm der Rover montiert. Schon kurze Zeit nach der Landung von Opportunity in der Tiefebene Meridiani Planum wurde der Landeplatz von Wissenschaftlern als "geologischer Jackpot" bejubelt. Science veröffentlicht nun in der Ausgabe vom 3. Dezember 2004 Ergebnisse der Untersuchungen aus dieser Region während der ersten drei Monate.

    Ein Anzeichen für größere Wasservorkommen in der Vergangenheit ist unter anderem das hohe Verhältnis von Brom zu Chlor, das vom APXS festgestellt wurde. Das Mössbauer-Spektrometer, das eisenhaltige Mineralien entdecken kann, stieß bei seinen Untersuchungen auf Hämatit und insbesondere auf Jarosit, auch Gelbeisenerz genannt. Das Mineral Jarosit entsteht - in der Erdkruste - unter anderem in der Oxidationszone pyritreicher sulfidischer Lagerstätten und in vulkanischer Umgebung. "Das bedeutet, bei der Bildung von Jarosit auf dem Mars muss Wasser vorhanden gewesen sein", erläuterte Dr. Göstar Klingelhöfer vom Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Jarosit hat sich wahrscheinlich auf dem Mars in einem sauren See oder in der Umgebung einer sauren heißen Lösung gebildet. Unter dem Titel "Jarosite and Hematite at Meridiani Planum from Opportunity's Mössbauer Spectrometer" stellt Klingelhöfer zusammen mit anderen Autoren die Ergebnisse in Science vor.

    Unter der Leitung von Klingelhöfer wurde MIMOS II entwickelt, gebaut und für die beiden NASA-Marsmissionen bereit gestellt. Es ermöglicht erstmals die direkte Untersuchung und Bestimmung von eisenhaltigen Gesteins- und Bodenproben auf dem Mars und erlaubt dadurch Rückschlüsse auf frühere mögliche Wasseraktivitäten auf dem Planeten. Gefördert wird das Projekt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn. Das Alpha-Röntgen-Spektrometer (APXS) wurde am Max-Planck-Institut für Chemie, Abteilung Kosmochemie, unter der Leitung von Dr. Rudolf Rieder, in Kooperation mit der Uni Mainz, entwickelt und gebaut.

    Die beiden Roverfahrzeuge Spirit und Opportunity - und mit ihnen die beiden Mainzer Untersuchungsgeräte - sind nun schon wesentlich länger als erwartet auf dem Mars unterwegs und setzen, so die Angaben des Jet Propulsion Laboratory der NASA, ihre Missionen bei "guter Gesundheit" weiter fort.

    Kontakt und Informationen:
    Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie
    Dr. Göstar Klingelhöfer
    Tel. 06131/39-23282
    0177/4946477
    Fax 06131/39-26263
    E-Mail: klingel@mail.uni-mainz.de
    Bildarchiv: http://zope.verwaltung.uni-mainz.de/presse/bilder/Mars


    Weitere Informationen:

    http://ak-guetlich.chemie.uni-mainz.de/klingelhoefer/frame/welcome.htm
    http://marsrovers.jpl.nasa.gov/home/index.html
    http://athena.cornell.edu/the_mission/ins_moss.html
    http://www.nasa.gov/vision/universe/solarsystem/mer_main.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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