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03.12.2004 18:12

Chambré-Stiftung fördert Arbeitsstelle Holocaust-Literatur

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Stiftungsvertrag unterzeichnet - 150.000 Euro für die anteilige Finanzierung einer C1-Stelle im Fachgebiet Holocaust-Literatur

    Einen Vertrag über die anteilige Stiftung einer Wissenschaftlichen Assistenten-Stelle für das Fachgebiet "Holocaust-Literatur" am Institut für Germanistik haben gestern der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Stefan Hormuth, und für die Ernst-Ludwig-Chambré-Stiftung zu Lich deren Geschäftsführender Direktor, Dr. Klaus Konrad-Leder, unterzeichnet. Vom 1. Januar 2005 bis zum 31. Dezember 2010 stellt die Chambré-Stiftung der Universität Gießen insgesamt 150.000 Euro zur Verfügung, um eine von der Universität am Fachbereich "Sprache, Literatur, Kultur" eingerichtete C1-Stelle zur Hälfte zu finanzieren. Die darüber hinaus erforderlichen Mittel zur Finanzierung der Stelle werden von der Universität und dem Institut für Germanistik erbracht.

    Der Universitätspräsident bedankte sich herzlich bei der Chambré-Stiftung für die großzügige Förderung der Arbeitsstelle Holocaust-Literatur, die bereits seit 1998 erfolgt. In dieser Zeit hat die Chambré-Stiftung der Arbeitsstelle bis jetzt bereits insgesamt 80.000 Euro für verschiedene Publikationen und Projekte zur Verfügung gestellt. Die Arbeitsstelle Holocaust-Literatur (Leiter: Prof. Dr. Erwin Leibfried, stellvertretender Leiter: Dr. Sascha Feuchert) werde inzwischen nicht nur von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert, so der Präsident, sondern sie erfahre auch international immer stärkere Anerkennung. Dies sei besonders auch wichtig für die deutsch-polnische Zusammenarbeit. So erschien - nach einer ganzen Reihe unterschiedlicher Publikationen - rechtzeitig zum 60. Jahrestag der Liquidierung des Gettos Lodz Ende August 2004 der erste Band der Getto-Chronik: "Letzte Tage" des Gettos (im Wallstein-Verlag). In diesem Band sind die Aufzeichnungen der letzten beiden Monate Juni und Juli 1944 der Lodzer Getto-Chronik abgedruckt. Bis zum Jahr 2006 soll die komplette Ausgabe der Lodzer Getto-Chronik, die von der DFG gefördert wird, folgen. Dabei handelt es sich um eine internationale Zusammenarbeit der Arbeitsstelle Holocaust-Literatur mit der polnischen Partneruniversität Lodz und dem Archiv der Stadt Lodz.

    Dr. Klaus Konrad-Leder unterstrich die Bemühungen der Stiftung, im Sinne ihres Begründers Ernst Ludwig Chambré die Erinnerung an den Holocaust gerade auch in dieser Region und an seiner ehemaligen Universität in Gießen wach zu halten. Deshalb wolle man die erfolgreiche Tätigkeit der Arbeitsstelle Holocaust-Literatur an der Justus-Liebig-Universität gerne weiter unterstützen. Ernst Ludwig Chambré wurde 1909 als Sohn einer alteingesessenen jüdischen Familie in Lich geboren. Er studierte an der damaligen Ludwigs-Universität in Gießen Rechtswissenschaft und musste am Tag seines juristischen Abschlussexamens im März 1933 bereits seinen Heimatort verlassen und konnte so auch sein Studium in Deutschland nicht mehr beenden. Zunächst floh er vor dem Nazi-Terror nach Belgien, später gelang ihm die Flucht über Frankreich, Spanien und Portugal nach Palästina. Seine Familie wurde in Auschwitz ermordet. 1947 wanderte Ernst Ludwig Chambré mit seiner Frau in die USA aus, wo er 1995 starb.


    Weitere Informationen:

    http://www.holocaustliteratur.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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