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07.12.2004 10:29

Studie: Versicherte wünschen sich größere Transparenz über medizinische Leistungen

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Bertelsmann Stiftung: Patienten werden bei der Informationssuche allein gelassen

    Gütersloh, 7. Dezember 2004. Während in Politik, Wirtschaft und Verbänden weiterhin heftig über die künftige Finanzierung des Gesundheitswesens gestritten wird, haben die Versicherten andere Probleme. Sie wünschen sich größere Transparenz über die medizinischen Leistungen. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung. "Nicht die hohen Beitragssätze beunruhigen die Bevölkerung am meisten - das ist eher ein Thema der Arbeitgeber", sagte Jan Böcken, Projektleiter der Gütersloher Stiftung. Die Versicherten wüssten einfach nicht, bei welchem Arzt sie im Krankheitsfall die beste Behandlung bekämen und würden bei der Informationssuche allein gelassen.

    Um dieser Intransparenz im Gesundheitswesen zu begegnen, würden es 79 Prozent der Versicherten befürworten, wenn die Krankenkassen über die Qualität der Leistungen von Ärzten und Krankenhäusern informieren würden. Die Krankenkassen sollten zudem ihre Kontrollfunktion stärker ausüben: 83 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Patientenquittung aus, um die Kassen über Unstimmigkeiten informieren zu können. Im Gegenzug wären 57 Prozent der Versicherten bereit, ihr Gesundheitsverhalten durch den Hausarzt kontrollieren zu lassen. Darin sehen die Experten der Bertelsmann Stiftung einen Ansatz, der teilweise ziellosen Präventionsdebatte einen konkreten Impuls zu geben.

    Der Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass sich Patienten und Versicherte nicht "blind" in die medizinische Versorgung begeben. Immerhin 37 Prozent der Befragten informieren sich bereits vor dem Arztbesuch über ihre Erkrankungen und in Frage kommende Behandlungsmöglichkeiten. 71 Prozent dieser "aktiven Informationssucher" versprechen sich davon eine schnellere Genesung. 61 Prozent der Befragten orientieren sich bei ihrer Informationsbeschaffung an der Zufriedenheit anderer Patienten mit dem Arzt. "Jedem leuchtet schnell ein, dass dies kein objektives Qualitätsmerkmal ist", sagte Böcken. Informationen über Fort- und Weiterbildungen des Arztes, die Ausstattung der Praxis mit medizinischen Geräten oder Erfahrungen mit bestimmten Erkrankungen bekämen die Patienten leider kaum.

    Als Rettungsanker für eine größere Transparenz der Leistungen im Gesundheitswesen sehen die Versicherten vor allem ein hochwertiges Qualitätsmanagement. 58 Prozent der Befragten erwarten durch eine regelmäßige und unabhängige Überprüfung der Praxis eine bessere medizinische Behandlung. 52 Prozent erhoffen sich durch entsprechende Zertifikate eine effizientere Praxisorganisation und kürzere Wartezeiten.

    Der Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung befragt seit dem Jahr 2001 repräsentativ zweimal jährlich Versicherte und einmal im Jahr Ärzte nach ihrer Meinung über die wichtigsten Themen der Reform des Gesundheitswesens in Deutschland.

    Über die Bertelsmann Stiftung:

    Die Bertelsmann Stiftung versteht sich als Förderin des Wandels für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Sie will Reformen in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie Internationale Verständigung voranbringen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. In ihrer Projektarbeit ist die Stiftung unabhängig vom Unternehmen und parteipolitisch neutral.

    Rückfragen an: Jan Böcken, Telefon: 0 173 / 545 20 73


    Weitere Informationen:

    http://www.bertelsmann-stiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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