Lebensläufe - Laufbahnen
... zwischen Forschung, Management und Marginalisierung
Was ist heute ein Wissenschaftler? Woran orientieren sich Forscher und vor allem Forscherinnen im 21. Jahrhundert? Das Heft beschäftigt sich mit Idealen und Verzerrungen, Selbstbildern und Projektionen von Wissenschaftlern.
Zum Inhalt des neuen Heftes:
Erhard Stölting, Soziologe in Potsdam, misst das Ideal des Wissenschaftlers an den gegenwärtigen Widersprüchen, Peer Pasternack, Hochschulforscher und ehemals Wissenschaftsstaatssekretär, erörtert die (Un) Durchlässigkeit der Karrierewege zwischen Wissenschaft und Politik, der Humangenetiker Wolfram Henn misst die Akademiker mit Darwins Modellen, Siegfried Großmann beantwortet die Frage, was ein emeritierter Physiker mit der gewonnenen Zeit anfängt.
Zu den wirkungsmächtigen Veränderungen gehört das Eindringen von Frauen in den Wissenschaftsbetrieb. Bernd Hillemeier berichtet von einem Modellversuch zur Gewinnung weiblicher Technikwissenschaftler, die Linguistin Christiane Fellbaum vergleicht das akademische Klima der USA mit dem deutschen, die Biologin Julia Fischer prüft knapp vor dem Antritt einer Professorinnenstelle ihre Ideale und Wünsche.
Das Thema Brain Drain und Brain Exchange führt unsere Autoren in den Osten und Südosten Europas (Michael Daxner aus der Erfahrung im Kosovo, Rainer Maria Kiesow, der mit einem Lastwagen voller Bücher nach Dalmatien fuhr, György Dalos, der die Trümmer von Akademgorodok besichtigt und Nina Taso, die sich zwischen ihren Heimatstädten Sarajewo und Graz bewegt).
Ewald Lang, Sinologe und Semantiker, porträtiert den Linguisten, Slawisten, Finno-Ugristen Wolfgang Steinitz, der das berühmteste Russisch-Lehrbuch der DDR verfasst hat.
Unter der Überschrift Lebenspläne ist von anderen Formen des Brain Drains und Brain Gains die Rede. Frank Berzbach beschreibt die Erfahrungen von Jungwissenschaftlern, denen die Universität zu eng war, Elisabeth Meyer-Renschhausen erzählt von den akademischen Minijobs an Universitäten. Es gibt Beispiele für großzügige Förderungen für den exzellenten Nachwuchs.
Im Wissenschaftskabinett hat Horst Bredekamp dem Maskottchen der Gegenworte, der fliegenden Schildkröte, eine umfassende, kunst- und kulturhistorisch fundierte Biographie geschenkt. Steffen Dietzsch erzählt von Friedrich Hegel, der seinerzeit nicht in die Preußische Akademie berufen wurde. Conrad Wiedemann schlägt den Bogen von der neuerwachten Liebe zur Biografie nach dem Biografie-Verbot der Germanistik zu den Lebensplanen der Berliner Romantiker um 1900.
GEGENWORTE wird von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben. Die Edition fragt nach Voraussetzungen, Arbeitsbedingungen, den Kontexten und aktuellen Veränderungen in den Wissenschaften.
Jedes Heft greift ein strittiges Thema auf. Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen und Berufen beobachten und kommentieren die Entwicklungen in den schwierigen Beziehungen zwischen Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen.
Inhaltsverzeichnisse der bisher erschienenen Hefte finden Sie unter www.gegenworte.org
Bestellungen an den Verlag: info@lemmens.de
Redaktion: gegenworte@bbaw.de
Rezensionsexemplare können unter Angabe des vorgesehenen Erscheinungsorts und -datums bei der Redaktion angefordert werden.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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