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08.12.2004 07:54

Fischereikonflikte des 20. Jahrhunderts

Erik Hoops, M.A. Kommunikation
Deutsches Schiffahrtsmuseum

    Deutsches Schiffahrtsmuseum gibt umfassende Untersuchung zur Geschichte und Entwicklung der deutschen Hochseefischerei heraus

    Presse-Info Nr. 23/04 vom 08.12.2004

    "Deutschlands einzige Kolonie ist das Meer", dieses Schlagwort aus der nationalsozialistischen Zeit repräsentiert ein Denkmuster, das seit dem Ende des 19. Jahrhunderts die deutsche Hochseefischerei prägte. Fanggründe vor den Küsten heute souveräner Staaten wurden solange befischt, wie sich deren Ufergebiete in kolonialer Abhängigkeit von europäischen Staaten befanden. Nach dem Ende der politischen De-Kolonisation stritten die Uferstaaten auch um die Souveränität über die Fischbestände vor ihren Küsten. Dies konnte nicht ohne Konflikte auch mit der deutschen Hochseefischerei bleiben und führte unter anderem zu den sogenannten Kabeljaukriegen.

    In seiner Arbeit ""Deutschlands einzige Kolonie ist das Meer!" Die Deutsche Hochseefischerei und die Fischereikonflikte des 20. Jahrhunderts" zeigt Dr. Ingo Heidbrink, Leiter der Abteilung Fischereigeschichte am Deutschen Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven, diese Konflikte erstmalig aus deutscher Perspektive und legt dar, warum sich für eine kurze Phase der Verlust der traditionellen Fanggebiete durch technische Innovation kompensieren ließ. Heidbrink analysiert, warum heute nur noch eine kleine Flotte von Fischereifahrzeugen unter deutscher Flagge die Weltmeere befischt, welche alternativen Entwicklungsmöglichkeiten es gegeben hätte und wie sich der Strukturwandel auf die deutschen Fischereistandorte auswirkte.

    Der Autor stellt die Frage, aus welchen Gründen der Niedergang der deutschen Hochseefischerei erfolgte und ob er unvermeidbar war, oder ob nicht vielmehr ihre Blüte im 20. Jahrhundert nur aus einer vorübergehenden Diskrepanz des technologischen Entwicklungsstandes der europäischen Fischereinationen und der Uferstaaten der Fanggebiete resultierte. Die Arbeit Heidbrinks basiert auf seiner Habilitationsschrift an der Universität Bremen und wurde möglich durch ein zweijähriges Fellowship am Hanse-Wissenschaftskolleg. Forschungsaufenthalte auf Island, Grönland und Neufundland sowie Reisen auf Fischereischutzbooten und -forschungsschiffen trugen wesentlich zu ihrer Entstehung bei.

    Der Band ""Deutschlands einzige Kolonie ist das Meer!" Die deutsche Hochseefischerei und die Fischereikonflikte des 20. Jahrhunderts" von Ingo Heidbrink ist als Band 63 der wissenschaftlichen "Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums" im Convent Verlag, Hamburg, erschienen (ISBN 3-934613-80-2). Das durchgehend illustrierte Buch umfasst 260 Seiten und ist zum Preis von EUR 39,90 im Buchhandel oder im Museumsshop des Deutschen Schiffahrtsmuseums erhältlich.


    Bilder

    Ingo Heidbrink: "Deutschlands einzige Kolonie ist das Meer!" Die deutsche Hochseefischerei und die Fischereikonflikte des 20. Jahrhunderts
    Ingo Heidbrink: "Deutschlands einzige Kolonie ist das Meer!" Die deutsche Hochseefischerei und die F ...
    Foto: DSM
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Ingo Heidbrink: "Deutschlands einzige Kolonie ist das Meer!" Die deutsche Hochseefischerei und die Fischereikonflikte des 20. Jahrhunderts


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