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25.02.1999 17:58

Wissenschaftliche Partnergruppen mit China vereinbart

Felicitas von Ramin Abteilung Kommunikation
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

    Chinesische Akademie und Max-Planck-Gesellschaft vertiefen Zusammenarbeit / Kooperation in Metallforschung und Astrophysik

    Die Chinesische Akademie der Wissenschaften und die Max-Planck-Gesellschaft vertiefen ihre Zusammenarbeit: In München unterzeichneten gestern (23. Februar) Prof. Lu Yongxiang, der Präsident der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, Peking, und Prof. Hubert Markl, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, München, ein Memorandum über den Aufbau gemeinsamer Partnergruppen. Die ersten beiden Einrichtungen dieser Art entstehen in Zusammenarbeit zwischen dem Max-Planck-Institut für Metallforschung, Stuttgart, und dem Institut für Metallforschung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shenyang, sowie zwischen dem Max-Planck-Institut für Astrophysik, Garching, und dem Shanghai-Observatorium.

    Die Max-Planck-Gesellschaft unterstützt beide Vorhaben durch jährliche Zuwendungen in Höhe von maximal 40 000 DM pro Gruppe. Zu einem späteren Zeitpunkt soll diese Zusammenarbeit mit China auch auf deutsche Universitäten erweitert werden. Mit den Partnergruppen erhalten begabte junge chinesische Forscher - vor allem jene, die in Deutschland gearbeitet haben - Gelegenheit, ihre mit deutschen Partnern begonnenen Projekte in China fortzusetzen und sich für eine wissenschaftliche Leitungsfunktion zu qualifizieren. Leiter einer solchen Gruppe kann jeder promovierte chinesische Nachwuchswissenschaftler werden, der von einem leitenden Wissenschaftler des deutschen Gastinstituts vorgeschlagen wird.

    Die jetzt beschlossenen chinesisch-deutschen Partnergruppen werden zunächst auf drei Jahre befristet eingerichtet, mit der Möglichkeit, die Zusammenarbeit auf höchstens fünf Jahre zu verlängern. Gemeinsam setzen die Chinesische Akademie der Wissenschaften und die Max-Planck-Gesellschaft für jede Partnergruppe einen aus fünf Personen bestehenden Fachbeirat ein. Er begutachtet nach zwei Jahren den Stand der wissenschaftlichen Arbeiten ebenso wie die Verwendung der dafür eingesetzten bzw. vorgesehenen Mittel und entscheidet über die Verlängerung der Arbeiten auf fünf Jahre. Der Fachbeirat besteht aus zwei chinesischen und zwei deutschen Wissenschaftlern sowie einem Forscher aus einem dritten Land. Die Partnergruppen haben ihren Sitz am jeweiligen Institut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und sind Einrichtungen dieser Forschungsorganisation.

    Bereits im März soll in Shenyang die Partnergruppe am Institut für Metallforschung, im sogenannten "State Key Laboratory for Rapidly Solidified Non-equilibrium Alloys Institute of Metall Research" der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, unter der Leitung von Prof. Ke Lu mit der Arbeit beginnen. In der Kooperation mit dem deutschen Partner, Prof. Manfred Rühle vom Max-Planck-Institut für Metallforschung, Stuttgart, stehen Synthese, Struktur und Eigenschaften von nanostrukturierten Werkstoffen und amorphen Legierungen im Mittelpunkt der gemeinsamen Untersuchungen.

    In der zweiten Hälfte des Jahres, wenn der künftige Leiter Dr. Jing Yipeng seine derzeitige Tätigkeit an der Universität Tokio beendet hat, startet die Partnergruppe des Shanghai Observatoriums und des Max-Planck-Instituts für Astrophysik (Prof. Gerhard Börner). Sie soll insbesondere das Forschungsprojekt "LAMOST" (= Large Sky Area Multi-Object Fibre Spectroscopy Telescope) mit theoretischen Arbeiten über die großräumige Verteilung der kosmischen Materie und die Bildung von Galaxien unterstützen.

    Grundlage des jetzt vereinbarten Memorandums ist der am 29. September 1981 zwischen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Max-Planck-Gesellschaft abgeschlossene Vertrag über die wissenschaftliche Zusammenarbeit. Bereits im Jahr 1985 hat die Max-Planck-Gesellschaft mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach- und der Alexander von Humboldt-Stiftung am Institut für Zellbiologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai ein Gästelabor eingerichtet, um deutschen Wissenschaftlern Gelegenheit zu geben, vor Ort mit chinesischen Kollegen zusammenzuarbeiten. Das Gästelabor wurde 1993 für weitere biowissenschaftliche Institute in Shanghai geöffnet und ein Jahr später auch Forschergruppen aus der Europäischen Union zugänglich gemacht.

    1995 und 1996 folgte die Gründung von zwei unabhängigen Nachwuchsgruppen am Institut für Zellbiologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai. Diese Einrichtungen orientieren sich in Aufbau und Funktion am Modell der Selbständigen Nachwuchsgruppen der Max-Planck-Gesellschaft. Im "Laboratory of Receptive Biology" arbeiten zehn Personen, davon vier Doktoranden, auf dem Gebiet der Suchtforschung, speziell an der Untersuchung von Opiumrezeptoren. Die Nachwuchsgruppe steht unter der Leitung von Dr. Pei Gang, der in den USA studiert und promoviert hat.

    Auch die zweite, in Shanghai arbeitende Nachwuchsgruppe, das "Laboratory of Genome Stability and Modification", wird von einem aus den USA nach China zurückgekehrten jungen Wissenschaftler geleitet: Dr. Hu Gengxi forscht auf dem Gebiet der molekularen Populationsgenetik.

    Mit diesem Konzept unabhängiger Forschungsgruppen unterstützt die Max-Planck-Gesellschaft die Bemühungen der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, ein modernes Forschungssystem in China aufzubauen. Es dient bereits jetzt als Modell für weitere 100 Nachwuchsgruppen, die von der chinesischen Regierung im Rahmen ihres Programms zur Innovation von Wissenschaft und Technologie großzügig gefördert werden sollen.

    Eugen Hintsches
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    Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
    Pressereferat
    Postfach 10 10 62
    80084 München

    Tel.: 089/2108-1275, Fax: 089/2108-1207
    e-mail: presse@mpg-gv.mpg.de, Internet: http://www.mpg.de

    Redaktion: Dr. Bernd Wirsing, Rüdiger Braun, Walter Frese, Beatrice Froese, Eugen Hintsches (Chef v. Dienst), Dr. Andreas Trepte
    ISSN 0170-4656


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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