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09.12.2004 10:44

RWTH Aachen bestes Offensivteam beim weltgrößtem Anti-Hacker-Wettbewerb

Thomas von Salzen Dezernat 3.0 – Presse und Kommunikation
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    Eine Gruppe Informatik-Studierender der RWTH Aachen um Professor Gärtner belegte beim weltgrößten universitären Anti-Hacker-Wettbewerb in der Sparte "Offensive" den ersten Platz von 15 Universitäten, insgesamt den Platz 2. Der Wettbewerb fand am Freitag, dem 3. Dezember 2004, zeitgleich an 15 Universitäten weltweit statt. Beim sogenannten "UCSB Capture The Flag Contest", einer Art elektronischem Räuber-und-Gendarm-Spiel, betreute jede teilnehmende Universität einen Rechner, den sie vor Angriffen der anderen Teilnehmer aus dem Netzwerk schützen muss. Natürlich wird der gesamte Wettbewerb nicht im normalen Internet geführt, sondern in einem speziell abgesicherten "Virtuellen Privaten Netz", damit von den Wettkampfaktivitäten keine Gefahren für den Rest der Welt ausgeht. Die Teams kassierten Punkte dafür, dass sie spezielle Internet-Dienste wie beispielsweise verschiedene Web-Applikationen oder einen Chat-Server während der Wettkampfzeit ohne Unterbrechung anbieten. Außerdem gab es Punkte für erfolgreiche Angriffe auf die Rechner der anderen Teams. Und genau hier war das Team aus Aachen besonders erfolgreich und konnte den ersten Platz erringen.

    Der Wettbewerb wird alljährlich von der amerikanischen University of California at Santa Barbara (UCSB) veranstaltet und war in diesem Jahr zum ersten Mal für internationale Teilnehmer offen. Neben etablierten Universitäten aus den USA, wie der University of California/Santa Barbara, GeorgiaTech und der University of Texas at Austin sowie einigen militärischen Ausbildungsstätten der USA, wie die United States Military Academy, West Point und die Monterey Naval Postgraduate School, nahmen diesmal auch 5 europäische Universitäten teil, nämlich die TU Wien, Politecnico di Milano, und die Technische Universität in Trondheim, Norwegen. Aus Deutschland war neben der RWTH Aachen nur noch die Technische Universität Darmstadt im Teilnehmerfeld vertreten.

    "Besonders stolz sind wir darauf, dass wir die Spezialisten für offensive IT-Sicherheit so weit hinter uns gelassen haben, nämlich die Teams der amerikanische Militärakademien", bemerkt Felix Gärtner, Informatikprofessor aus Aachen, dessen Arbeitsgruppe das lokale Team betreute. "Für uns kam der Erfolg etwas überraschend, da wird aufgrund der geringen Vorbereitungszeit keine großen Erwartungen hatten", ergänzte Thorsten Holz, einer der Betreuer des Aachener Teams.

    Das Team mit dem Namen "0ld Eur0pe", einerseits ein Seitenhieb und andererseits eine Referenzerweisung an die Kaiserstadt Aachen, bestand aus Michael Becher, Lutz Böhne, Stefan Buhr, Ernest Hammerschmidt, Thorsten Holz, Boris Leidner, Jens Liebchen, Mario Manno, Juliane Mathes, Sammy Okasha, Lexi Pimenidis, Andreas Sensen und Ilja van Sprundel landete in der Schlusswertung auf einem hervorragenden zweiten Platz ganz knapp hinter dem Sieger, dem Team "The Tower of Hanoi" vom Politecnico di Milano aus Italien. Auf dem dritten Platz landete mit großem Abstand das Team "We 0wn You" von der TU Wien. "Während des sechsstündigen Wettbewerbs lagen wir mehr als vier Stunden in der Wertung ganz vorne, wurden dann allerdings vom italienischen Team überholt", kommentiert
    Holz den Spielverlauf.

    Der Wettbewerb erlaubt es den Teilnehmern, in einer realistischen Situation Erfahrungen im Umgang mit praktischen Methoden der IT-Sicherheit zu machen und ergänzt also optimal die universitäre Ausbildung in diesem Bereich. "Wir proben hier sozusagen den Crash-Test für sichere IT-Systeme", unterstreicht Gärtner die Wichtigkeit solcher Wettbewerbe. "Nur wenn man die Methoden der Angreifer kennt, kann man sich richtig verteidigen", fügt Lexi Pimenidis hinzu, Betreuer des Aachener Teams und Doktorand am Lehrstuhl für Informatik 4 der RWTH Aachen.

    Der Wettbewerb fand zufällig am "Tag der Informatik" statt, dem jährlichen großen Fest der Fachgruppe Informatik, das einen Überblick über die Forschungsaktivitäten der Informatik an der RWTH gab.

    Die lokale Organisation des Anti-Hacker-Wettbewerbs übernahm das Lehr- und Forschungsgebiet Informatik 4 der RWTH Aachen unter der Leitung von Prof. Dr. Felix Gärtner. Ansprechpartner sind Lexi Pimenidis, Thorsten Holz und Martin Mink.

    Prof. Dr. Felix Gärtner
    gaertner@informatik.rwth-aachen.de
    Tel +49 (0) 241 80-21430

    Dipl.-Inform. Lexi Pimenidis
    lexi@i4.informatik.rwth-aachen.de
    Tel +49 241 80-21419

    Dipl.-Inform. Martin Mink
    mink@informatik.rwth-aachen.de
    Tel +49 241 80-21432

    Thorsten Holz
    thorsten.holz@mmweg.rwth-aachen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.cs.ucsb.edu/~vigna/CTF


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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