Max-Planck-Wissenschaftlern gelingt es, zusätzliche synthetische Aminosäuren in die Translationsmaschinerie lebender Zellen einzubauen und maßgeschneiderte Proteine zu erzeugen
Die Erforschung der Proteinsynthese und ihrer Steuerung durch den genetischen Code ist seit langem ein zentrales Thema in der Biologie. Inzwischen kennt man fast alle wichtigen Komponenten der Proteinsynthese in lebenden Zellen einschließlich der Struktur des Ribosoms. Im Schatten dieser Entwicklung haben Proteinchemiker Wege gefunden, wie man die Proteinsynthese in lebenden Zellen umprogrammieren und den genetischen Code durch "künstliche" Aminosäuren erweitern kann. Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Biochemie ist es gelungen, E. coli-Bakterien unter Selektionsdruck dazu zu bringen, synthetische Aminosäuren ihrem genetischen Code hinzu zu fügen und neue Klassen von fluoreszierenden Proteinen zu erzeugen: Durch den Einbau einer Elektronen-spendenden Aminogruppe in das bekannte "Grün-fluoreszierende Protein" entstand auf diese Weise ein "Gold-fluoreszierendes Protein", ein lang erwartetes Werkzeug für dynamische biophysikalische Untersuchungen von Zellen und Geweben. Durch Hinzufügen neuer Aminosäuren zum genetischen Code lassen sich somit neuartige Proteine mit maßgeschneiderten physikalisch-chemischen Eigenschaften und Funktionen erzeugen, die in der Natur nicht vorkommen. Mit diesem "Engineering des genetischen Codes" eröffnen sich einerseits völlig neue Forschungsthemen, wie die Entwicklung "synthetischer Lebensformen", von "Teflon-Proteinen", dem "de novo Protein-Design" sowie vielfältige Anwendungen. Damit ergeben sich aber andererseits auch ganz neue moralisch-ethische und philosophische Fragestellungen (Angewandte Chemie, Online-Edition 1. Dezember 2004).
http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2004/...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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