idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.12.2004 13:16

Gedanktafel für Ernst Moro enthüllt

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Würdigung als herausragender Kinderarzt / Moro war bis 1936 Direktor der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg

    Gestern, am 130. Geburtstag des Kinderarztes Professor Ernst Moro (1874-1951), wurde an seinem ehemaligen Wohnhaus in Heidelberg eine Gedenktafel enthüllt. In der Mozartstraße 10 hatte Ernst Moro nach seiner Tätigkeit als Direktor der Heidelberger Universitäts-Kinderklinik bis 1948 eine Privatpraxis geführt.

    Bei der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel würdigten die Heidelberger Oberbürgermeisterin Beate Weber, die Universitäts-Kinderklinik Heidelberg durch ihren Geschäftsführenden Direktor Professor Dr. Georg F. Hoffmann und die Deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, repräsentiert vom Leiter ihrer historischen Kommission, Professor. Dr. Eduard Seidler, die bedeutsame Lebensleistung Moros als Kinderarzt sowie seinen verfrühten Rückzug im Schatten nationalsozialistischer Rassengesetze.

    1911 kam Moro als "Extraordinarius" und Leiter der Kinderklinik "Luisenheilanstalt" nach Heidelberg und wurde 1919 zum ersten Ordinarius für Kinderheilkunde in Heidelberg bestellt. Die ursprünglich rein karitative Kinderklinik "Luisenheilanstalt" wurde 1923 vom Staat als Universitäts-Kinderklinik übernommen. Die Auswirkungen der nationalsozialistischen Rassengesetze veranlassten Moro, dessen Frau Grete jüdischer Herkunft war, im September 1936 um seine Entlassung zu bitten. Bis 1948 führte er seine Privatpraxis in Heidelberg.

    "Moro Reflex", "Nabelkolik" und "Moro Probe" brachten internationale Anerkennung

    Als Kinderarzt erlangte Ernst Moro internationale Anerkennung. Unter anderem beschrieb er den "Umklammerungsreflex", der charakteristischerweise in den ersten drei Lebensmonaten auftritt. Seither hat der "Moro Reflex" weltweit seinen Platz in allen Untersuchungen von jungen Säuglingen und dient der Früherkennung neurologischer Störungen.

    Mit diätetischen Maßnahmen wie der Apfeldiät bzw. der Karottensuppe, die später seinen Namen trugen, lieferte der Kinderarzt wegweisende Vorschläge zur Ernährung bei Durchfallerkrankungen. Außerdem führte er den Begriff "Nabelkolik" für mehr psychisch als somatisch begründete Bauchschmerzen bei älteren Kindern ein. Seine immunologischen Untersuchungen mündeten in einer vereinfachten Hauttestung für Tuberkulose. Bis in die 60er Jahre wurde diese "Moro-Probe" in zahlreichen Ländern zur Diagnosestellung bei Kindern genutzt.

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/


    Weitere Informationen:

    http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/


    Bilder

    Die Heidelberger Oberbürgermeisterin Beate Weber und Professor Dr. Georg F. Hoffmann, Geschäftsführender Direktor der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg, bei der Enthüllung der Gedenktafel.
    Die Heidelberger Oberbürgermeisterin Beate Weber und Professor Dr. Georg F. Hoffmann, Geschäftsführe ...
    Foto: Petra Pflanz, Medienzentrum Universitätsklinikum Heidelberg.
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Medizin
    regional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

    Die Heidelberger Oberbürgermeisterin Beate Weber und Professor Dr. Georg F. Hoffmann, Geschäftsführender Direktor der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg, bei der Enthüllung der Gedenktafel.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).