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09.12.2004 13:36

Ruhrgebietswälder im Blickpunkt: interdisziplinäre Vortragsveranstaltung zu "Wald und Gesellschaft im Ruhrgebiet"

Dorothe Tesch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Internationales Institut für Wald und Holz NRW e.V.

    Die Vortragsveranstaltung "Wald und Gesellschaft im Ruhrgebiet" gewährte am gestrigen Mittwoch, den 8. Dezember 2004, vielfältige Einblicke in das Thema "Wald und seine multifunktionale Nutzung im Ballungsraum". Rund 100 Vertreter aus den Bereichen Wald, Forst- und Holzwirtschaft, von Umwelt- und Naturschutzverbänden, aus Politik und Presse folgten der Einladung des Internationalen Instituts für Wald und Holz NRW, des Regionalverbandes Ruhr (RVR), der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten (LÖBF) NRW, des Bistums Essen sowie der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald NRW.

    Sieben Vorträge aus verschiedenen Fachdisziplinen beleuchteten das Thema "Urbaner Wald" aus wissenschaftlicher wie auch aus anwendungsbezogener Perspektive. Aus Sicht der Geographischen Landeskunde bot einleitend Prof. Dr. Hans-Werner Wehling von der Universität Duisburg-Essen einen Überblick über das rasante Tempo der Kulturlandschaftsentwicklung im Ruhrgebiet. Der Historiker Dr. Thomas Dupke, Essen, skizzierte die Ausbildung einer "urbanen Mentalität" und ihrer Versuche, den Wald in das Stadtleben der sich im 19. und 20. Jahrhundert industrialisierenden Stadt Essen zu integrieren.
    Bernd Schmid-Knop von Grün und Gruga, Essen, sowie Jörg Wipf vom RVR Ruhr Grün berichteten praxisnah über die Bewirtschaftung des Essener Stadtwaldes unter besonderer Berücksichtigung des Spannungsfeldes gesellschaftlicher und politischer Ansprüche und über die Entwicklung und Perspektiven der regionalen Freiraumnutzung.

    Das Nachmittagsprogramm eröffneten Prof. Dr. Karl-Heinz Otto von der Ruhr-Universität Bochum und Dr. Andreas Keil von der Universität Dortmund mit der Vorstellung des im Auftrag des MUNLV NRW durchgeführten Projektes unter dem Motto "Raus ins Vergnügen!" Anschließend stellte die Biologin Dr. Petra Michel-Fabian, Münster, das Thema Wald und Gesellschaft in den Kontext umweltethischer Diskussionen. "Brauchen wir eine Waldethik?", so lautete ihre interessante Ausgangsfrage.
    Der dänische Forstwissenschaftler Dr. Cecil Konijnendijk von der Firma woodSCAPE in Dragoer, Dänemark beendete mit seinem spannenden Redebeitrag die Vortragsrunde. Konijnendijk gewährte einen Einblick in das neue Konzept "Urban Forestry", seiner gegenwärtigen, politischen und gesellschaftlichen Einbindung und Eignung für integrierende Konzepte in Europa.

    Den Abschluss der Tagung bildete eine angeregte Diskussionsrunde, bei der sich alle Vortragenden den Fragen der Zuhörerschaft stellten.
    Am Rande der Veranstaltung lud die Ausstellung "Naturentwicklung auf Industriebrachen des Ruhrgebietes - eine Dokumentation der ökologischen Begleitforschung zum Projekt Industriewald Ruhrgebiet" der LÖBF NRW zu einem kleinen, informativen Rundgang ein.

    Forschungsprojekt zur Bedeutung des Waldes im Ballungsraum Ruhrgebiet

    Die Vortragsveranstaltung fand im Rahmen des im April 2004 durch die einladenden Institutionen gestarteten Projektes "Wald und Gesellschaft im Ruhrgebiet am Beispiel der Stadt Essen und Umgebung" statt. In diesem dreijährigen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben wird der Wandel der Waldnutzung und -bewirtschaftung vor dem Hintergrund der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen in einem Ballungsraum erforscht. Ziel ist es, das Bewusstsein für die besondere Funktion des Waldes im Ballungsraum Ruhrgebiet zu stärken und anderen Regionen als "Best-Practice-Beispiel" zu dienen. Die Ergebnisse sollen in einer Publikation und im Rahmen eines multimedialen Informationssystems präsentiert werden. Vor allem Waldbesitzer, forst- und naturschutzfachliche Einrichtungen, Bildungseinrichtungen sowie die allgemeine Öffentlichkeit werden hiervon profitieren.

    Cluster "Urbaner Wald" gegründet

    Im Rahmen des Projektes bzw. während der Vortragsveranstaltung wurde das Cluster "Urbaner Wald" ausgerufen. Basierend auf den Erfahrungen der bundesweit ersten Clusterstudie Forst- und Holzwirtschaft NRW werden beim hier um den Bereich Wald erweiterten Konzept die Nichtholzprodukte, der Waldnaturschutz, waldbezogene Dienstleistungen (z. B. Erholungsnutzung) und sonstige Waldwerte (z. B. Wald als Bestandteil der industriellen Kulturlandschaft) im Vordergrund stehen. So sollen sämtliche Bereiche und Akteure einer nachhaltigen urbanen Waldbewirtschaftung identifiziert und bewertet, Trends, Probleme und Potenziale des Ruhrgebiets analysiert und Zukunftsszenarien entwickelt werden. Die Veranstalter riefen alle Interessierten dazu auf, sich an dem Cluster "Urbaner Wald" zu beteiligen.

    Für weiterführende Informationen zum "Cluster Urbaner Wald" bzw. dem Projekt "Wald und Gesellschaft im Ruhrgebiet am Beispiel der Stadt Essen und Umgebung" kontaktieren Sie bitte: Dr. Bernward Selter - Wald-Zentrum, Westfälische Wilhelms-Universität Münster - bernward.selter@wald-zentrum.de


    Weitere Informationen:

    http://www.wald-zentrum.de


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    Zahlreiche Vertreter aus den Bereichen Wald, Forst- und Holzwirtschaft, von Umwelt- und Naturschutzverbänden, aus Politik und Presse fanden den Weg zur Vortragsveranstaltung "Wald und Gesellschaft im Ruhrgebiet" nach Essen.
    Zahlreiche Vertreter aus den Bereichen Wald, Forst- und Holzwirtschaft, von Umwelt- und Naturschutzv ...
    Foto: Dorothe Tesch - Wald-Zentrum, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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    Dr. Cecil Konijnendijk von der Firma woodSCAPE in Dragoer, Dänemark hielt einen spannenden Vortrag zum neuen Konzept "Urban Forestry".
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    Foto: Dorothe Tesch - Wald-Zentrum, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Zahlreiche Vertreter aus den Bereichen Wald, Forst- und Holzwirtschaft, von Umwelt- und Naturschutzverbänden, aus Politik und Presse fanden den Weg zur Vortragsveranstaltung "Wald und Gesellschaft im Ruhrgebiet" nach Essen.


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    Dr. Cecil Konijnendijk von der Firma woodSCAPE in Dragoer, Dänemark hielt einen spannenden Vortrag zum neuen Konzept "Urban Forestry".


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