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09.12.2004 15:24

Symposium zur Krankenhaushygiene im AK Harburg: Auf die Hände kommt es an!

Jens Oliver Bonnet Konzernbereich Unternehmenskommunikation/Pressestelle
LBK Hamburg GmbH

    In deutschen Krankenhäusern muss noch mehr darauf geachtet werden, die Verbreitung resistenter Keime zu verhindern, forderten Experten des Instituts MEDILYS für Labormedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene im LBK Hamburg heute beim "2. Symposium Krankenhaushygiene" im AK Harburg, wo sie Ärzte und Pflegepersonal über Entstehen, Weitergabe und Bekämpfung von Infektionen informierten.

    Dr. Susanne Huggett, Kompetenzfeldleiterin Hygiene bei MEDILYS: "Die Behandlung von Patienten mit resistenten Erregern ist sehr teuer und belastet damit das Gemeinwohl. Die Überwachung und Kontrolle der so genannten nosokomialen (im Krankenhaus erworbenen) Infektionen ist eine geeignete Methode, die Verbreitung resistenter Erreger wie z.B. MRSA einzudämmen."

    Von etwa 15 Millionen Patienten in den 2.300 bundesdeutschen Krankenhäusern erwerben drei bis sechs Prozent eine nosokomiale Infektion, so die LBK-Experten - das entspricht 450.000 bis 900.000 Fällen pro Jahr. 20 bis 30 Prozent dieser Infektionen wären vermeidbar: "Bei der Erregerübertragung spielen die Hände die Hauptrolle", so Huggett. Besonders gefährlich sei eine Infektion während einer Behandlung auf der Intensivstation: "Im geschwächten Körper sind multiresistente Erreger eine gefürchtete Komplikation. Kliniken brauchen ein Hygienemanagement und die Einhaltung der Richtlinie zur Antibiotikatherapie von Infektionen. Die Erfassung nosokomialer Infektionen ist insbesondere auf der Intensivstation ein wichtiger Parameter für das Qualitätsmanagement einer Klinik. Im Infektionsschutzgesetz wird die Erfassung nosokomialer Infektionen gesetzlich gefordert. Das Nationale Referenzzentrum für die Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ) hat in Deutschland seit 1997 ein Erfassungssystem etabliert. Auch die Krankenhäuser des LBK Hamburg übermitteln anonymisiert ihre entsprechenden Daten von Intensivstationen, Operationen und resistenten Erregern. Als Neuentwicklung wird die zukünftig elektronische Form der Erfassung dargestellt (web-KESS).
    Die Gesundheitsämter überprüfen bei den regelmäßigen Begehungen der Krankenhäuser die Qualität der Erfassung.

    Im LBK Hamburg werden die aktuellen Empfehlungen der Krankenhaushygiene umgesetzt und kontrolliert, so Huggett. Hygieneschulungen für Ärzte, Pflegekräfte und Assistenzpersonal bleiben wichtig. Um Infektionsketten zu unterbrechen, sei die Standardmethode der Desinfektionstechnik einzuhalten: Ärzte und Pflegepersonal müssten noch mehr darauf achten, die gesamte Hand mit dem Desinfektionsmittel einzureiben, um Benetzungslücken zu vermeiden. Reines Händewaschen dagegen töte die Erreger nicht ab. Dr. Huggett: "Nur alkoholische Einreibepräparate sind zur hygienischen Händedesinfektion geeignet. Die Händedesinfektion bleibt die wichtigste Maßnahme, um die Übertragung von Erregern im Klinikalltag zu reduzieren."

    Während des Symposiums wurden von Experten aus dem NRZ in Berlin, aus Lübeck und Hamburg aktuelle Erkenntnisse zur Überwachung und Behandlung nosokomialer Infektionen dargestellt. Mit Falldemonstrationen wurden die nötigen Standards bei der Anwendung der Definitionen für die Erfassung auch praktisch trainiert.


    Weitere Informationen:

    http://www.lbk-hh.de Homepage des LBK Hamburg
    http://www.ak-harburg.de Homepage des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Harburg


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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