idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.12.2004 15:51

Gesellschaft für Informatik hat Onlinewahl erfolgreich erprobt: Expertenteam hat Verfahren begleitet

Cornelia Winter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft für Informatik e.V.

    Die Gesellschaft für Informatik hat als erste große deutsche Fachgesellschaft eine rechtsverbindliche Onlinewahl erfolgreich erprobt. Ein Expertenteam deutscher Universitäten und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Berlin das hat Verfahren begleitet. Die Wahlbeteiligung wurde deutlich gesteigert.

    Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) sieht in elektronischen Wahlen eine große Chance für Vereine und Verbände, ihre demokratischen Strukturen zu stärken und die Beteiligung ihrer Mitglieder an Entscheidungsprozessen zu fördern.

    Als erste große Informatikfachgesellschaft in Deutschland hat die GI in diesem Jahr bei den Wahlen zum Präsidium ein elektronisches Wahlverfahren ermöglicht, erprobt und aus Nutzerperspektive evaluiert. Von rund 20.000 Wahlberechtigten haben sich 4.845 Personen an der elektronischen Wahl und 81 Personen an der Briefwahl beteiligt. Dies entspricht einer Steigerung der Stimmabgaben im Vergleich zum vergangenen Jahr um rund 50 %. Gewählt wurden Dr. Roswitha Bardohl, Prof. Dr. Susanne Biundo-Stephan, Prof. Dr. Georg Carle, Carl-Martin Decker, Prof. Dr. Gunter Dueck und Dr. Uwe Dumslaff.

    Die Software-Plattform wurde von dem Kasseler Unternehmen Micromata bereitgestellt. Das System wurde - insbesondere im Hinblick auf Datenschutzfragen, Manipulations- und Störsicherheit - von einem Expertenteam bestehend aus Professoren und weiteren Experten der PTB (Physikalisch-Technische Bundesanstalt) begleitet, die national und international zu den herausragenden Fachleuten auf dem Gebiet der Informationssicherheit und elektronischer Wahlsysteme zählen (Prof. Dr. Klaus Brunnstein, Hamburg, Prof. Dr. Rüdiger Grimm, Technische Universität Ilmenau, Prof. Dr. Andreas Pfitzmann, Technische Universität Dresden, Prof. Dr. Dieter Richter, Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Berlin). In einer ersten Phase wurde für die diesjährige Wahl dabei ein für einen Pilotversuch vertretbares Sicherheitsniveau erreicht. Für den Einsatz des Verfahrens in der Zukunft wird nach Abschluss der Wahl die Sicherheitsanalyse weiter verbessert und vertieft, um eventuell vorhandene Restrisiken zu erkennen, diese auf ein vertretbares Maß zu reduzieren und es ab dem kommenden Jahr als Standardverfahren einsetzen zu können.

    Nach übereinstimmender Auffassung der ausgewählten Fachleute innerhalb der GI könnten derartige Verfahren nach einer ausreichend tiefgründigen, positiven Begutachtung auch von anderen Vereinen und Verbänden eingesetzt werden, um die Wahlbeteiligung zu erleichtern und entscheidend zu erhöhen, sowie um den bürokratischen Aufwand und die Kosten auf Dauer zu reduzieren.

    Auf der anderen Seite weist die GI aber ausdrücklich darauf hin, dass elektronische Wahlverfahren dieser Art nicht unmittelbar auf politische Wahlen übertragen werden können, da diese ganz anderen Anforderungen genügen müssen.

    Auf Grund der Erfahrungen aus diesem Jahr sieht sich GI-Präsident Matthias Jarke in der Auffassung bestätigt, dass technisch anspruchsvolle und sensible Verfahren dann erfolgreich realisiert werden können, wenn Informatikfachleute ausreichend an Realisierung und Implementierung beteiligt werden. Dies gelte sowohl für industrielle Produkte als auch für die großen Vorhaben im öffentlichen Raum wie Maut oder elektronische Gesundheitskarte.

    Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist eine gemeinnützige Fachgesellschaft zur Förderung der Informatik in all ihren Aspekten und Belangen. Gegründet im Jahr 1969 ist die GI mit ihren heute rund 24.500 Mitgliedern die größte Vertretung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum. Die Mitglieder der GI kommen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Lehre und Forschung.

    Bei Abdruck Belegexemplar erbeten. Vielen Dank!


    Weitere Informationen:

    http://www.gi-ev.de


    Bilder

    Elektronische Wahl in der Gesellschaft für Informatik
    Elektronische Wahl in der Gesellschaft für Informatik

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Elektronische Wahl in der Gesellschaft für Informatik


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).