Seit der Weltfrauenkonferenz in Peking wird Gewalt gegen Frauen weltweit als eine Frage der Verletzung von Menschenrechten diskutiert. Das 6. Rahmenprogramm der Europäischen Union fördert eine breitangelegte Forschungskooperation, die diese Sichtweise auf alltägliche Übergriffe erweitern und vertiefen will. An dem Netzwerk "Co-ordination Action on Human Rights Violations" (CAHRV) - koordiniert von der Osnabrücker Professorin Dr. Carol Hagemann White und ihrer Mitarbeiterin Sabine Bohne - sind 22 Partnerorganisationen aus 14 europäischen Ländern beteiligt. Am 23. September 2004 findet auf Einladung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Universität Osnabrück eine erste Konferenz in Osnabrück statt, auf der aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Nahtlos schließt sich die erste Arbeitstagung des Kooperationsprojekts CAHRV am 24. und 25. September an.
"Das Netzwerk CAHRV wird Forschung zu allen Formen der interpersonellen Gewalt im Verhältnis zwischen den Geschlechtern und den Generationen mit einem intergrativen Ansatz zusammenführen. Dabei sollen die Bereiche Prävalenz und Folgen für Opfer, Ursachen der Täterschaft, Interventionsstrategien und deren Evaluation sowie zukunftsorientierte Prävention miteinander verbunden werden", erläutert Hagemann-White die künftigen Aufgaben des Netzwerks. Es ist in vier Teilnetzwerke strukturiert, die ihren Fokus auf zentrale Aspekte von interpersoneller Gewalt richten. Sie bauen auf Ergebnissen und Erfahrungen vorangegangener EU-Projekte und Netzwerken sowie der Arbeit von Expertengruppen des Europarates auf.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Initiative zu diesem Projekt war die langjährige Förderung von Forschung zu Gewalt im Geschlechterverhältnis durch das BMFSFJ. In diesem Jahr wurden drei große Projekte abgeschlossen, die erste bundesweite Prävalenzstudie zu Gewalt gegen Frauen, eine sechsjährige Begleitforschung der Interventionsprojekte gegen häusliche Gewalt und eine Pilotstudie zu Gewalt gegen Männer.
Die Konferenz "Alltagsgewalt und Menschenrechte", zu der 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet werden, verknüpft die Forschungspräsentation des Bundesministeriums mit der Eröffnung und praktischen Arbeitsplanung des europäischen Kooperationsprojekts CAHRV. Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Praxis werden die Forschungsergebnisse diskutieren. Daneben erwarten die Organisatoren weitere Forschungsbeiträge aus anderen europäischen Ländern mit besonderem Akzent auf die gesundheitlichen Folgen von Gewalt. Hagemann-White: " Die ganztägige Forschungspräsentation am 23. September ist für das interessierte Fachpublikum offen."
Eine ausführliche Darstellung des Forschungsnetzwerkes CAHRV und das detailllierte Programm der Konferenz ist unter der Internetadresse http://www.cahrv.uni-osnabrueck.de abrufbar.
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Weitere Informationen:
Prof. Dr. Carol Hagemann-White / Sabine Bohne
Co-ordination Action on Human Rights Violations (CAHRV)
Universität Osnabrück,
Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften,
Allgemeine Pädagogik / Frauenforschung
Kolpingstraße 7, D-49069 Osnabrück
Tel.: +49 541 969-4927; Fax: +49 541 969-4561
e-mail: sbohne@uni-osnabrueck.de
http://www.cahrv.uni-osnabrueck.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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