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01.03.1999 16:27

Hochgebirgs- und Gletscherforschung: Zum 100. Geburtstag von Richard Finsterwalder

Myriam Hönig Pressestelle
Bayerische Akademie der Wissenschaften

    Am 7. März 1999 jährt sich zum 100. Mal der Geburtstag des bedeutenden Hochgebirgs- und Gletscherforschers Professor Dr. Richard Finsterwalder. Der Deutsche Alpenverein und die Kommission für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nehmen dieses Jubiläum zum Anlaß, mit einem Festkolloquium und einer Ausstellung auf dessen besondere Leistungen hinzuweisen.

    Presse-Info Nr. 5/99, 1.3.99
    Am 7. März 1999 jährt sich zum 100. Mal der Geburtstag von Professor Dr. Richard Finsterwalder. Der Deutsche Alpenverein und die Kommission für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nehmen dieses Jubiläum zum Anlaß, auf die besonderen Leistungen dieses bedeutenden Hochgebirgs- und Gletscherforschers hinzuweisen. So soll am Donnerstag, dem 11. März 1999, in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ein Festkolloquium stattfinden; im Anschluß daran wird am selben Tag im Münchner Alpinen Museum auf der Praterinsel eine Sonderausstellung zum Lebenswerk Finsterwalders eröffnet werden, die vom 11. bis zum 27. März 1999 öffentlich zugänglich sein soll (Öffnungszeiten dienstags, mittwochs und freitags von 13-18 Uhr, donnerstags von 13-20 Uhr und samstags von 10-18 Uhr).

    Im Leben von Richard Finsterwalder, der den 1949 an der Technischen Universität München neugegründeten Lehrstuhl für Photogrammetrie, Topographie und Allgemeine Kartographie bis zu seinem Tode 1963 innehatte, stand immer wieder das Hochgebirge im Mittelpunkt. Angefangen von den Alpen über die innerasiatischen Hochgebirge bis zum grönländischen Eis - Richard Finsterwalder erforschte und kartographierte sie alle. So liegen z.B. den heutigen Alpenvereins-Karten "Glocknergruppe", "Zillertal West", "Zillertal Mitte" und "Zillertal Ost" noch immer Finsterwaldersche Aufnahmen zugrunde. Als 1928 für die deutsch-russische Alai-Pamir-Expedition ein hochgebirgserfahrener Topograph gesucht wurde, fiel die Wahl sofort auf Richard Finsterwalder.
    Nach dem II. Weltkrieg trug er maßgeblich dazu bei, daß die deutsche Hochgebirgs- und Gletscherforschung wieder internationalen Anschluß fand und anerkannt wurde. Ab 1949 untersuchte Finsterwalder vor allem den Rückgang der Ostalpengletscher, wobei er zum Begründer der sogenannten geodätischen Methode der Massenhaushaltsbestimmung von Gletschern wurde. Welches Ansehen er auf dem Gebiet der Glaziologie besaß, zeigt sich wohl am besten in seiner Wahl zum Präsidenten der "Commission on Snow and Ice" der Internationalen Assoziation für Geodäsie und Geophysik 1956 in Toronto. An führender Stelle beteiligt war er auch bei der Erforschung des grönländischen Inlandeises, die Ende der 50er Jahre als eine Fortsetzung der Arbeiten Alfred Wegeners auf internationaler Ebene wieder aufgenommen wurde. So verwundert es nicht, daß Richard Finsterwalder Präsident der Internationalen Glaziologischen Grönlandexpedition (1957-1960) wurde.
    Die Beziehungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu diesem großen Forscher sind ganz besondere: gründete er doch 1962 ihre Kommission für Glaziologie, deren Arbeiten heute einen der Forschungsschwerpunkte der Einrichtung darstellen. In dieser Kommission werden z.B. ausgewählte Ostalpengletscher vermessen und beobachtet, was u.a. durch eine Pegelstation der Akademie in 2.640 m Höhe realisiert wird. Da Gletscher sensitive Klimaindikatoren sind, arbeiten die Mitarbeiter der Kommission für Glaziologie an verschiedenen Klimaforschungsprogrammen mit.

    Hinweis für die Redaktionen:
    Das Festkolloquium der Kommission für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Deutschen Alpenvereins beginnt am Donnerstag, dem 11. März 1999, um 14.15 Uhr im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Marstallplatz 8 in München. Die Ausstellung im Alpinen Museum des Deutschen Alpenvereins, Praterinsel 5 in München, wird am gleichen Tag um 19.00 Uhr eröffnet. Als Vertreter der Medien sind Sie zu beiden Veranstaltungen recht herzlich eingeladen. Zu Ihrer genaueren Information ist dieser Mitteilung ein Programm der gesamten Veranstaltung beigelegt. Für weitere Informationen steht Ihnen gerne Dr. Ludwig Braun von der Kommission für Glaziologie der Akademie zur Verfügung unter der Telefonnummer 089/230-31195, -31196.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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