"Living Technology" wollen die Forscher der Gruppe RUB-BioMIP (Biomolecular Information Processing) schaffen. Nachdem die multidisziplinäre Gruppe unter der Leitung von Prof. John McCaskill kürzlich von der Fraunhofer Gesellschaft zur Fakultät für Chemie der Ruhr-Universität Bochum (Lehrstuhl für Organische Chemie I, Prof. Dr. Günther von Kiedrowski) gewechselt ist, wurde McCaskill jetzt als einer der drei für die Gründung verantwortlichen Direktoren eines neuen "European Center for Living Technology" in Venedig gewählt. Das internationale Forschungs- und Ausbildungs-Center, woran sich die RUB beteiligt, erhält zunächst finanzielle Unterstützung durch das 6. EU-Rahmenprogramm. Ziel ist die Entwicklung lebensnaher selbstorganisierender und programmierbarer Systeme im Mikro- und Nanobereich, z.B. nichtbiologischer, lebender Zellen. Zu ihren Aufgaben zählen die Forscher auch, eine öffentliche Diskussion sozialer und ethischer Aspekte ihrer Ergebnisse anzuregen.
Bochum, 13.12.2004
Nr. 382
Fernziel: Künstliche Zellen
RUB-Forschergruppe koordiniert Gründung eines EU-Centers
Internationale Gruppe erforscht Selbstorganisation von Nanolife
"Living Technology" wollen die Forscher der Gruppe RUB-BioMIP (Biomolecular Information Processing) schaffen. Nachdem die multidisziplinäre Gruppe unter der Leitung von Prof. John McCaskill kürzlich von der Fraunhofer Gesellschaft zur Fakultät für Chemie der Ruhr-Universität Bochum (Lehrstuhl für Organische Chemie I, Prof. Dr. Günther von Kiedrowski) gewechselt ist, wurde McCaskill jetzt als einer der drei für die Gründung verantwortlichen Direktoren eines neuen "European Center for Living Technology" in Venedig gewählt. Das internationale Forschungs- und Ausbildungs-Center, woran sich die RUB beteiligt, erhält zunächst finanzielle Unterstützung durch das 6. EU-Rahmenprogramm. Ziel ist die Entwicklung lebensnaher selbstorganisierender und programmierbarer Systeme im Mikro- und Nanobereich, z.B. nichtbiologischer, lebender Zellen. Zu ihren Aufgaben zählen die Forscher auch, eine öffentliche Diskussion sozialer und ethischer Aspekte ihrer Ergebnisse anzuregen.
Die Fähigkeiten natürlichen Lebens nachahmen
Natürliches Leben hat gegenüber heutigen Maschinen große Vorteile: Es kann sich selbst reparieren, sich veränderten Umweltbedingungen anpassen und sich selbst vermehren und organisieren. Diese Fähigkeiten wollen die Forscher in Zukunft auch auf künstliche Systeme übertragen. Sie arbeiten an der Schnittstelle zwischen Leben und Maschine, entwickeln eine "living technology", die von der Lebendigkeit ihrer Architektur profitiert. Aus diesen Erkenntnissen sollen die drei Wachstumsbranchen Informationstechnologie, Biotechnologie und Nanotechnologie gleichermaßen Nutzen ziehen.
Weltweite Zusammenarbeit
Die BioMIP-Forschergruppe an der Ruhr-Universität koordiniert das EU- Projekt "PACE" (Programmable Artificial Cell Evolution), dem sich die Wissenschaftler zunächst auch im neu eröffneten Forschungszentrum in Venedig widmen. Das PACE-Konsortium besteht aus 13 Partnern und zwei kooperierenden Gruppen aus Europa und der USA, wobei die Forscher eng mit dem "Protocell Assembly" Projekt in Los Alamos (USA) kooperieren. Gleichzeitig sind die RUB-Forscher an einem deutschlandweiten BMBF-Verbundprojekt beteiligt, in dem zum ersten Mal versucht wird, menschliche Leberzellen vollständig zu verstehen.
Weitere Informationen
Prof. Dr. John McCaskill, Biomolecular Information Processing der Ruhr Universität Bochum, c/o Fraunhofer Institutszentrum Schloss Birlinghoven, 53754 Sankt Augustin, Tel. 02241/14-1526, E-Mail: john.mccaskill@biomip.rub.de
http://www.biomip.ruhr-uni-bochum.de
http://www.protocell.org/ECLT
Blick über den Canale Grande auf den Palazzo Giovanelli, in dem das Center sich befindet.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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