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16.12.2004 11:31

Uni DuE: Wirtschafts- und Erziehungswissenschaften - Rektorat beschließt neue Struktur

Monika Roegge Pressestelle Campus Essen
Universität Duisburg-Essen

    In seiner Sitzung vom 15.12.2004 hat das Rektorat der Universität Duisburg-Essen die Neustrukturierung der beiden Fächer Wirtschafts- und Erziehungswissenschaften beschlossen, die mit der Umstellung der Studiengänge auf die Bachelor-/Masterstruktur im Herbst 2006 wirksam werden. Damit setzt die Universitätsleitung einen Schlusspunkt hinter eine seit Monaten intensiv geführte Diskussion, die auch außerhalb der Hochschule für Aufsehen gesorgt hatte.

    Wirtschaftswissenschaftliche Studienangebote wird es demnach auch künftig sowohl am Campus Duisburg als auch am Campus Essen geben, allerdings in unterschiedlicher Gewichtung. Die Betriebswirtschaftslehre soll sich in Duisburg konzentrieren, während in Essen die Informatik, die Wirtschaftsinformatik sowie die Volkswirtschaftslehre vertreten sind. In Essen wird es auch ein sechssemestriges betriebswirtschaftliches Bachelorstudium geben, wohingegen in Duisburg sowohl Bachelor- als auch Masterprogramme in BWL eingerichtet werden. Im Gegenzug wird das Essener Standortprofil durch einen Masterstudiengang in Medizinmanagement geschärft, der demnächst neu eingerichtet wird. Damit ergeben sich am Standort Essen zukunftsweisende und attraktive Verknüpfungen zwischen dem Uni-Klinikum/Fachbereich Medizin und den Wirtschaftswissenschaften. Mittelfristig könnten diese Veränderungen dazu führen, dass die Wirtschaftswissenschaften zu einem Fachbereich mit drei Schools zusammenwachsen: Business-School (Duisburg), Informatik/Wirtschaftsinformatik (Essen) und VWL/BWL (Essen). Eine Entscheidung hierzu soll aber erst im Sommer 2006 getroffen werden.

    Die Erziehungswissenschaften werden organisatorisch in Essen konzentriert. Dazu wird das Duisburger Institut für Erziehungswissenschaften in den Fachbereich Bildungswissenschaften am Standort Essen integriert. Dadurch werden die Bildungswissenschaften, die jetzt schon ein zentraler Profilbereich des Campus Essen sind, weiter gestärkt. Das Duisburger Institut verfügt über ein ausgezeichnetes überregionales Renommee in den Bereichen Erwachsenbildung, Weiterbildung und E-Learning.

    Mit diesen Strukturentscheidungen hat das Rektorat nicht nur notwendige Verbesserungen in Gang gesetzt, sondern auch dringend erforderliche Synergien frei gesetzt. Die klarere Zuordnung vermindert Doppelangebote und stärkt die Forschungskooperation. Allerdings konnte das Rektorat die Profilierung der beiden Standorte nicht so konsequent durchführen, wie ursprünglich beabsichtigt. Im Sommer 2004 hatte das Rektorat ein Konzept vorgelegt, das den Aufbau komplementärer, stabiler und zukunftsfähiger Strukturen zum Ziel hatte.

    Im Mittelpunkt stand dabei die Vision, in Duisburg die Kompetenzfelder Technik, Wirtschaft und Computer Sciences auszubauen und auf dem Campus Essen die Kompetenzfelder Gesundheit/Life Sciences, Bildung, Kultur und Politik/Gesellschaft zu entwickeln. Das hätte allerdings bedeutet, die Wirtschaftswissenschaften komplett nach Duisburg und die Gesellschaftswissenschaften ganz nach Essen zu verlagern. Dagegen war in der Universität massiver Widerstand entstanden, der nun dazu geführt hat, dass es an beiden Standorten weiterhin Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften geben wird, wenn auch in veränderter Form.

    Bilanz des Rektors

    Prof. Lothar Zechlin: "Veränderungsprozesse von Universitäten sind in besonderer Weise darauf angewiesen, dass sie von den eigentlichen Leistungserbringern, nämlich den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, mitgetragen und aktiv gestaltet werden. Angesichts der vielfachen und massiv geäußerten Bedenken, die sicherlich auch mit der Geschichte der Fusion zusammenhängen, konnten mit den jetzt getroffenen Entscheidungen zwar nicht die ursprünglich weitergehenden Veränderungsvorstellungen des Rektorates, wohl aber wichtige strukturelle Verbesserungen erreicht werden. Mit dem Abschluss der mit erheblicher Unruhe verbundenen Strukturveränderungen noch im Jahr 2004 haben wir nunmehr im kommenden Jahr die nötige Ruhe, um uns im Rahmen einer strategischen Entwicklungsplanung den internen quantitativen und qualitativen Optimierungen zuzuwenden".

    Hinweis für die Redaktionen: Den Wortlaut des Rektoratsbeschlusses finden Sie im Anschluss an diese Presseinformation.

    Redaktion: Beate H. Kostka 0203/379-2430

    Rektoratsbeschluss:

    Duisburg und Essen, den 15.12.2004

    Strukturentscheidungen des Rektorates zu den Bildungs-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften

    Das Rektorat hat am Ende des Sommersemesters seine Absicht bekannt gegeben, die Wirtschaftswissenschaften auf dem Campus Duisburg und die Gesellschaftswissenschaften auf dem Campus Essen zu konzentrieren. Durch die Beseitigung von Doppelangeboten und die Zusammenlegung von ähnlichen bzw. benachbarten Fächern sollten Synergien und der Aufbau komplementärer, stabiler und zukunftsfähiger Strukturen ermöglicht werden.

    Die Diskussionen der letzten Monate haben erwiesen, dass umfassende Veränderungen zu-mindest derzeit in der Universität nicht getragen werden und somit nicht realisierbar sind. Das Rektorat hat sich deshalb auf seiner Sitzung am 15.12.04 lediglich auf die dringlichsten struk-turellen Verbesserungen beschränkt und in Ergänzung seiner Entscheidung vom 28.04.04 und 05.05.04 die folgenden Veränderungen in der Campuszuordnung und Organisation der Fächer beschlossen:

    1) Wirtschaftswissenschaften:

    a) Spätestens mit Beginn des Studienjahres 2006/2007 wird das Studienangebot der Wirtschaftswissenschaften in der Universität Duisburg-Essen vollständig auf Bachelor- und Masterstudiengänge umgestellt. Zum Wintersemester 2006/07 erfolgen Neueinschreibungen nur noch in Bachelor- und Masterstudiengänge.

    b) Die Bachelor- und Masterstudiengänge werden wie folgt dem Campus Essen und dem Campus Duisburg zugeordnet:
    - Essen:
    * Informatik (i. V. mit Wirtschaftsinformatik); Bachelor und Master
    * Wirtschaftsinformatik: Bachelor und Master
    * Volkswirtschaftslehre: Bachelor und Master
    * Betriebswirtschaftslehre: Bachelor; Master in Medizinmanagement; keine weiteren Masterstudiengänge in BWL
    - Duisburg:
    * Betriebswirtschaftslehre: Bachelor und Master
    * Wirtschaftspädagogik/HandelslehrerIn: Diplom bzw. Bachelor und Master (wenn die Umstellung auf die Bologna-Struktur zum Herbst 2006 möglich ist).

    - Der in Essen und Duisburg angebotene Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre ist in den beiden ersten Studienjahren weitgehend identisch und sieht im dritten Studienjahr eine Reihe von Vertiefungsrichtungen vor, die campusspezifisch ausgerichtet sind. Studierende können nach dem 2. Studienjahr auch die Vertiefungsrichtungen des jeweils anderen Campus wählen. Insbesondere ist dafür Sorge zu tragen, dass auf dem Campus Essen eine Vertiefungsrichtung Medizinma-nagement vorgesehen ist, die auf den Übergang in dem Masterstudiengang Medizinmanagement vorbereitet. Das Rektorat wird im Einvernehmen mit den beiden Fachbereichen festlegen, ob der Studiengang rechtlich ein gemeinsamer Bachelorstudiengang ist oder ob er aus rechtlich zwei Bachelorstudiengängen besteht, die jeder für sich akkreditiert sind.
    - Fachvertreter der Betriebswirtschaftslehre (Campus Essen) können sich an Masterstudiengängen in BWL (Campus Duisburg) beteiligen.

    c) Das Rektorat wird durch geeignete Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den beiden derzeitigen Fachbereichen sicherstellen, dass
    - der Fachbereich Betriebswirtschaft (Campus Duisburg) sein Profil als "Business School" ausprägen kann
    - und sich der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften (Campus Essen) in die beiden Institute "Informatik/Wirtschaftsinformatik" und "Volkswirtschaftslehre/Betriebswirtschaftslehre" untergliedert.
    Die Profilschwerpunkte liegen somit in Duisburg in der Betriebswirtschaftslehre und in Essen in der Vernetzung von Informatik, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftswissenschaften.

    d) Das Rektorat wird im Frühjahr 2006 die Erfahrungen mit der Kooperation der beiden Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften (Campus Essen) und Betriebswirtschaft (Campus Duisburg) auswerten und entscheiden, ob sie zum 01.09.2006 zu einem gemeinsamen Fachbereich Wirtschaftswissenschaften zusammengelegt werden. Ein solcher campusübergreifender Fachbereich würde sich in folgende Institute nach § 29 HG untergliedern:
    - Business School (Campus Duisburg)
    - BWL/VWL (Campus Essen)
    - Informatik/Wirtschaftsinformatik (Campus Essen).

    2) Gesellschafts- und Bildungswissenschaften

    a) Das Institut für Erziehungswissenschaften wird zum 01.09.2005 organisato-risch aus dem Fachbereich Gesellschaftswissenschaften (Campus Duisburg) in den Fachbereich Bildungswissenschaften (Campus Essen) überführt. Das Rek-torat wird mit dem Fachbereich Maßnahmen vereinbaren, mit denen Bestand und Entwicklungsmöglichkeiten für den Bereich "Erwachsenenbildung/Weiterbildung/E-Learning" neben den anderen Schwerpunkten des Fachbereichs sichergestellt werden.

    b) Es ist beabsichtigt, den Studiengang Diplom-Pädagogik mit dem Schwerpunkt "Erwachsenenbildung/Weiterbildung" zum 01.09.2006 auch räumlich dem Campus Essen zuzuordnen. Das Rektorat weist darauf hin, dass dies im Einzelnen von der rechtzeitigen Bereitstellung der hierfür erforderlichen Räume für Personal und Lehrveranstaltungen abhängt. Da zunächst noch Teile der Geisteswissenschaften von Duisburg nach Essen verlagert müssen und durch die Beibehaltung eines BWL-Bachelorstudiums in Essen dort weniger Flächen als ursprünglich geplant freiwerden, kann sich die räumliche Verlagerung des Studienangebotes möglicherweise hinauszögern.

    3) Einsparkontingente

    Das Rektorat wird aus den Stellenbeständen des Bereiches BWL/VWL (Campus Essen) sowie des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften (Campus Duisburg) überproportionale Einsparungen (Professuren und Folgepersonal) aus Haushaltsgründen zur Wiederbesetzung sperren und der Rektoratsreserve zuführen. Im Einzelnen wird dies durch gesonderten Beschluss noch im Jahr 2004 konkretisiert.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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