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16.12.2004 16:39

Tagung "Informatisierung der Arbeit - Gesellschaft im Umbruch" am 27./28. Januar 2005

Frank Seiss Öffentlichkeitsarbeit
ISF München - Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V.

    Die neuen Informationstechnologien haben in rasantem Tempo die Arbeitswelt durchdrungen -- an etwa 50 % aller Arbeitsplätze werden heute unmittelbar Computer genutzt, mit weiter steigender Tendenz. Und die Informatisierung ermöglicht zugleich neue Formen des Wirtschaftens, vom Kauf und Verkauf via Internet bis zur grenzenlosen Zusammenarbeit internationaler Teams in den globalen Datennetzen. Diese Entwicklung verändert Wirtschaft und Gesellschaft weltweit derzeit ähnlich grundlegend wie seinerzeit der Fordismus mit Fließband, wissenschaftlicher Betriebsführung, Massenproduktion, Massenkonsum usw. Viele der aktuell diskutierten Streitfragen und sich aufdrängenden Handlungszwänge haben direkt mit der Informatisierung zu tun: beispielsweise die Auslagerung von hoch qualifizierten Dienstleistungen samt den Folgen für den Standort Deutschland, die neue Macht der Kennzahlen bei der Steuerung von Management- und Arbeitshandeln usw.

    Wenn wir nicht gleichsam bewusstlos von der Informatisierung überrollt werden wollen, brauchen wir Perspektiven zur vernünftigen und humanen Gestaltung. Dafür will die interdisziplinäre Tagung "Informatisierung der Arbeit - Gesellschaft im Umbruch" mit WissenschaftlerInnen, Unternehmens-, Arbeitnehmer- und VerbandsvertreterInnen am 27. und 28. Januar 2005 in Darmstadt Grundlagen schaffen. Veranstaltet wird sie vom ISF München - Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung, der Technischen Universität Darmstadt und der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt Darmstadt. Als ReferentInnen beteiligt sind mehr als 30 WissenschaftlerInnen verschiedener Disziplinen, die die ganze Breite des Informatisierungsprozesses beleuchten: aus den Sozial- und den Wirtschaftswissenschaften, der Wirtschaftsinformatik, den Ingenieurwissenschaften, dem Maschinenbau usw.

    Konzeptionelle Grundlagen für die Gestaltung des Informatisierungsprozesses entwickeln - das geht alle WissenschaftlerInnen an, die mit der Erforschung von Arbeit zu tun haben, vor allem aber auch die Personen, die bei ihrer Arbeit ganz konkret mit den Herausforderungen dieser Entwicklung konfrontiert sind: ManagerInnen und BeraterInnen, BetriebsrätInnen und GewerkschafterInnen, VertreterInnen von Unternehmen, Verbänden und Politik. Es gibt ein großes Bedürfnis, diese Herausforderungen einmal unter einer breiteren, grundsätzlicheren Perspektive zu betrachten, um sich nicht nur als Getriebene einer rasanten Entwicklung zu erleben -- sondern auch selbst (wieder) gestaltungsfähig zu werden. Dazu möchte die Tagung beitragen, indem sie wissenschaftliche ExpertInnen und AkteurInnen aus der Praxis zusammenbringt.

    Zum Ablauf: Zunächst bieten drei Referate einen Blick auf die Praxis der Informatisierung in ausgewählten Schlüsselbranchen: Autoindustrie, Bau und Finanzdienstleistungen. In zehn Foren werden dann Schlaglichter geworfen auf wichtige Aspekte des Themas. Unter anderem: Informatisierung und Industrialisierung; "Offshoring" und die Folgen für die Beschäftigung in Deutschland; Integrierte Betriebswirtschaftliche Systeme und wie sie Arbeit und Management prägen; digitale Spaltung und die Konsequenzen für die Aus- und Weiterbildung; Agentensysteme, Verteilte Künstliche Intelligenz - wird die Technik selbst zum Subjekt?; neue Entwicklungen beim Geistigen Eigentum und beim Wissensmanagement. Ein abschließendes Referat fasst die Diskussionsergebnisse unter gesellschaftstheoretischer Perspektive zusammen und schafft damit die Grundlage für eine prominent besetzte Podiumsdiskussion (Vertreter des Branchenverbands BITKOM und von IT-Unternehmen, der Gewerkschaften, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie Wissenschaftler), die von Joachim Zepelin von Financial Times Deutschland moderiert wird. Unter anderem diskutiert Berthold Huber mit, der 2. Vorsitzende der IG Metall.

    Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Projekts "Kooperationsnetz Prospektive Arbeitsforschung" (KoprA). Dieses Projekt ist Teil der Förderinititative "Zukunftsfähige Arbeitsforschung", welche im Auftrag des BMBF die konzeptionelle Neuausrichtung der Arbeitsforschung zum Gegenstand hat. Betreut wird es vom Projektträger "DLR - Innovative Arbeitsgestaltung und Dienstleistungen". Es ist eine Anmeldung per Fax oder Email bei der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt erforderlich: Fax 0 61 51/30 73 22, info@kooperationsstelle-darmstadt.de; nähere Informationen auf der ständig aktualisierten Webseite http://www.informatisierung-der-arbeit.de.

    Rückfragen zu dieser Meldung bitte an Frank Seiß, Öffentlichkeitsarbeit am ISF München, Tel. 089/272921-78, frank.seiss@isf-muenchen.de; oder an die Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt Darmstadt (s.o.).


    Weitere Informationen:

    http://www.informatisierung-der-arbeit.de - ständig aktualisierte Tagungs-Webseite
    http://www.isf-muenchen.de - Veranstalter
    http://cms.ifs.tu-darmstadt.de/19/ - Veranstalter
    http://www.kooperationsstelle-darmstadt.de/ - Veranstalter und Anmeldung
    http://www.kopra-online.de/ - Projekt
    http://www.zukunftsfaehige-arbeitsforschung.de - Forschungsprogramm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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