idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.12.2004 18:00

ETH Zürich: Mit Zucker Bakterien einfangen

Beatrice Huber Hochschulkommunikation
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

    Zellen kommunizieren auf ihrer Oberfläche durch Kohlenhydrate miteinander. Diese Zucker werden auch von Krankheitserregern genutzt. Forschende des Laboratoriums für Organische Chemie der ETH Zürich haben Interaktionen zwischen Bakterien und Kohlenhydraten erfolgreich mit so genannten Microarrays untersucht. Diese Methode könnte somit ein schnelles Screening und Testen von Krankheitserregern zur Anwendung bei Blutvergiftungen und auch bei Lebensmitteluntersuchungen ermöglichen.

    Kohlenhydrate auf der Oberfläche von Zellen spielen eine entscheidende Rolle bei der Zell-Zell-Erkennung, z.B. bei der Spermien-Eizellen-Erkennung, ferner beim Anhaften, bei der Signalweitergabe zwischen Zellen und als Kennzeichnung für den Verlauf von Krankheiten. Nervenzellen etwa nutzen diese Kohlenhydrate, um ihre Entwicklung und Regeneration zu vereinfachen, und Viren, um sich Eintritt in Wirtszellen zu verschaffen. Die Identifizierung der spezifischen Saccharide, die in diesen und anderen Prozessen beteiligt sind, ist wichtig für ein besseres Verständnis der Zell-Zell-Erkennung auf molekularem Niveau und für das Design von Arzneistoffen und Diagnostika.

    Interaktion zwischen Bakterien und Kohlenhydraten testen

    So genannte Microarrays sind in der Biologie, Chemie und Medizin eine bewährte vielfältige Technik, um die Interaktion zwischen Referenzmolekülen und zu analysierenden Substanzen schnell zu beurteilen. Forschende des Laboratoriums für Organische Chemie haben nun gezeigt, dass ebenfalls Interaktionen zwischen Bakterien und Kohlenhydraten mit Microarrays untersucht werden können. Diese Resultate, die in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazin "Chemistry & Biology" erschienen sind, demonstrieren, dass Microarrays eine geeignete allgemeine Plattform sind, um die Interaktion zwischen Kohlenhydraten und Zellen zu untersuchen. Die Forschenden haben zudem den Anwendungsbereich dieser Methoden soweit erweitert, dass auch Krankheitserreger in komplexen Mischungen, z.B. Blut, nachgewiesen werden können. Solche Erreger, die ein Array einfängt, können zudem gezüchtet und beispielsweise darauf getestet werden, welche Antibiotika wirksam sind. Es liegt daher nahe, dass diese Arrays einerseits ein schnellen Screening und Testen von Krankheitserregern ermöglichen und anderseits beim Entdecken von neuen Rollen der Kohlenhydrate in der Zellbiologie mithelfen.

    Weitere Informationen
    Prof. Peter Seeberger
    Laboratorium für Organische Chemie
    Telefon 41 (0)1-633-21 03
    Telefax 41 (0)1-633-12 35
    seeberger@org.chem.ethz.ch

    Literaturhinweis
    "Carbohydrate Microarrays to Study Carbohydrate-Cell Interactions and to Detect
    Pathogens", Matthew D. Disney and Peter H. Seeberger, Chemistry & Biology 2004,
    Volume 11, Number 12

    Der Artikel ist unter www.chembiol.com zu finden.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).