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04.03.1999 15:01

InetBiB Ersetzt das Internet die Bibliotheken?

Gerhard Harms Presse & Kommunikation
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

    Werden die Bibliotheken die ersten sein, die durch das Internet ersetzt werden? Sie gehörten einmal zu den ersten Informationsanbietern im Internet. Die Fachwelt ist sich jedoch einig, daß das Buch und auch die Bibliotheken nicht aussterben werden. Das Internet und Multimedia bieten lediglich viele neue zusätzliche Möglichkeiten. Die neuen Medien mit dem Zugriff auf die gedruckten Bestände zu integrieren, ist für die Bibliotheken die Herausforderung. Sie werden damit immer mehr zum Informationsgateway.

    Unter dem Titel "Bücher, Bytes und Bibliotheken - Integrierte Information im Internet" diskutieren auf der 4. InetBib-Tagung vom 3. bis 6. März 1999 an der Universität Oldenburg 350 Internetfachleute aus Bibliotheken die Verbesserung ihrer Informations- und Dienstleistungsangebote im Internet. Veranstalter sind die Universitätsbibliotheken Dortmund und Oldenburg.

    Werden die Bibliotheken die ersten sein, die durch das Internet ersetzt werden? Sie gehörten mit ihren Katalogen und anderen Dienstleistungen einmal zu den ersten Informationsanbietern im Internet. Die Fachwelt ist sich jedoch einig, daß das Buch und auch die Bibliotheken nicht aussterben werden. Das Internet und Multimedia bieten lediglich viele neue zusätzliche Möglichkeiten für das Informations- und Dienstleistungsangebot der Bibliotheken, die auch schon intensiv genutzt werden. Die Bibliotheken sind mehr denn je gefordert. Sie bringen Licht in den Informationsdschungel des Internets, sammeln, erschließen und archivieren die neuen elektronischen Publikationen, die damit erst auffindbar und benutzbar werden. Denn die Surfer im Internet sind es leid, auf der Suche nach einer Information in hunderten von Katalogen und Suchmaschinen zu suchen, um die Nadel im Heuhaufen zu finden. Die neuen Medien mit dem Zugriff auf die gedruckten Bestände zu integrieren, ist für die Bibliotheken die Herausforderung. Der Nutzer einer virtuellen Bibliothek soll sich nicht mit Lizenzfragen herumärgern, sondern über seine Bibliothek auch den Zugang zur elektronischen Information finden. Bibliotheken werden damit immer mehr zum Informationsgateway.

    Das Suchen im Katalog, das Verlängern der ausgeliehenen Bücher, die Bestellung von Zeitschriftenaufsätzen und viele andere Dienstleistungen sind seit einigen Jahren bequem über das World Wide Web auch von dem heimischen PC möglich und heute schon eine Selbstverständlichkeit. Zunehmend können auch elektronische Bücher und Zeitschriften in den virtuellen Bibliotheken weltweit gefunden, mit einem Klick auf den PC geladen, gelesen und ausgedruckt werden. Im Verhältnis zu den gedruckten Informationsschätzen der Bibliotheken ist es allerdings noch eine relativ kleine Menge. Doch diese Menge wächst rasant, weil jeder Wissenschaftler seine neuesten Forschungsergebnisse im World Wide Web gleich weltweit und vor allem ohne zeitliche Verzögerung verbreiten kann. Auch große Wissenschaftsverlage bieten ihre Zeitschriften inzwischen als elektronische Versionen im World Wide Web an - allerdings in der Regel mit Aufpreisen, die die Bibliotheken zu zahlen haben.

    Bibliotheken sind es auch, die Wissenschaftler beim elektronischen Publizieren unterstützen und Verfahren für die Verwaltung der elektronischen Dokumente anbieten. Neben dem Vorteil der schnellen Verbreitung erhoffen sich die Bibliotheken auch eine Entlastung ihrer angespannten Erwerbungsetats, wenn graue Literatur an den Verlagen vorbei publiziert wird.
    Noch ungelöst ist die Frage der Langzeitarchivierung elektronischer Informationen. Sie kann nicht allein durch die Deutsche Bibliothek in Frankfurt oder die Verlage, sondern nur arbeitsteilig durch Kooperation und Standards beantwortet werden. Zu groß sind die Mengen und zu schnell ändern sich Technik und Dateiformate.

    Die InetBib hat sich zu dem deutschen Internetkongress für Bibliothekare entwickelt. Hervorgegangen ist sie aus der von der Universitätsbibliothek Dortmund gegründeten gleichnamigen E-Mail-Diskussionsliste mit inzwischen weit über 2.000 Teilnehmern. Begleitet wird die Tagung durch eine große Firmenausstellung zur Technik der neuen Medien im Foyer des Hörsaalzentrums. Die Tagung wird auch live als Videokonferenz im Internet übertragen. Daheimgebliebene Kollegen, z. B. aus Köln können sich so über das sogenannte M-Bone-Netz auch an der Diskusssion beteiligen.

    Daß nach Dortmund, Potsdam und Köln die 4. InetBib-Tagung in Oldenburg stattfindet, ist kein Zufall: Die Oldenburger Universitätsbibliothek gehört zu den Vorreitern auf dem Gebiet des bibliothekarischen Informationsmanagements im Internet. Zur Zeit werden in Oldenburg drei Projekte von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Dabei geht es um die Digitalisierung von wertvollen historischen Kinderbüchern, die Entwicklung eines elektronischen Universitätsverlages und den Nachweis von deutschen Internetressourcen für die Wissenschaft. Am Ende der Tagung findet eine Exkursion zur benachbarten Universitätsbibliothek Groningen statt, die mit Oldenburg die grenzüberschreitende Fernleihe über das Internet praktiziert. Das kulinarische Rahmenprogramm steht unter dem Motto "Kohl und Pinkel statt Bits und Bytes" und findet in der realen Bibliothek statt.

    Weitere Informationen im Internet unter http://www.bis.uni-oldenburg.de/inetbib99/.

    Kontakt: Hans-Joachim Wätjen, Stellvertr. Bibliotheksdirektor an der Universität Oldenburg, Tel.: 0441 798-4010, Fax: 0441 798-4040, E-Mail: waetjen@bis.uni-oldenburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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