idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.03.1999 15:53

Zuckerkrankheit bei Kindern und Jugendlichen: Landesweites mobiles Schulungsteam für bessere Betreuu

Rüdiger Labahn Informations- und Pressestelle
Universität zu Lübeck

    Pressekonferenz am Dienstag, 16. März 1999, 16 Uhr

    Im April 1999 wird an der Universitäts-Kinderklinik Lübeck ein mobiles Schulungsteam zur flächendeckenden Schulung und Betreuung von diabetischen Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein eingerichtet. Eine Pressekonferenz dazu findet am Dienstag, dem 16. März 1999, statt. Neben den am Projekt maßgeblich beteiligten Kinderärzten nimmt daran auch Staatssekretär Heinrich Alt aus dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Schleswig-Holstein teil. Alle Jornalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen (16 Uhr, Bibliothek der Universitäts-Kinderklinik, Kahlhorststraße 31 - 35).
    Die durch Insulinmangel bedingte Zuckerkrankheit ("Diabetes mellitus Typ 1") ist die häufigste hormonelle Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. Jährlich erkranken daran in Deutschland etwa 1.500 Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren. Das neue mobile Schulungsteam wird zu einer wesentlich verbesserten Betreuung der jungen Patienten führen und für die moderne Diabetesbehandlung Modellcharakter haben. Durch eine Vorbeugung gegen Diabetes-bedingte Komplikationen wird außerdem ein hoher gesundheitspolitischer und volkswirtschaftlicher Nutzen erzielt.
    Lebensqualität und Lebenserwartung von Patienten mit Diabetes mellitus sind heute besonders durch Folgeerkrankungen eingeschränkt. Dazu gehören Organveränderungen an Augen und Nieren (Gefahr der Erblindung bzw. des Nierenversagens) sowie Veränderungen des Nervensystems (Gefühlsstörungen) und der Blutgefäße (Gefahr von Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall).
    Außer der Universitäts-Kinderklinik Lübeck (Direktor Prof. Dr. med. Klaus Kruse), die in Schleswig-Holstein die größte Erfahrung in der Behandlung diabetischer Kinder und Jugendlicher hat, sind an dem Projekt bisher die Kinderkliniken in Heide, Flensburg, Kiel und Rendsburg beteiligt. Die Einrichtung der regelmäßigen Schulungen vor Ort ist von der Arbeitsgemeinschaft Leitender Kinderärzte Schleswig-Holsteins gemeinsam mit den Krankenkassen, dem Sozialministerium, der Krankenhausgesellschaft und den Krankenhausträgern betrieben worden. Die Einbeziehung der Kinderkliniken in Itzehoe und Neumünster ist geplant.
    Das mobile Schulungsteam wird aus einem in der Diabetes-Behandlung erfahrenen Kinderarzt und einer Diabetes-Beraterin mit der Qualifikation der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG) bestehen und nach Möglichkeit von einer Diätassistentin vor Ort unterstützt. Es soll für jeweils fünf Tage an den verschiedenen Kinderkliniken Schleswig-Holsteins in Kooperation mit den zuständigen Ärzten und Schwestern eine stationäre Schulung von diabetischen Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern durchführen. Geplant sind etwa hundert Schulungen im Jahr, die im Abstand von etwa zwei Jahren wiederholt werden.
    Die Schulung stellt eine zentrale Maßnahme der Diabetes-Behandlung dar, um zum einen die Blutzuckerwerte zu optimieren und zum anderen die Lebensqualität durch die Diabetes-Erkrankung möglichst wenig einzuschränken. Inhalt und Durchführung der Schulung müssen die körperliche, geistige und seelische Entwicklung der Patienten berücksichtigen. Dies erfordert erfahrene Kinderärzte, Diabetesberaterinnen, Diätassistentinnen und Psychologen sowie unterschiedliche Schulungsformen für Kleinkinder, Schulkinder und Jugendliche. Auch bei älteren Jugendlichen, die sich vorwiegend selbst behandeln, müssen Eltern in akuten Notsituationen Hilfen bieten können und dafür entsprechend geschult sein.
    Ein erstes ganztägiges Fortbildungsseminar der an dem Projekt beteiligten Kinderkliniken findet in Lübeck ebenfalls am 16. März statt.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).