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05.01.2005 13:32

Fortschritte bei gezüchteten Herzklappen - doch der Durchbruch lässt noch auf sich warten

Frank Luerweg Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Aus körpereigenem Gewebe gezüchtete Herzklappen könnten in Zukunft manche Probleme der Herzchirurgen lösen. Über die Fortschritte auf diesem Gebiet berichten am Freitag, 14. Januar, zwei Vorträge auf dem Kinderherz-Symposium des Universitätsklinikums Bonn. So lassen erste Ergebnisse aus Tierversuchen zwar hoffen, sie zeigen aber auch, dass die Zuchtklappen von der therapeutischen Anwendung noch weit entfernt sind. Das Kinderherz-Symposium richtet sich an Ärzte, Pflegepersonal und Patienten. Es findet von 11 bis 18:15 Uhr im Bonner Universitätsclub, Konviktstraße 9, statt.

    Manche Kinder kommen mit verengten oder undichten Herzklappen zur Welt. Lassen sich diese anderweitig nicht zufriedenstellend behandeln, müssen die Ärzte sie operativ ersetzen - entweder durch mechanische Klappen oder durch Transplantate aus Verstorbenen. Gute Erfahrungen hat man auch mit Schweineklappen gemacht, die denen des Menschen sehr ähnlich sind. Alle Optionen haben jedoch den Nachteil, dass es sich nicht um patienteneigenes Gewebe handelt. "Die Fremdklappen verkalken mit der Zeit und wachsen auch nicht mit", klagt der Bonner Kinderherzspezialist Dr. Johannes Breuer. Die Lebensdauer der Ersatzklappen ist daher begrenzt.

    Hoffnung setzen Herzchirurgen auf Zuchtklappen aus körpereigenem Gewebe. Der Arbeitsgruppe um Dr. Stefan Jockenhövel, RWTH Aachen, ist es gelungen, Patientenzellen auf einem künstlichen Matrixmaterial in Form einer Herzklappe anzusiedeln und zur Vermehrung zu bringen. "Das Matrixmaterial zersetzt sich mit der Zeit; übrig bleibt die fertige Zuchtklappe, die man dann einsetzen kann", erklärt Dr. Breuer - "soweit zumindest die Theorie, in der Praxis sind wir davon noch meilenweit entfernt." So habe sich in Tierversuchen gezeigt, dass die Zuchtklappen mechanisch noch bei weitem zu instabil seien. Den Schritt zur Therapie sieht der Privatdozent denn auch frühestens in fünf bis zehn Jahren.

    "Tissue engineering" - also die gezielte Herstellung von Ersatzgewebe aus patienteneigenen Zellen - ist nur ein Thema des 4. Bonner Kinderherzsymposiums. In den weiteren Vorträgen geht es unter anderem um Fortschritte beim Herzultraschall sowie um neue Therapieoptionen und Rehabilitationsansätze.

    Anmeldung bei Evelyn Blarr, Telefon 0228/287-3350, Fax 0228/287-3360, E-Mail: evelyn.blarr@ukb.uni-bonn.de

    Kontakt:
    Privatdozent Dr. Johannes Breuer
    Telefon: 0228/287-3350


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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