idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.01.2005 12:57

Emmy-Noether-Forschungsgruppe zu Autonomieästhetik und Romantikrezeption

Marietta Fuhrmann-Koch Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Eine Emmy-Noether-Forschungsgruppe zum Thema Romantikrezeption, Autonomieästhetik und Kunstgeschichte hat zum Wintersemester 2004/2005 ihre Arbeit an der Georg-August-Universität aufgenommen. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten am Göttinger Kunstgeschichtlichen Seminar steht die Fortentwicklung des Konzepts vom autonomen, rein visuell wirksamen und sich selbst erklärenden Kunstwerk, wie sie sich in den Zeitschriften zur Kunst und Ästhetik zwischen 1820 und 1920 verfolgen lässt. "Wir gehen der Frage nach, wie es in diesem Zusammenhang zur Auseinandersetzung mit gegenläufigen Standpunkten der Romantik kam und wie dadurch das Selbstverständnis der sich damals etablierenden Kunstgeschichte beeinflusst wurde", erläutert Gruppenleiter Dr. Christian Scholl. Die auf vier Jahre angelegten Arbeiten werden im Rahmen des Emmy-Noether-Programms für Nachwuchswissenschaftler von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Finanziert werden drei Stellen; hinzu kommen für die nächsten zwei Jahre Sachmittel in Höhe von rund 10.000 Euro.

    Pressemitteilung
    Göttingen, 11. Januar 2005 / Nr. 8/2005

    Emmy-Noether-Forschungsgruppe zu Autonomieästhetik und Romantikrezeption
    Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Nachwuchswissenschaftler in der Kunstgeschichte

    (pug) Eine Emmy-Noether-Forschungsgruppe zum Thema Romantikrezeption, Autonomieästhetik und Kunstgeschichte hat zum Wintersemester 2004/2005 ihre Arbeit an der Georg-August-Universität aufgenommen. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten am Göttinger Kunstgeschichtlichen Seminar steht die Fortentwicklung des Konzepts vom autonomen, rein visuell wirksamen und sich selbst erklärenden Kunstwerk, wie sie sich in den Zeitschriften zur Kunst und Ästhetik zwischen 1820 und 1920 verfolgen lässt. "Wir gehen der Frage nach, wie es in diesem Zusammenhang zur Auseinandersetzung mit gegenläufigen Standpunkten der Romantik kam und wie dadurch das Selbstverständnis der sich damals etablierenden Kunstgeschichte beeinflusst wurde", erläutert Gruppenleiter Dr. Christian Scholl. Die auf vier Jahre angelegten Arbeiten werden im Rahmen des Emmy-Noether-Programms für Nachwuchswissenschaftler von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Finanziert werden drei Stellen; hinzu kommen für die nächsten zwei Jahre Sachmittel in Höhe von rund 10.000 Euro.

    Wie Dr. Scholl darlegt, gilt das Forschungsinteresse insbesondere der Herausbildung von Interpretationsmustern, die dann im Umfeld der Jahrhundertausstellung von 1906 und danach für die romantische Malerei genutzt wurden. "Wir untersuchen anhand der Periodica zur Kunst und Ästhetik, unter welchen Bedingungen diese Muster Gültigkeit erlangten, wie sie von der Kunstgeschichte übernommen wurden und auf welche Weise sie zum Aufstieg der Disziplin zu einer führenden Geisteswissenschaft beitragen haben." Darüber hinaus wollen die Göttinger Wissenschaftler der Frage nachgehen, mit welchen Strategien Kunsthistoriker und Kritiker diese Interpretationsmuster auf die Malerei der Romantik rückübertrugen und auf welche Widerstände sie dabei stießen. "Indem wir die Beziehungen, Einflüsse, Spannungen und Rückprojektionen zwischen den beiden Umbruchzeiten 1800 und 1900 erforschen, wollen wir einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Moderne und ihrer kunstwissenschaftlichen Selbstverständigung leisten", erläutert Dr. Scholl. Bei der Göttinger Forschungsgruppe handelt es sich um die erste dieser Art für den Bereich der europäischen Kunstgeschichte. Sie profitiert von der hervorragenden Infrastruktur an der Georg-August-Universität: Hier wurde 1813 der erste Lehrstuhl für Kunstgeschichte überhaupt eingerichtet; die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen bietet mit ihrem reichen Altbestand eine, so Dr. Scholl, "ideale Forschungsgrundlage".

    Das DFG-Forschungsprogramm für Nachwuchswissenschaftler ist benannt nach der Mathematikerin Emmy Noether (1882 bis 1935), die als erste Frau 1919 an der Universität Göttingen habilitierte.

    Kontaktadresse:
    Dr. Christian Scholl
    Georg-August-Universität Göttingen
    Philosophische Fakultät
    Kunstgeschichtliches Seminar und Kunstsammlung
    Nikolausberger Weg 15, 37073 Göttingen
    Telefon (0551) 39-5440, Fax (0551) 39-2069
    e-mail: chrscholl@hotmail.com


    Weitere Informationen:

    http://www.gwdg.de/~kunsts - Kunstgeschichtliches Seminar
    http://www.gwdg.de/~kunsts/institut/emmynoether.html - Emmy-Noether-Forschungsgruppe


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).