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11.01.2005 17:28

Ägyptische Tiermumien werden durchleuchtet

Frank Luerweg Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Kürzlich wurde im ägyptischen Luxor die Mumie des sagenumwobenen Pharaos Tutanchamun in die CT-Röhre geschoben, nun soll modernste Technik auch drei Tiermumien in Bonn ihre letzten Geheimnisse entreißen: Am morgigen Mittwoch, 12.1., um 15.15 Uhr untersuchen Radiologen des Universitätsklinikums Bonn neben einer Falken- und einer Ibismumie auch einen rätselhaften, mit Bitumen zugestrichenen Minisarg, der eventuell die sterblichen Überreste einer Spitzmaus und einer Schlange beherbergen könnte. Die Tiere stammen aus dem Ägyptischen Museum der Universität. Initiiert wurde die Aktion vom Deutschen Museum Bonn, das die Ergebnisse am Samstag, 15.1., ab 21.30 Uhr auf der Langen ArtCard-Nacht in der Bundeskunsthalle präsentieren wird. Bis zum 31.1. sind Mumien und CT-Aufnahmen dann im Technikmuseum für jedermann zu sehen.

    Die alten Ägypter mumifizierten nicht nur wichtige Persönlichkeiten, sondern konservierten auch heilige Tiere, in denen sich ihre Gottheiten verkörperten. Falken, Krokodile, Ibisse, Katzen und Stiere wurden nach bestimmten Kriterien wie einer besonderen Fellfärbung ausgewählt. Eine Priesterkommission bestätigte ihre Eignung.

    "Wir kennen von unseren Mumien allerdings nur die äußere Hülle", erklärt der Bonner Ägyptologe Sebastian Schaaps. "Mit Hilfe der Computertomographie können wir nun herausfinden, wie die Tiere im Innern der Mumie aussehen - ob man also beispielsweise pfleglich mit ihnen umgegangen ist oder ihnen die Knochen gebrochen hat, um sie in die gewünschte Form zu bringen." Von einem zehn Zentimeter langen Minisarg wissen die Bonner Forscher noch gar nicht, was er enthält, da er bis zum Rand mit Bitumen zugestrichen ist. "Es kursiert aber das Gerücht, dass der Sarg die Überreste einer Spitzmaus und einer Schlange beherbergt", sagt Schaaps; "mal sehen, ob sich das bewahrheitet." Professor Dr. Holger Strunk von der Radiologischen Klinik der Universität Bonn wird nun Licht ins Dunkel bringen.

    Das Deutsche Museum Bonn präsentiert die Ergebnisse am Samstag, 15.1., ab 21.30 Uhr auf der Langen ArtCard-Nacht in der Bundeskunsthalle. Die Veranstaltung richtet sich exklusiv an ArtCard-Besitzer und deren Freunde; sie bietet aktuell zur Tutanchamun-Ausstellung ein abwechslungsreiches Programm mit Aktionen, Musik, Kulinarischem und natürlich Kurzführungen in der erfolgreichen Schau. Wer das nicht schafft, kann vom 16.1. bis zum 31.1. die Ergebnisse im Deutschen Museum Bonn bewundern. Hier werden sie im Rahmen der Sonderpräsentation "Ohne Schnitt und Stich - Hightech am Krankenbett" gezeigt, die Beispiele modernster, nichtinvasiver Medizintechnik ausstellt. Wie diese ermöglicht die Computertomographie Einblicke ohne Eingriffe. "Damit spannen wir einen Bogen von der Kulturgeschichte zu Naturwissenschaft und Technik, was seit jeher ein wichtiges Anliegen des Deutschen Museums Bonn ist", betont Museums-Direktorin Dr. Andrea Niehaus.

    Journalisten sind herzlich eingeladen, an der CT-Untersuchung auf dem Bonner Venusberg, Chirurgie-Gebäude, Erdgeschoss, Röntgenabteilung, teilzunehmen.

    Kontakt:
    Dr. Ruth Schellberg
    Deutsches Museum Bonn
    Telefon: 0228/302 214
    E-Mail: r.schellberg@deutsches-museum-bonn.de Sebastian Schaaps
    Ägyptisches Museum Bonn
    Telefon: 0228/73-9710
    E-Mail: aegyptisches-museum@uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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