idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.01.2005 08:44

Beim Polterabend bekommt die Frau ihre Rolle zugewiesen

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Nirgendwo wird die Zuschreibung von Geschlechterrollen in traditionell geprägten Gesellschaften deutlicher als bei Übergangsritualen. Hochzeitsriten etwa symbolisieren in der Regel unmissverständlich, was eine Frau oder ein Mann in der Gesellschaft künftig zu leisten hat oder was von ihr oder ihm erwartet wird.

    Auch in den heutigen modernen Gesellschaften finden sich zumindest noch gewisse Reste derartiger Praktiken: Der in dörflichen Kulturen der Hochzeit vorausgehende Polterabend weist den Frauen oft die Rolle der Mutter und Kindererzieherin zu - sie bekommen Kinderwagen und Babywäsche überreicht. Auch die Inauguration eines Staatsoberhauptes hat Konsequenzen für dessen Gattin oder Ehepartner: Von ihr - in seltenen Fällen von ihm - wird eine sozial-karitative Rolle erwartet.

    Vor diesem Hintergrund will das 7. Internationale Symposion des Würzburger Graduiertenkollegs "Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen" unter anderem der Frage nachgehen, inwieweit Übergangsrituale bestehende Rollenzuschreibungen einfach reproduzieren und damit festschreiben. Es soll aber auch darüber diskutiert werden, inwiefern sich Geschlechterstereotype gerade durch Übergangsrituale aufbrechen und überwinden lassen. Ein Beispiel hierfür ist die seit der Antike zu beobachtende Praxis des Geschlechtertauschs, der im Rahmen von Initiationsriten etwa in Form eines Kleidertausches symbolisiert wird.

    Das Symposion ist als öffentliche Veranstaltung geplant. Den Eröffnungsvortrag am Donnerstag, 20. Januar, hält Dr. Katharina Waldner von der Universität Erfurt. Sie spricht um 18.15 Uhr im Toscanasaal der Residenz zum Thema "Initiation - Geschlecht - Performance: Neue Ritualtheorien und antike Quellen". Die Vorträge am Freitag und Samstag, 21. und 22. Januar, finden dann im Senatssaal der Universität am Sanderring statt.

    Weitere Informationen zur Tagung gibt es bei der Geschäftsstelle des Graduiertenkollegs, T (0931) 31-2670, Fax (0931) 888-7083, E-Mail und Internet:
    koordination.kolleg@theologie.uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.theologie.uni-wuerzburg.de/kolleg/aktuelles.php


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).